Beiträge von Anyway

    Zitat

    Nun hat aber der MD im Rahmen einer Begehung dies moniert, das sei nicht rechtens da so viel höhere Kosten entstehen.

    ...ich hoffe ja sehr, dass dies nicht wirklich die Begründung des MD gewesen ist! Es geht hier vorrangig nicht um die Höhe der Kosten sondern um die Einhaltung der Deutschen Kodierrichtlinien und ICD-Kriterien.
    Sollten tatsächlich die höheren Kosten im Vordergrund stehen, sollte der MD das "K" wieder hinten dran setzen...

    Schöne Grüße

    Anyway

    Hallo F15.5,

    in diesem Fall bei gestrichener, nicht entgeltrelevanter Nebendiagnose würde ich auf jeden Fall eine AWP in Rechnung stellen. Diese Nebendiagnose wird ja wohl kaum die KK veranlasst haben, eine MD-Prüfung vorzunehmen...

    Schöne Grüße

    Hallo Shyeli,

    kurze Rückmeldung: für die Sterndiagnosen sind die entsprechenden Kreuzdiagnosen im ICD-Katalog eindeutig festgelegt - und zwar ausnahmslos!

    Ich komme jetzt zwar nicht aus der Somatik, aber die Symptomatik von Morbus Niemann Pick Typ C wird man vermutlich nicht als "Demenz" bezeichnen. M. Pick und M. Niemann Pick sind eben zwei ebenso sehr unterschiedliche Erkrankungen wie ihre Namensgeber unterschiedliche Menschen waren.
    "Für mich sinnvoll" ist eben kein Kriterium für eine allgemeingültige Klassifikation ;).

    Schöne Grüße, Anyway

    ...und noch ganz wichtig: "Heimplatzsuche" ist ein absolutes NoGo in der Dokumentation (egal von welcher Berufsgruppe). Selbst die Dokumentation einer "groben" Überlegung darüber kann im Prüfungsfall dazu führen, dass die Tage nach einer solchen Dokumentation gestrichen werden.

    Schöne Grüße, Anyway

    ...eine 1:1 Betreuung kann nicht gleichzeitig Therapieeinheiten erzeugen. Eine Intensivbehandlung ist dagegen keine "Leistung" und hat mit Therapieeinheiten nix zu tun - hier müssen lediglich entsprechende Kriterien vorliegen.

    Schöne Grüße, Anyway

    Hallo Cody,

    natürlich ist Ihre Ansicht korrekt und die Ansicht, dass ein Personalwechsel die 1:1 Betreuung automatisch unterbricht völliger Unsinn. Sonst könnte es ja schon allein aus arbeitsrechtlichen Gründen niemals einen Kode 9-640.08 (1:1 Betreuung > 18 Std) geben! Und auch die Harnblase der betreuenden Person dürfte dies auf Grundlage der Meinung Ihres Kollegen wohl nicht zulassen ||...

    Die Einzelbetreuung wird dann unterbrochen, wenn keine betreuende Person vor Ort ist. Bei einem Personalwechsel dagegen kommt die Person zu mir und löst mich ab. Ob diese Person nun aus der selben oder einer anderen Schicht ist oder nicht spielt dabei absolut überhaupt keine Rolle.

    Schöne Grüße, Anyway

    in der OPS Codes Auflistung finde ich lediglich die Codes die aus den eingegebenen Diagnosen generiert werden.

    Ich will jetzt nicht Erbsen zählen, aber die Kodes werden aus Behandlungsart und Anzahl der Therapieeinheiten generiert. Dazu vielleicht noch (im Erwachsenenbereich) durch Paliperidon-Depot und EKT...

    Statt Programmfehler könnte es ja auch sein, dass der OPS-Kode 9-693 vom KIS gar nicht automatisiert generiert werden kann oder soll, was ja wie in unserer Klinik durchaus so erwünscht ist. Wie auch immer scheint eine genaue Überprüfung notwendig, ob ETs überhaupt bzw. korrekt abgerechnet werden. Das sollte m.E. in Eurem Fall unbedingt der nächste Schritt sein.

    Schöne Grüße, Anyway

    Hallo Meanwhile,

    die Kodes werden von unseren Kodierfachkräften manuell gesetzt. Da wir mit einer komplett digitalen Patientenkurve arbeiten, kann die Plausibilitätsprüfung auch schon während des Aufenthaltes durchgeführt werden. Dabei geht es in erster Linie um:

    1. (auch zeitlich) korrekte Arztanordnung
    2. korrekte Durchführung durch PD (incl. der tatsächlichen Betreuungszeiten)
    3. zeitlicher Abstand der Dokumentationen während einer 1:1 Betreuung
    4. inhaltliche Plausibilität (manchmal ist es eben doch nicht durchgehend eine "echte" 1:1-Betreuung)

    Man bekommt da schnell ein Gefühl für "schwammige Fälle", in die man nicht mehr allzuviel Arbeit investieren braucht. Wir haben lieber weniger Fälle mit entsprechenden ETs, die aber dann auch nicht gleich dem nächsten Gutachten zum Opfer fallen.

    Ich denke, dass die Bedeutung solcher ETs auf das Gesamtbudget (bei realistischer Budgetplanung) ohnehin sehr begrenzt ist. Was nutzen mir viele ETs, wenn der Preis dafür ein hoher Aufwand durch Fallprüfungen oder gar eine negative Prüfquote ist?

    Dabei ist mir klar, dass man das auch anders sehen kann...

    Hallo Meanwhile,

    eine KIS-Automatisierung bei einem erhöhten Betreuungsaufwand ist auch nicht ganz ungefährlich. Jeder betreffende Fall wird von unseren Kodierfachkräften ganz genau unter die Lupe genommen, weil der MD da immer ganz genau hinschaut und kein Haar in der Suppe finden soll. Und da ist dann eine ganze Menge "Schwund", weil Anordnung, Durchführung und Dokumentation eben nicht immer ganz eindeutig sind. Deshalb werden diese Kodes auch grundsätzlich manuell gesetzt. Wir haben dadurch zwar deutlich weniger kodierte 1:1-Betreuungen, aber eine sehr gute MD-Quote...

    Hallo allerseits,

    Okay - die und/oder-Argumentation nehme ich zurück, wobei sich am Ergebnis nichts ändert:

    "Drogenabhängige" werden von uns auch weiterhin in S2 eingruppiert. Dieser Begriff kommt nämlich in S1 überhaupt nicht vor und in der Erläuterungen zu S1 wird im Bezug auf Drogenabhängige explizit auf die S2 verwiesen ("...Drogenabhängige siehe Behandlungsbereich S2...").
    Aus meiner Sicht ist damit diese Frage eindeutig beantwortet, zumal sie die bisherige Vorgehensweise wiederspiegelt.

    "Unterschied Regel und Intensiv" Aus meiner Sicht geht es bei den OPS-Intensivmerkmalen immer um die Frage einer Eigen- bzw. Fremdgefährdung. Es wird hier lediglich zwischen "akut" und "manifest" unterschieden (s.u.). Die PPP-RL Vorabversion definiert eine Intensivbehandlung mit "...manifest selbstgefährdet, fremdgefährdet, somatisch vitalgefährdet...".
    Der Begriff "manifest" wird in den Erläuterungen folgendermaßen definiert: "Manifeste Selbst- oder Fremdgefährdung ist zu bejahen, wenn die Patientin oder der Patient nicht absprachfähig oder ihr oder sein Verhalten nicht vorhersehbar ist".

    Nun mag man sich fragen, warum eine Ernährung zwingend von Dritten begleitet werden muss oder was eine massive Antriebsstörung für Folgen haben kann. Geht es hier letztendlich nicht immer um eine manifeste Selbst- oder Fremdgefährdung? Ich sehe hier daher keinen keinen Widerspruch zwischen den PPP-RL-Kriterien und den OPS-Intensivmerkmalen, weshalb aus korrekt eingesetzten Intensivmerkmalen auch eine entsprechende Intensivbehandlung gesetzt werden kann. Auch aus pragmatischen Gründen ist dies sinnvoll, zumal ich kein Freund davon bin, unsinnig komplizierene Systeme zu bedienen, wenn sich irgendein Schlupfloch bietet... :)

    Schöne Grüße, Anyway