Beiträge von ET.gkv

    hallo medman2!

    Sie haben das geschafft: T83.0. Respekt!

    Ich scheiterte und scheitere weiter an dieser Kodieraufgabe.
    Zu kodieren ist eine ( mechanische ) Komplikation durch einen Einmal-Urin-Katheter ( EUK ),
    wobei man auch T82.0 ansehen soll.

    Mein Kodierweg ist von oben nach unten. Keine Schleichwege, keine Abkürzungen.

    S00-T98 mit Exkl. : kein Problem
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    T80-T88 mit Exkl. : kein Problem
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    T83.- Komplikationen durch Prothesen, Implantate oder Transplantate im Urogenitaltrakt
    und da ist das Problem, der Text

    Ich stehe - geistig - vor T83.- und stelle mir 3 Fragen:
    Ist mein EUK ein/ eine
    1) Prothese?
    2) Implantat?
    3) Transplantat?
    Meine Antwort ist: Nein, Nein und nochmal Nein!

    Ich schaffe es nicht, mit einem EUK in T83.- rein zu kommen. Käme ich rein, wäre T83.0 auch meine Wahl. Der Text passt.
    Mit einem Verweilkatheter / Zystostomiekatheter komme ich in T83.- rein. Die bleiben ja längere Zeit im Körper. Implantat? Ja!
    ( Nebenbemerkung: Der Absatz Doppelpunkt ":" von D013. Ein Rätsel )

    Wie haben Sie das mit dem EUK geschafft?
    Als was haben Sie den EUK deklariert?

    mfg ET.gkv

    hallo medman2!

    Haben sie sich da vertippt?
    Ein ANV bei Exsiccose / ein sog. prärenales ANV ( ohne histopathologischen Befund , keine Biopsie ) wollen Sie - bei genauer Betrachtung - mit N17.8- kodieren?

    Warum nicht < ANV ohne Vorliegen eines histologischen Befundes > N17.9_ ?

    Die 4.Stelle unterscheidet doch rein nach histologischen Kriterien.
    Sonstige bezieht sich auf sonstige histologische Befunde, nicht auf prärenal, renal oder postrenal.
    Diese Begriffe wurden doch erst 2015 in das alphabICD-VZ eingearbeitet.

    mfg ET.gkv

    hallo!

    die von Gefäßchirurg vorgeschlagene Kodierung allein mit I70.24 ist IMHO korrekt.


    Ein Fersenulcus kann verschiedene Ursachen haben. Hier nur die 3 häufigsten:
    1) ischämisch > I70.24
    2) durch Druck > L89.27
    3) diabetisch > E11.7_ mit I79.2* und I70.24

    Wichtig dabei, " ischämisch " und " durch Druck " sind 2 völlig verschiedene Krankheiten.
    Bei Bewußtlosigkeit, gestörter Sensibilität, PDA, Querschnittslähmung etc bedarf es keiner pAVK um ein Fersenulcus zu bekommen, der Druck allein genügt.

    Wer also für ein ischämisches Fersenulkus i70.24 " so spezifisch wie möglich " mit ND L89.27 für die genauere Lokalisation kodiert, der kodiert eine 2-te Erkrankung hinzu, die der Patient gar nicht hat.
    In der jetzigen Reality sind natürlich viele Fersenulcera multifaktoriell: Alter, Immobilität, pAVK, DM. Und kein Arzt will sich festlegen.
    In der Kodierung allerdings muss man sich festlegen.
    Für ischämisch vs Dekubitus: I70.24 vs L89.27

    Diese seltsame Kodierung " zur näheren Spezifizierung " stammt ohne Ausnahme aus SKR 0401; DM.
    Wer kennt eine Anwendung außerhalb 0401 und Kreuz-Stern?
    Vorläufig jedenfalls werde ich eine Karzinophobie vor einem Gehirn-TU nicht mit F45.2 und C71.- zur näheren Spezifizierung ( der Lokalisation ) kodieren.

    mfg ET.gkv

    hallo Bruce!

    Zustimmen? Höherer Erlös? Dann schwer

    Medizinisches:
    IgG4-related diseases - IgG4-RD - sind unbekannter Ätiologie.
    Wegen der Autoimmunen Pankreatitis, der Mutter der IgG4-RDs, ist " autoimmun " nicht ganz abwegig. Schrieb ich oben schon.
    Wie aber kommen Sie auf Erkrankung des Bindegewebes ( Connective Tissue Disease, CTD )?
    Ich habe mir noch ein paar Artikel von Rheumatologen durchgelesen. Keiner schrieb etwas von CTD. IgG4-RD greifen in erster Linie Drüsen an, die Parenchymzellen werden zerstört, das lädierte Bindegewebe bleibt / fibrosiert. Wie innocent bystander. IgG4-RDs sind keine systemische CTDs.

    Übrigens: Der T1DM greift keineswegs nur die Insulinzellen an. Stichwort Polyglanduläres Autoimmun-Syndrom, Carpenter- und Schmidt-Syndrom

    Kodierung
    M35.8+, N16.4*
    N16.4* ist nicht haltbar, M35.8 unsicher.
    Sicher ist nur die IgG4-related kidney-disease, IgG4-RKD, Histopatho tubulointerstiell TIN.

    Bei Ihrem Patienten lag " nur " ein Befall der Nieren vor. Sie kodieren ja nur, was Ihr Patient hat. Kein anderes Organ war betroffen. Meine HD: TIN

    Falls Sie " autoimmun " halten, dann gilt natürlich das oben erwähnte Exkl.

    mfg ET.gkv

    hallo!

    ich will das Problem noch mal auf die Frage von Herrn Horndasch zurückführen.
    " Ist die falsche Lage des Katheters eine mechanische Komplikation im Sinne der T82.5? "

    T82-T85 bezieht sich auf Prothesen, Implantate und Transplantate. Sonst nichts.
    Transplantat und Prothese können wir für den Herzkatheter streichen.
    Bleibt nur Implantat.

    Wann ist ein Katheter ein Implantat für T82-T85?
    Grundsätzlich ist ein Implantat etwas, was längere Zeit, ggf zeitlebens, im Körper bleibt.
    In T82-T85 finden sich für Komplikationen epidurale und peridurale Infusionskatheter, auch Zystostomiekatheter und transurethrale Verweilkatheter.

    All diese Katheter liegen längere Zeit, Wochen bis Monate.
    zb ein PDA-katheter bei der Schmerztherapie, ggf mit Pumpe.
    zb ein Zystostomiekatheter wenn die Harnröhre für immer verschlossen ist.
    Sie sind Implantate für T82-T85.

    Wird ein Periduralkatheter zur Anesthesie nur für eine OP gelegt ( und nach OP wieder gezogen ) ist er kein Implantat.
    Evt. Komplikationen während der OP sind für ihn mit T81.- zu kodieren.
    Die gleiche Logik gilt für den tranurethralen Einmalkatheter.

    UND natürlich auch für den Herzkatheter bei einer PCI. Er ist kein Implantat und ohne Implantat braucht man über T82.- nicht weiter nachdenken. Seine Komplikationen während der Prozedur sind nach T81.- zu kodieren, wenn überhaupt möglich.

    Wenn sich die Spitze eines Katheters verhakt, ist sie meist intramural. Sie hat dann die Intima perforiert, liegt subintimal. Das ist schon schweißtrebend genug ( Dissektion, Stent oder CABG ).
    Eine vollständige Perforation kenn ich nur vom Lesen, perikardiale Tamponade.

    Einige Dinge sind nicht kodierbar. zb wenn ich mit den Katheter nicht in die RCA oder LAD komme, mit dem Führungsdraht nicht die Stenose passieren kann, usw.
    Tags darauf schafft das der Kollege - mit besser ausgewählten equipment ( Kardiologie ist eine Materialschlacht! )

    mfg ET.gkv

    Sehr geehrter Herr Horndasch!

    Es war die " Fehllage ", die schwer zu interpretieren war.

    Mit Perforation oder Beinahe-Perforation des richtigen Gefäßes ( Koronararterie ) ist nun alles klar:
    systICD: Versehentliche Perforation > Blutgefäß > durch > Katheter > während eines Eingriffs <<< T81.2

    mfg ET.gkv

    hallo!

    ich beziehe mich nur auf Details.

    medizinisches:
    RöKM spritzt man als Bolus. der native Blutfluß soll das KM möglichst wenig verdünnen. Nur so stellen sich die Arterien mit dem nötigen Kontrast dar.
    gäbe man den Bolus als Infusion über zb 60 min, sähe man die Arterien nicht. Wie bei der Rö-Thorax-Durchleuchtung.
    Daher halte ich einen Coro-Angiographiekatheter nicht für einen Infusionskatheter.

    Koderung:
    Die Implantate von T82-T85 liegen länger im Körper. Sie werden nicht am Ende der OP oder Intervention wieder entfernt.
    Der Angiographiekatheter ist kein Implantat für T82.-
    Und die Führungsdrähte sowie die Katheter für die PTCAS auch nicht.
    Wie findus schon schrieb: Kodierung der Teil-Leistung.

    mfg ET.gkv

    hallo Bruce!

    ob das mit IgG4 eine Autoimmunerkrankung ist, weiß niemand so recht. neuester twist: allergisch.
    In den meisten Reviews legt man sich nicht mehr fest, wenn dann meist aber doch autoimmun.

    Sie schlagen M35.8+ vor, also syst Bindegewebe, einschließlich autoimmun.
    Was alles war befallen?
    Ändert das Exkl. "Autoimmunkrankheit eines einzelnen Organs ... " ( direkt unter M30-M36 ) etwas an Ihrer Kodierung?
    dann nur " Interstitielle Nephritis "

    mfg ET.gkv

    hallo zakspeed!

    Sie verstehen das richtig. G40.- nur wenn eine Epilepsie beim Alkoholiker vorliegt.
    Die simpelste Erklärung für die Entwicklung einer Epilepsie bei chron Alkoholismus ist eine Gehirnschrumpfung.
    Alkoholentzugskrämpfe dagegen sind epileptische ( Gelegenheits- ) Anfälle ohne Vorliegen einer Epilepsie: F10.3 oder .4.

    mfg ET.gkv

    hallo!

    ich habe meine Schlecht- und Gut-achten bis ca 2007 mit vollem Namen unterzeichnet: Dr. med. Ernst Trump.

    ca. 2006 knickte eine meiner Töchter am Campus um und war kurz ( Schmerz ) etwas benommen. wider ihren Willen wurde sie ins nächstgelegene Krh gebracht. Die Versorgung war routiniert und freundlich. Dann - so meine Tochter - begann man zu tuscheln. Letztlich kam die Frage, ob ihr Vater auch Arzt sei und bei XY arbeite. Als sie dies bejahte , wurde das Klima frostig und nach 1 weiteren Minute war eine weitere Behandlung nicht mehr nötig.

    Es geht mir nicht um mich, das ist ein zu weites Feld. Aber die Entscheidung meines Arbeitgebers, die Gutachter nicht mehr zu nennen fand ich gut - wegen meiner Familie.

    mfg ET.gkv