Beiträge von bobrowski

    Zitat


    Original von papiertiger:
    Hallo Kapi.

    Der MDK kann zwar keine Prüfung nach §66 SGB V veranlassen, aber er kann bei der KK anregen, dass eine Prüfung nach §294a durchgeführt wird.

    Hallo Forum,

    im §294a SGBV steht, dass die KH verpflichtet sind, bei Verdacht auf Fremdverschulden ...

    Zitat


    die erforderlichen Daten, einschließlich der Angaben über Ursachen und den möglichen Verursacher, den Krankenkassen mitzuteilen.

    Frage an das Forum: Was sind die erforderlichen Daten ?

    Konkret geht es um ein Paravasat, nachdem die Braunüle para war. Wir kodierten die Komplikation. Die Kasse rief beim Patienten an, der angab, die Behandlung sei völlig o.k. gewesen, es habe keine Komplikationen gegeben. Auf kurzem Dienstweg mit der Kasse wurde unserer Versicherung geglaubt, dass die Komplikation in der Akte dokumentiert sei.

    Nun veranlasst die Schaden-Abteilung der Kasse - wegen eines banalen Paravasates - eine MDK-Anfrage, bei der sie die halbe Akte in Kopie haben will. Das macht uns viel Arbeit und den Prozess kann die Kasse gar nicht gewinnen. Daher die obige Frage.

    Grüße von der Ostsee.

    Hallo Forum,

    wenn ich eine PDF-Datei, deren Inhalt ein Definitionshandbuch repräsentiert, öffne, dann ist der Adobe Acrobat (Professional) mühselig langsam, teils mit Reaktionszeiten von Sekunden. Kennen andere das Phänomen auch - oder habe ich auf meinem Rechner \"Optimierungsbedarf\" ?

    Grüße von der Ostsee.

    Hallo Herr Wagner,

    ich stimme Ihnen zu, dass im unentscheidbaren Fall der Arztbrief schon herangezogen werden könnte, speziell weil er nicht für den MDK geschrieben wurde.

    Wir diskutieren hier über zwei Fragen: (i) ist das unentscheidbar ? (ii) wenn ja, was dann ?

    Die Diskussion zeigt den Ermessensspielraum, was ja gelegentlich auch ganz lehrreich sein soll.

    Grüße von der Ostsee.

    Hallo Forum, hallo Herr Duck,

    spannend, kann ich nachvollziehen, aber - nach kurzem Studium - auch nicht erklären. Vielleicht sollten Sie aber explizit erwähnen, dass alle Diagnosen, die Sie testweise gestrichen haben, solche waren, die eine (kontextabhängige) CCL haben. D.h. Sie streichen nur solche Diagnosen, die \"punkten\". Da hätte ich ja auch gleich drauf kommen können :)

    Tut die CCL-Matrix da irgendetwas, was nicht auf den ersten Blick plausibel ist ???

    Grüße von der Ostsee.

    Hallo Herr Wagner,

    es kann natürlich nicht schaden, auch den Aufnahmebogen zu Rate zu ziehen. Aber damit bekommt man nur schwache Argumente, denn was in der Aufnahmesituation für richtig oder führend gehalten wurden, muss nicht mehr nach retrospektiver Analyse so sein. Natürlich kann man - die Systematik der Kodierrichtlinien durchbrechend - in so einem Grenzfall dann die Aufnahmesituation zu Rate ziehen. Das tut der MDK auch; ich halte dies nur für ein ziemlich schwaches Argument.

    Die führende Diagnose aus dem Arztbrief (in so einem m.E. ansonsten nicht entscheidbaren Fall) zu nehmen, hat bei unserer Organisation auch noch den Charme, dass die führende Diagnose unbeeinflußt von Kodiererwägungen geschrieben wird, weil die Arztbriefe praktisch immer vor der Kodierung geschrieben werden. (Kodiert wird zeitnah von Kodierern, die mit Hilfe von Akte und (vorläufigem oder endgültigem) Arztbrief kodieren.)

    Grüße von der Ostsee.

    Liebes Forum,

    hier mal eine Variante, die ich beim Suchen nach \"Sinusitis\" so noch nicht gefunden habe:

    Ein Pat., der in der Vorwoche eine Chemotherapie bei Malignom erhalten hatte, stellt sich in der internistischen Notaufnahme mit T=>39°C vor.

    Klinisch: eitriges Sekret aus der Nase, Pulmo o.B; Nierenlager bds. frei, Miktion unauffällig.

    Paraklinisch: Urinstix positiv, Leucos 500.

    Therapie: Antibiotisch mit Gyrasehemmer (Levofloxacin), Flüssigkeitszufuhr intravenös, Sekretolyse mit ACC.

    Kodierung ?: Die Kasse bzw. der MDK möchten die Sinusitis mit dem (falschen) Argument, dass klinisch in der Aufnahmesituation die Sinusitis imponiert habe. Unstrittig dürfte dann allerdings sein, dass beide Diagnosen das Fieber erklären und für die Pat. hochgradig relevant sind. Die Antibiose ist für beide Krankheitsbilder indiziert bzw. vertretbar. Der Ressourcenverbrauch ist für beide Krankheitsbilder praktisch idem, er unterscheidet sich nur durch Urinstix (bei HWI) vs. ACC (bei Sinusitis).

    Für die Praxis folgt aber hier m.E., dass beide HD möglich sind und dass der Ressourcenverbrauch nicht mehr meßbar unterschiedlich ist.

    Hat jemand eine Idee, wie in so einem Fall zu verfahren ist ? Mir fällt als salomonische Lösung gerade noch ein, dass man diejenige Diagnose als HD nehmen sollte, die im Arztbrief erstgenannt ist.

    Grüße von der Ostsee.