Beiträge von ET.gkv

    hallo ochpowi!

    Zuerst mal vielen Dank für die ausführlichen Abschriften.
    Der Kürze wegen wiederhole ich die von DocCheck:
    Als SE bezeichnet man einen persistierenden epileptischen Anfall.

    Trotzdem schreiben Sie nur 1 Zeile tiefer:
    ... dass kein Gutachter einen Status ohne Epilepsie anerkennen wird.

    Sie ersetzen < epileptischen Anfall > einfach durch < Epilepsie >!
    Kann es sein, das Sie denken, das sei das gleiche?
    Kann es sein, das Sie den Unterschied zwischen einem epileptischen Anfall und Epilepsie nicht kennen?
    Kann es sein, Sie denken, wer einen epileptischen Anfall habe, der habe eine Epilepsie?

    Unser Diabetespatient hier im thread hat ein gesundes Gehirn, ist kein Epilepsie-Patient. Trotzdem bekommt er in der Hypoglykämie einen epileptischen Anfall ( im Deutschen nennt man das einen Gelegenheitsanfall ).
    Abhängig von der Dauer des Anfalls ist die Kodierung:
    unter 30 min: epileptischer Anfall pos. / 30 min neg. / Epilepsie neg. >> R56.8
    30 min und länger: epileptischer Anfall pos. / 30 min pos. / Epilepsie neg. >> G41.-
    ( man beachte auch die Exkl. unter G40.- )

    Auch ich hoffe, das kein Gutachter einen Status epilepticus ohne epileptischen Anfall anerkennen wird.

    Nachtrag zu Fieberkrämpfen: In der MonatschrKinderheilkd 2013; 161: 953-961 findet sich diese Definition
    " Fieberkrämpfe sind epileptische Gelegenheitsanfälle."

    mfg ET.gkv

    hallo!

    Ein Status epilepticus ( SE ) liegt vor, wenn die epileptischen Krämpfe 30 min oder länger anhalten.
    Für einen SE muss man keineswegs eine Epilepsie haben, früher nicht und auch jetzt nicht. Anhaltende epileptische Entäußerungen genügen, wie der Name SE schon sagt.
    Nicht einmal die Hälte der SEs ist in der 1. Welt durch eine Epilepsie bedingt, in Infektionsgebieten, zb subtropisches Afrika, keine 10% ( SE/ Fieberkrämpfe bei Malaria )
    ( Wer das nicht glaubt >> ilae.org )

    hallo siefert!
    Warum eine derart ungenaue Fallbeschreibung?
    Falls das Kind zuhause eine Bronchitis mit Fieber hatte, zuhause anfing zu krampfen und dann zur stat. Aufnahme gebraucht wurde, ist die HD natürlich SE.
    Nur wenn das Kind wegen der Bronchitis mit Fieber stationär aufgenommen wurde und auf der Station den ersten Krampfanfall bekam, ist HD Bronchitis, ND SE.

    Ein Patient mit einem 15 min KA bei Hypoglykämie hat keinen Status. Therapie ist hier nicht das Thema, nur Kodierung.

    mfg ET.gkv

    hallo riol!

    Auch wenn Sie Ihren letzten post schon mit " Servus " abgeschlossen haben, hänge ich mich an GW dran und habe Fragen.

    Findus hat
    1) klar dargelegt, wie Ihr Casus zu kodieren ist ( AKR 001 )
    2) die derzeitige diagnostische Einteilung ( drohend, manifest ) angeführt.
    Ihr Chirurg hat zweifelsfrei ein drohendes gluteales Kompartmentsyndrom ( GKS ) diagnostiziert und operativ therapiert.
    Das ist nach AKR 001a zu kodieren.

    Wollen Sie wirklich Ihr dokumentarisches Problem mit der " Umbenennung " in Verdacht auf GKS lösen?
    Was haben Sie bzw Ihre Ärzte denn gemacht, um diesen Verdacht zu verifizieren?
    Standard im 21. Jahrhundert ( Ausdruck stammt nicht von mir ) wäre beim GBS die intrakompartmentale Druckmessung gewesen.
    Die 6 P`s, da gebe ich Ihnen recht, sind am Hintern schwer zu verifizieren.
    Trotzdem, Sie müssen jetzt beweisen, das es ein manifestes GKS war, nicht die KK, bzw der MDK.
    Bei V. a. GKS haben SIe sicher die Kontrolluntersuchungen in 2-4 Stundenrhythmus dokumentiert, falls der Pat nicht sofort operiert wurde. Sie haben dabei auch Paresthesie und Hypesthesie ( für letzteres Nadel ) dokumentiert, selbst wenn die Prüfung negativ ausging.
    Dann sind Ihre Chancen nicht schlecht, dies alles als Schreibfehler abzutun.

    mfg ET.gkv

    hallo!

    weil ich sie gestern Abend vergessen habe und weil sie offenbar doch nicht so leicht meinem post zu entnehmen ist wie ich dachte hier als Nachtrag

    meine Kodierung:
    HD
    Kandidaten sind S42.20ff, M84.02 und R93.6. Die Bildgebung hat die Durchbauung nicht wiedergegeben. Meine Wahl daher R93.5
    ( die Wahl dürfte unerheblich sein, der OPS wird wohl die DRG festlegen )

    OPS
    5-789.x1

    mfg ET.gkv

    hallo!

    Die Argumentation von Findus ist logisch, stringent logisch sogar.
    Aus übler Erfahrung mit dem OPS heraus stellt man sich dann aber schon die Frage, ob diese schöne Logik im ganzen OPS durchgehalten wird oder ob " anderenorts " das Prinzip konterkariert wird.

    Gibt man in die Suchfunktion des OPS < Exploration > ein, ergeben sich einige interessante Treffer, darunter diese beiden
    1) **5-559.0 Freilegung der Niere ( zur Exploration )
    2) **5-569.0 Freilegung des Ureters ( zur Exploration )

    Interessant finde ich dies, weil das Problem hier sinngemäß lautet " Freilegung eines Knochens ( zur Exploration ) "

    Wie also lautet der Text der zugehörigen 4.Steller?
    zu 1) Andere Operationen an der Niere
    zu 2) Andere Operationen am Ureter

    Tja, andere Operationen am Ureter enthält Freilegung des Ureters zur Exploration: Inspektion, Palpation, keine Inzision.
    Sieht aus wie eine weitere üble Erfahrung, wie eine weitere Logik im Eimer, oder?

    mfg ET.gkv

    halle schnecke66, hallo phlox"

    In der SKR 0401h stehen im Abschnitt " Typen des DM " die Typen O24.4 und E10 bis E14 zwar gleichberechtigt nebeneinander, schließen sich also gegenseitig aus, aber SKR 1510n funktioniert nur mit E10-E14 ( Abschnitt " Um einen DM in der Schwangerschaft ... " ).
    Ich würde da wie phlox E13.- bevorzugen.

    Meine Kodierung: O24.4, ND E13.91/ .90

    mfg ET.gkv

    hallo Herr Sommerhäuser!

    Die folgenden Zeilen schreibe ich in der Ich-Form. Für Sätze wie " Das kodiert man so ... " reicht es noch nicht, da bin ich noch viel zu unsicher.

    Kodierung Komplikationen von Lebererkrankungen in der Schwangerschaft ( idSw ) 2015
    Skr 1510n führt zuerst 2 Bereiche für die Kodierung von Komplikationen idSw an
    - O20-O29
    - O94-O99
    Ich vermute, die Hepatitis hat an sich nichts mit der Sw zu tun, gehört in O94-O99. Muss aber noch nichts festlegen. Da ich sowieso immer die ganze KR lesen muss, weiter im Text der 1510n.
    SKR 1510n gibt dann einige Komplikationen bzw Subgruppen von Komplikationen vor und regelt deren Kodierung.
    Ich muss da nur entscheiden, ob zutreffend oder nicht zutreffend. Falls zutreffend ist nach diesem Absatz zu kodieren.
    Zur Vereinfachung nummeriere ich diese Komplikationen von K1-K5.
    K1> Diffuse Beschwerden idSw, für die keine spezifische Ursache gefunden wird: nicht zutreffend
    K2> Um einen DM idSw ... : nicht zutreffend
    K3> Um Infektionen des UGT idSw ... : nicht zutreffend
    K4> Um Erkrankungen der Leber ... : zutreffend!
    Und mit O26.6 und B15-B19 oder K70-K77 zu kodieren
    acute Hepatitis B idSw: O26.6 und B16.9. Natürlich muss ich SKR 1510n bis zum Ende lesen.
    K5> Um andere Komplikationen idSw ... : ???
    Was sind hier andere Komplikationen idSw?
    Mit SKR 1510 kodiere ich alle Komplikationen idSw ( alleK ). In der Reste-Menge andereK können diffuse Beschwerden und DM-Kompl. nicht mehr drin sein. Auch keine Komplikationen bei UGT-Infektonenen oder bei Lebererkrankungen.
    andereK = alleK-K1-K2-K3-K4
    Ohne Komplikationen bei Lebererkrankungen ist der Abschnitt " andere Komplikationen " nicht zutreffend.
    weiter im Text der 1510n.
    Beispiel 2 und 3 zeigen den O-Kode in pole-position.
    Sw als ND nehme ich zur Kenntnis. Ende
    Kodierung 2015/ SKR 1510n: O26.6, B16.9

    Kodierung 2014
    Es gilt SKR 1510m
    Alles bis K3 sinngemäß genauso.
    dann fehlt der Leber-Absatz!
    andereK umfasst dann andere Komplikationen, errechnet sich aus: andereK = alleK-K1-K2-K3
    Die Leberkomplikationen sind noch in "andere Komplikationen ", dieser Absatz ist zutreffend
    Kodierung 2014 /SKR 1510m: O98.4 und B16.9

    Ihr Problem " Ober sticht Ober " entsteht bei mir 2015 nicht. Die Hierarchie SKR >> ICD überspringt das
    Mag im ICD mit O98.4 stehen was will, wenn die SKR 1510n mich nach O26.6 führt, ist die Kodierung geregelt.

    Bleibt mir nur zu hoffen, das diese Logik der Diskussion standhält.

    mit freundlichen Grüßen ET.gkv

    Fortsetzung

    SKR 1510n ist eindeutig.
    Lebererkrankungen während der Schwangerschaft sind mit O26.6 zu kodieren, ND B15-B19 oder K70-K77.
    Ober sticht Unter, SKR sticht AKR/ ICD/ OPS.
    Das Exkl. unter O20-O29
    < Krankheiteiten der Mutter, die andersorts klassifizierbar sind, die jedoch Schwangerschaft, Wehen, Entbindung und Wochenbett komplizieren ( O98-O99 ) > hebelt diese SKR natürlich auch aus.

    Medizinisch ist das eine Aspergerisierung der diagnosis-related-Kodierung / Gruppierung.
    Wenigstens das Exkl. hätte man überarbeiten können.
    Zweifellos ist das vom dimdi so gewollt. Auch D015n wurde so gehandhabt.

    mfg ET.gkv

    hallo Herr Sommerhäuser!

    Ich hätte gern den Gyns den Vortritt gelassen, denn ich habe mehr Fragen als Antworten.

    Von O10-O16 und O20-O29 kodiert man Krankheiten, die mit einer Schwangerschaft assoziiert sind.
    zb Schwangerschaftserbrechen, -diabetes, -hämorrhoiden, -cholestase etc.
    Mein Problem für O26.6: ich kenne keine virale Schwangerschaftshepatitis

    Also gab ich in die Suchfunktion meiner Abo-e-Bibl ein paar Begriffe ein und bekam Treffer:
    Schwangerschafts-
    -erbrechen 36
    -diabetes 164
    -cholestase 62
    -fettleber 44
    -hepatitis 0 Treffer

    In den Artikeln mit dem Titel " Lebererkrankungen während der Schwangerschaft " werden alle mir bekannten Hepatitiden (A-E ) als Nichtschwangerschaftsassoziierte Lebererkrankungen " eingestuft.
    Der ICD hat unter O20-O29 wahrscheinlich deshalb ein Exkl., das einen zb für eine Hepatis C nach O98-O99 beamed.

    Welche virale Hepatitis haben Sie zu kodieren, die medizinisch in O26.6 gehört?

    Meine Frau sagt " essen! ", imperative Tonlage, vielleicht häng ich später noch was dran.

    mfg ET.gkv

    hallo!

    Es geht um 2 AKR: D003 und D004.
    Beide Regeln sind auf gleicher Hierarchie-Ebene. Jede Regel ist gleichberechtigt auf jede Kodieraufgabe anzuwenden, da diese beiden zu den AKRs gehören.
    In den DKR ist nicht nur der Text wichtig, auch die Beispiele sind es. Und umgekehrt.
    Wenn der Text buchstabengetreu " ... so sind die einzelnen Manifestationen zu verschlüsseln. " lautet, darf man das nicht ohne das zugehörige Beispiel umsetzen.
    In diesem Beispiel 3 der AKR D004d steht vor Q40.1, Q02 und Q87.8 das Wort < Nebendiagnose(n): >
    Das sind also NDs - und nicht nur kodierte Manifestationen, entnommen aus dem " Lehrbuch der Syndrome ", ohne Bezug zum Patienten.

    Was eine Diagnose als ND qualifiziert ist in D003 festgelegt: Aufwand Diagnose oder Therapie oder Pflege oder Abweichung vom Standardvorgehen.
    Nur wenn dieses ND-Kriterium erfüllt ist, können Q40.1 et al kodiert werden.

    Man mag das Beispiel kritisieren. Welcher Arzt kennt dieses Syndrom? Der andere Name für Galloway-Mowat ist Microcephaly- hiatal hernia- nephrotic syndrome. Und da könnte man noch Krampfanfälle und Mißbildungen der Extremitäten dranhängen. Ca. 50 Fälle in der Literatur. Trotzdem meinerseits keine Kritik des Beispiels. Jedes Beispiel wird heute zerrissen, verdreht.

    mfg ET.gkv

    hallo Milka12!

    kann sein das ich mich damit in die Nesseln setze.
    Aber ist diese Kodierung wirklich DRG-konform?

    Im alphabICD findet sich:
    Retina > Ischämie H34.2
    der gleiche Kode wie bei Retina > Infarkt.

    Sie kodieren das mit I63.-
    Weil entwicklungsbiologisch sich die hinteren Augenabschnitte sich aus dem ( Zwischen- ) Hirn entwickeln.
    Für I63.- müssen Sie 2 Entscheidungen treffen.
    - nehmen Sie eine präzerebrale oder eine zerebrale Arterie?
    - nehmen Sie Embolie oder Thrombose? (nicht wichtig )

    Die Aa ophthalmica et centralis retinae sind keine zerebralen oder präzerebralen Aa.
    Im alphabICD findet sich daher:
    Arteria > ophthalmica > Embolie H34.2
    Arteria > ophthalmica > Thrombose H34.2

    Im ICD ist das Auge kein ausgelagertes Gehirn!
    H34.- ist nicht in I63.- umzudeuten.

    Ausnahme.
    Beim Okulären Ischämiesyndrom ist die A. carotis die Ursache. I-Kodes sind da o.k.

    mfg ET.gkv