Hallo rokka,
wir bekommen ebenfalls Gutachten, in denen die E90* anstatt einer kodierten Nummer aus E40-E46 oder R64 vorgeschlagen wird. Sie sind also nicht alleine mit Ihren MDK-Gutachten, oder haben wir denselben Gutachter?!
Ich sehe diesen Sachverhalt genau wie Sie, der Kode ist unspezifisch und beschreibt letztendlich rein gar nichts.
Eine Klassifikation wie der ICD hat zum Ziel, medizinische Sachverhalte in festgelegte Kategorien einzuordnen. Und wie in jeder anderen Klassifikation auch, muss der Kode so genau wie möglich sein, sodass die Rückübersetzung in Klartext den zu kodierenden Sachverhalt so exakt wie möglich beschreibt.
Demzufolge ist auch eine der Grundregeln, die das DIMDI aufführt:
„Es wird immer so spezifisch wie möglich kodiert. Restgruppen wie "sonstige" oder "nicht näher bezeichnet" werden nur dann kodiert, wenn tatsächlich keine spezifische Information dokumentiert ist.“
Wie kann nun eine E90* spezifischer sein als z. B. eine R64 oder eine Nummer aus Kategorie E40-E46, wenn sie den Sachverhalt exakt beschreiben? Zumal R64 durch den MDK selbst in seinen SEG definiert wird und allgemeiner Konsens ist.
Nebenbei finden Sie im alphabetischen Verzeichnis keinen einzigen Eintrag, wann und in welcher Kombination E90* zu verwenden ist, hingegen unzählige Einträge in Zusammenhang mit o. g. Nummern.
Würde mich auch über weitere Antworten freuen.
LG