Beiträge von Kilian

    Diese Erfahrung deckt sich auch mit meinen. Die DRG Kodierrichtlinien sind eben für eine epidemiologische Statistik nur bedingt nutzbar. Ich denke da auch an den Fall das sich die Richtlinien und damit die Kodiergewohnheit ändern werden und damit retrospektive Erhebungen über Jahresgrenzen hinaus nur bedingt möglich werden (Man denke nur an die Qual der Mappingtabellen ICD 9 zu ICD 10 im Jahre 2000.
    Man könnte sich überlegen ob solche Diagnosen durch die patientenbetreuenden Kollegen nicht eine weitere Kennung (z.B. M für medizinisch sinnvoll) erhalten und intern für die Epidemiologie nutzbar bleiben. Hieruas können sich dann auch wieder sinnhafte Kodierregeln ergeben!

    Michael Kilian
    Med. Informations- u. Qualitätsmanagement
    Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

    Zitat


    Original von C_Rehrl:


    .... sind meine Erwartungen nicht allzu groß...

    Ihre dargestellten Argumente verstehe ich. Mein Ansatz geht auch eher in lokale / regionale und damit überschaubare und validierbare Daten. Wenn ich mir hier im Ruhrgebiet mal so die Erkrankungsmuster und das Patientenalter anschaue kann ich schon beinnahe auf die Krankenversicherung tippen. Schauen sie sich mal die Alterstrukturen der einzelnen Krankenkassen an und vergleichen dies mit den Anfragen des MDK zu diesen Kassen. Hier können Sie zukünftige Gewinner und Verlierer sehen.
    Wir haben übrigens intern an den A und V Diagnosen festgehalten. Wir übermitteln diese Zusätze eben nicht an die Kostenträger. Bei diesem Verfahren bedarf es aber einer Einzelfallkontrolle des Datensatzes. Denn nur das Weglassen der Kennung ist nicht immer mit den Kodierregeln konform. Dies gilt besonders bei Verlegeungen.

    Michael Kilian
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    Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

    Hallo liebe MedCo`s

    wer von euch nutzt eigendlich seine DRG Daten nicht nur zur Erlössicherung. Wenn ich so an meine Historie und an die von Herrn Roeder denke sind wir doch wohl über einen ganz anderen Ansatz zu der Notwendigkeit der Analyse und Gruppierung von Medizinischen Diagnosen und Behandlungsdaten gekommen.
    Die Datenbasis welche mit dem DRG System geschaffen wird ist viel besser nutzbar als damit nur Geld zu erzielen. Wir wissen zum Beispiel mit den nun besser werdenden Behandlungsdaten auch eine ganze Menge über unsere Partner wie Patienten und Krankenkassen.
    Die Kostenträger werden zukünftig dieses Potenzial zur Steuerung nutzen!
    Solche Aspekte sind in meiner Kenntniss in den zur Zeit kommerziel angebotenen Analyse Tools nur sehr rudimentär vertreten. Wer von euch schaut sich zum Beispiel auch den Zuweiser der erlösten DRG an oder wer den Patienten weiterbehandelt. Oder aus welcher Region der Patientenkreis einer DRG ist? Diese Fragen werden ab 2005 auf die MedCo`s mit dem Schwerpunkt "Leistungssteuerung" zukommen.

    Kurzum sooltem wir nicht zum Beispiel mal interessierende Fragen sammeln? So nach dem Motto: Ich schaue mir folgendes in den DRG Daten an weil!

    Michael Kilian
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    Zitat


    Original von Riklu:
    Hallo Herr Kilian!

    Nach meiner Kenntnis erfordert der Diacos-Grouper ein sehr merkwürdiges Eingabeformat: es müssen alle Parameter untereinanderstehen und jeder Datensatz ist durch eine "Leerzeile" getrennt. Diese Format ist nach meinen bisherigen Erfahrungen nur sehr schwierig zu produzieren. Oder haben Sie andere Erkenntnisse.

    Grüße aus Soest
    Riklu

    urichter-klug@marienkrankenhaus-soest.de
    :bounce:

    Glück Auf aus Gelsenkirchen

    Meine Lösung läuft mit dem Batch Grouper von Diacos. Den findet jeder Nutzer im Ordner GrouperGroupIT im Dicos-Verzeichnis. Hier steht auch die "vollständige" Anleitung von ID. Die notwendige Datei erzeuge ich ganz einfach über eine VBA Prozedur (quasi ein MS Office Makro im Quelltext) und über eine entprechende Prozedur lese ich dann die Datei auch wieder aus. Ausgangspunkt kann hierfür neben meiner Datenbank auch jede Tabelle z.B. in Excel sein. Ich nehme eine Text-Datei mit den Rohdaten im "IMC" Datensatzformat, öffne diese mit EXCEL starte mein "Macro" welches die Batchdatei erzeugt. Danach startet ich "Group-IT" und lese die dort erzeugte Datei wieder mittels Makro nach EXCEL ein. Wie gesagt 4 Klicks und fertig. Dieser Mechanismus funktioniert mit kleinen Dateien (Patienten des aktuellen Tages) genauso gut wie mit mit ganzen Jahresdaten. Es sieht dann in Excel genau so aus wie die Ergebnissdateien von IMC!
    Besteht ein Interesse eine solche Excel-Datei hier zur Verfügung zu stellen? (Kann dies bei meiner Zeiteinbindung nicht fest zusagen!)

    Michael Kilian
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    Zitat


    Original von Wittke:
    Wir arbeiten seit einigen Monaten bereits nach der gleichen Methoden. Mit dem in DIACOS integrierten Grupper können wir in einer Access-Datenbank Behandlungsfälle gruppieren. Die Falldaten wurden vorher über entsprechende Datenbankabfragen (SMS Clinicom, SQL-Access) zusammengestellt.

    Interessenten können sich gerne mit mir in Verbindung setzen.

    Hans Wittke
    Leiter EDV, Controlling, Organisation
    Kreiskrankenhaus Dormagen
    eco@kkh-do.de

    Da haben wohl wieder 2 Leute an entfernten Orten (und Zeiten) die gleiche Entdeckung gemacht. Auch ich benutzte den DIACOS Grouper. Mich wunderte eigendlich nur das es bisher keine Infos zu dieser Art Massen - Groupierung gab.
    Ich werde in der nächsten Woche mal direkt mit Ihnen Kontakt aufnehmen.
    Im Übrigen wird in meiner Datenbank das Grouping nur als zwingendes Nebenbei betrieben. Hauptaufgabe bie mir ist es wiederkehrende Berichte und Abfragen zu automatisiern und bereits grafisch auszugeben. Zusätzlich betreibe ich durch Ergänzung der Daten mit unseren Zuweiserstatistiken etc. Datenbank-Mining. Hier liegt das eigentliche prospektive Potential.

    Hallo Herr S. aus U.

    vollständig richtig kalkuliert. Ich bin am Dienstag in Siegen und nehme mein Lappy mit auf dem die Sache auch locker läuft.

    Vielleicht finden Sich ja noch einige Interessierte die zusammen mit mir aus meinem Entwurf ein "freies" Standardtool zur Datenanalyse der DRG Daten bauen! Ich habe diese Datenbank entwickelt um unabhängig von den grossen Auswertern unsere Daten Analysieren zu können. Dabei bin ich eher durch Zufall auf die Lösung "Massenkodierung" gestossen.
    Die Hersteller der beteiligten Software (Kodiertool) wissen noch gar nichts von ihrem Glück!
    Grundsätzlich bleibt aber für mich eine Frage im Raum: Welcher der hier lesenden Kollegen/innen hat den eine fundierte DV Ausbildung etc? Ich sehe zunehmende Abhängigkeiten der MedCO`s von der EDV Abteilung. Wenn wir strategisch weiter an dem Berufsbild feilen wollen muss unabdingbar auch die Datenhoheit bei den MedCO`s liegen.

    Michael Kilian
    Med. Informations- u. Qualitätsmanagement
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    Hallo aus Gelsenkirchen:

    OUTEN:
    Ich finde die offene Diskussion über das Forum spannender! Meine reale Adresse und Tätigkeit stehen ja im Post!

    EINZELHEITEN:
    Ich kann direkt über unser R/3 System eine Datei mit den realen Patienten Kodierungen etc. erzeugen und zu jedem beliebigen Zeitintervall "runterladen". Diese fliesst dann in eine "etwas grössere" Access-Datenbank (Bereits als Client Server System realisiert!). Hier sind bereits ICD Texte und sonstige Notwendigkeiten für ein Berichtswesen hinterlegt. Alle diese Daten sind gemeinfrei nutzbar. Durch die Überführung in eine Datenbank ist jedwedes automatische Berichtswesen möglich (zur Zeit aber noch nicht vollständig implementiert). Gleichzeitig erzeuge ich mit jedem Import automatisch eine Stapeldatei für das Grouping. Diese wird an den internen Grouper eines verbreiteten "Kodierungstools" gesandt. Daraus erzeugt dieser wiederum eine Stapeldatei mit den DRG Ergebnissen. Es folgt ein automatisches Einlesen in die Datenbank und die Zuordnung zu den realen Patienten. (4 Klicks; FERTIG) => Letzlich habe ich dann alles was ich brauche. Die Inhalte zum Berichtswesen (also welche Statistik gehen an die Ärzte, Verwaltung etc.) hängt dann noch von deren Anforderungen ab. Zur Zeit sind CMI, Erlös, Performance, PCCL Verteilung und etliche epidemiologische Statistiken fertig realisiert. Durch die Datenbanknutzung kann ich mir neben den statistischen Auswertungen sogar jederzeit die dazu führenden Einzelfälle anschauen.
    Die Ergebnisse habe ich mit unseren Auswertung DKTIG/IMC verglichen und für die Nutzung als Steuerinstrument bisher keine Abweichungen gefunden. Ich nutze dennoch mögliche Entgeld-Vergleiche zur Zeit nur unter Vorbehalt!! Vielmehr verwende ich das Instrument als zeitnahen Relationsmassstab zur Performance-Bewertung unseres Ist-Standes bei den Vorbereitungen der DRG Einführung.

    Glück Auf aus Gelsenkirchen

    Michael Kilian
    Med. Informations- u. Qualitätsmanagement
    Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

    PS: Bisher haben diese Lösung nur die Kollegen aus dem UKB Berlin gesehen. Ich werde das Verfahren in der nächsten Woche weiteren Kollegen hier in NRW vorstellen können (wenn es weitere Groupies interessiert --- Stichwort Siegen).

    Auf der Suche nach einem Groupinglösung mit Stapelverarbeitung habe ich eine Lösung gefunden dies mit "Standartsoftware" zu realisieren. Ich habe damit unsere Daten der letzten 2 Jahre in einem Rutsch (ca. 24000 Patientendatensätze) innerhalb von ca. 10 Minuten gegroupt. Ausgegeben werden die DRG, der Grouperstatus, die MDC und das PCCL Level. Kombiniert mit einer Datenbanklösung und den entsprechenden Zusatzinfos sind monatliche Reviews und statistische Massenauswertung in einem Rutsch möglich. ------ Und jetzt das absolute Highlight: all dies funktioniert mit der Software die in der Regel jeder MedCo etc eh auf seinem PC hat!! (Also kein spezieller kostenpflichtiger Grouper etc.)
    Gibt es hier Interessenten für diese Lösung? Nach Rücksprache mit Kollegen scheint diese Lösung besonders für kleine und mittlere Krankenhäuser in der Einführungsphase interessant zu sein. Lösung ist netzwerkfähig (beliebig viele Arbeitsplätze bei gleicher Kostenstruktur)!!!

    Michael Kilian
    Med. Informations u. Qualitätsmanagement
    Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

    Hallo NG

    die eigentliche Frage bei den Beispielen habt ihr alle aber nicht beantwortet: Warum wird der Patient mit zwei therapierelevanten Erkrankungen nicht "gesteuert"?
    Ziel der DRG`s soll es doch auch sein Therapien zu steuern und zu managen. Also Beispiel 1: Die Nebendiagnose Prostatahyperthrophie bei Adenom sollte prästationär bekannt sein. D. h. der Chirurg sollte schon bei der elektiven Aufnahme entscheiden ob der Patient eine weitere Erkrankung hat die ihm die Ernte verhageln könnte. Hat der Patient eine solche, erst diese behandeln dann den elektiv Eingriff. Anamaese? Digitorektale Untersuchung bei LH ist doch wohl Standard?
    Beispiel 2: Sturz aus dem Bett nach der OP. Hier gilt zu klären ob die Ursache für den Sturz beim Patienten liegt (cerebro-vaskuläre Insuff. etc.)dann gilt es die OP-Indikation zu überprüfen. Liegt sie nicht beim Patienten gilt "Organisationsverschulden" und damit ist das nierigere Entgeld für die Hernie berechtigt. Eine solche Überprüfung findet doch bereits jetz durch die BG statt.
    Entscheidend ist also der sogenannte "Gatekeeper" der bereits bei Beginn der Behandlung mögliche und tatsächliche "Risiken" entdeckt, bedenkt und entsprechend die Therapie strukturiert. Hier werden zukünftig nicht mehr der jüngste Assistent sondern die erfahrenen Kollegen wieder die Ambulanzen betreuen müssen.

    Gruss
    Michael

    Hallo DTA, liebe NG`s

    Leistungen der Pflege werden nicht gesondert abgerechnet. Die GRG bedeutet ja "Costs over all". Es gibt jedoch innerhalb des Kodierungsystems Diagnosen und Prozeduren die normalerweise durch die Ärzte vernachlässig werden. Hier muss die Pflege und der ärztliche Bereich ihre Dokumentation harmonisieren. Tätigkeiten wie Pneumonie-, Dekubitus- oder Thromboseprophylakse sind grundsätzlich in einer DRG enthalten. Siehe hierzu die deutschen allgemeinen Kodierrichtlinien.
    Wir versuchen aber zur Zeit die Pflege in den Funktionsbereichen an der Kodierung zu beteiligen da es hier Erfahrungen mit einer höheren Kodierqualität gibt. Z.B. Unsere Assistensärzte wechseln während der Ausbildung häufig den Funktionsbereich, unsere "Endoskopieschwestern" bleiben aber die gleichen und kennen ihre Tätigkeiten aus dem Effeff. Zur Zeit schulen wir sie also auf die Kodierung dieses eng umrissenen Spezialgebietes. Und unsere Ärzte müssen diese Kodierung quittieren und lernen so aus dem Wissen des Spezialisten.

    Gruss Michael

    Hallo NG`s

    nach über 5 Jahren glaube ich grundsätzlich nicht an sogenannte unwichtige Diagnosen. Sicher gilt es zunächst die Gegebenheiten einer finanzgesteuerten Kodierung zu adaptieren. Auf der anderen Seite ist jedoch eine Weiterentwicklung des Systems und dessen Nutzung für epidemiologische Zwecke nur mit einer prinzipiellen Freiheit zu erreichen. Wir haben zum Beispiel seit 1995 zu allen codierten Diagnosen auch den ärztlichen Klartext erfasst und waren somit in der Lage ohne grosse Probleme Vergleichswerte auf Vorjahren nach der Umstellung zur ICD 10 zu erlangen. Ausserdem gibt es auch neben der DRG Notwendigkeiten ein Spektrum der Leistungsfähigkeit überblicken zu müssen.
    Grundsätzlich haben aber auch wir die Erfahrung gemacht das es entgelttechnisch eine grosse Zahl an Kodierungen gibt, aber unsere Patienten profitieren von der Tatsache das wir alle ihre Vorerkrankungen kennen. Es gilt also die Regel zunächt die Steigerung der Quantität und darauf aufbauend die Verbesserung der Qualität.

    Gruss
    Michael