Beiträge von Kilian

    Glück Auf Liebe Groupies

    Unkenrufe scheinen auf eine Einigung im Vermittlungsausschuss hinzudeuten. Diese Ergebnisse seien einmal dahin gestellt.
    Es gilt aber noch für jedes Bundesland eine Landesbaserate in der Selbstverwaltung zu konsertieren.
    Von der Idee her soll diese in den meisten Fällen durch eine \"Landes AEB\" verhandelt werden. Das genaue Vorgehen ist natürlich gesetzlich beschrieben,aber.... Hierzu haben die LandesKrankenhausgesellschaften die entsprechenden P21 und LKA Daten (bzw. Budgetdaten) von den Krankenhäusern eingefordert und aggregieren diese nun zu obiger Landes-AEB. Soweit also, bis auf die größeren Zahlen, analog zu der Verhandlung eines Einzelhauses.
    Es besteht jedoch ein gravierender Unterschied: Während die Krankenhäuser bei der Verhandlung mit den Auswirkungen durch geänderte Kodierungs und Groupierungssysteme bereits einige Erfahrungen gemacht haben (die meisten haben ja in diesen und auch im nächsten Jahr \"unterjährige\" Verhandlungen), müssen die LKHG\'s ihr Erstlingswerk ohne jede konkrete Erfahrung hinzaubern. Anschließend gilt es auch noch den \"Verhandlungs-Basar\" (Ausdruck nicht von mir, aber treffend) zu bestehen.
    Die Diskussionspunkte sind hier zahlreich: Budgetanteile Überlieger, Fallzahlkonstrukte unter Berücksichtigung der Wiederkehrer (diese Zahlen stehen den LKHG aus 2003 gar nicht und prospektiv nur bedingt zur Verfügung), ZE und nicht bewertete DRG mit ihren Anteilen in 2005 usw...
    Unabhängig von der Positionierung als \"Gewinner\" oder \"Verlierer\" zeigt sich unter Nutzung des Interims-Grouper (04/05) und einer hohen Fallzahl (AEB Konform fast 200.000 Fälle aus dem ersten Halbjahr 2004) nur dann eine Gesamt-Budget Neutralität wenn der \"Heimig-Base-Rate-Faktor\" von 143,97 € pro Fall auch weitergegeben wird. Ansonsten wir dem System Geld entnommen und nicht nur umverteilt! Und dies bestraft auf Krankenhausseite Gewinner wie Verlierer.

    Folglich kann ich nur zur Unterstützung der LKHG\'s aufrufen, bzw. an dieser Stelle eine Öffentlichkeit in der Diskussion einfordern.

    Gelsenkirchen, \"halt November\", Regen und schmuddelig

    M. Kilian

    Glück Auf Liebe Groupies

    von offizieller Seite (INEK) liegt zwar noch keine konkrete Anweisung vor, aber unter dem Gesichtspunkt der Systemstabilität ist folgendes zu vermuten:

    1. Sie sind bereits ganzjährig in der DRG-Abrechnung. Dann gilt für alle Fälle die KFPV 2004 nachder entsprechende Fallzusammenführungen durchgeführt werden mussten. Folglich haben diese Häuser im Datensatz eine mit der KFPV ubereinstimmende Fallzahlzählung. Die zusammengeführten Fälle sind ggf. nur am Merkmal \"Urlaubstage\" oder ähnlichem erkennbar. Gleichzeitig läßt sich der Veraluf in der Datei FAB ablesen.

    2. Sie steigen erst im Jahre 2004 um (Was ich beim Fragesteller vermute). Für die Zeit vor dem Umstieg gilt natürlich die KFPV noch nicht. Ihre Fallzahl ist also höher als unter DRG Bedingungen. Hier sind 2 Strategien denkbar. Erstens die Inek sagt:\" Datensatz liefern wie er ist\", und führt zB. für die Kostenkalkulation selbständig und zentral eine Wiederkehrerbereinigung durch. Für alle Beteiligten sicher die komplikationsärmste Variante. --- Oder in der Bestimmung der InEK wird ein verbindlicher Mechanismus zum Vorgehen (zum Beispiel welches DV Programm verbindlich zu nutzen ist) ausgewiesen. Dann wären die Datensätze in der Primärlieferung wieder mit den OPTIONS-Häusern identisch.

    Spannend ist die Frage auch vor dem Hintergrund von Budgetverhandlungen. Denn die bisher von der einen wie der anderen Seite genannten Zahlen (% Wiederkehrer) bedürfen endlich einer DRG-genauen Zuweisung. Denn auch in der AEB kann bisher die Problematik nicht hinreichend dargestellt werden.

    Gelsenkirchen, \"Indian-Summer\"

    M. Kilian

    Sehr geehrter Herr Neumann

    so optimistisch bin ich gar nicht. Allein wenn man an die Konsequenzen der mit Null bewerteten 9 er DRG\'s denkt. Sie tauchen in Benchmarks noch als existierende Fälle auf, in der optierten Wildnis aber eben normalerweise nicht. Dies macht ja eben \"gewichtete\" Aussagen so schwierig. Auf der anderen Seite sind bei der NRW Gesamtheit verständlicher Weise von Ihrer Seite bisher nur knapp 60 % der Häuser berücksichtigt. (Welches aber eine respektable Grösse ist!)
    Ein gewisses Delta wird also bleiben und das die Realität bei durchgehend 5% Veränderung liegt wird, wird von mir auch nicht erwartet. Aber selbst 1% sind halt in manchen Fällen keine der berüchtigten Peanuts mehr ;) Und Häuser mit Abweichungen kleiner -5 % sollten sich jetzt bereits an die mühsame Arbeit des Nachkodieren zur Vorbereitung der Verhandlungen 2005 machen. (PLAKATIVE AUSSAGE)

    Abschließend bleibt meine optimistische Erwartung das die Landesbaserate NRW 2005 aus systemischen Gründen steigen muss! (zumindest gegenüber bisherigen Benchmark oder Options-Gewichten). Und jeder Wert größer Null kann zunächst als Verbesserung gewertet werden.

    Gelsenkirchen, trocken dunkel

    M. Kilian

    Sehr geehrter Herr Neumann

    herzlichen Dank für die Antwort. Ich kann Ihre Veränderungsquoten in gewissen Grenzen nachvollziehen. Zumindest für NRW wage ich aber hiermit eine Vorhersage zur Landesbaserate. Ich glaube das sie irgendwo zwischen 2695 und 2770 Euro liegen könnte.(eher noch zu niedrig gegriffen) Und diese Aussicht ist bei dem zur Zeit herrlichen Wetter aus bestimmten Blickwinkeln doch deutlich besser als die Aussicht auf eine NRW-Baserate zwischen 2550 und 2650 Euro.

    Ansonsten wünsche ich allen ein schönes Wochenende.

    Gelsenkirchen, mit einem sonnigen Oktobertag

    M. Kilian

    Glück Auf Liebe Groupies


    mit der Veröffentlichung der \"Bundesdurchschnittlichen Kalkulations - Baserate\" von 2974,89 € für 2005 hat die InEK die logische Schlussfolgerung aus den obigen Betrachtungen bestätigt.

    Im Umkehrschluss können wir neue DRG-System Gewinner postulieren: Für alle KH deren Veränderungsquote größer -5,084% ist müssten sich die Ausgangssituationen in 2005 verbessern. Die Veränderung der InEK Baserate müsste sich somit auch in den Landesweiten Baserates ab 2005 wiederfinden.

    Gelsenkirchen, sonnig

    M. Kilian

    Zitat


    Original von Scholz:
    ... mit dem Abrechnungsgrouper 2003 ein CMI von 1,00 ergibt, mit dem 2003_2005-Grouper aber 0,96 herauskommt, nennen wir es Katalogeffekt, dann ändert sich der Basisfallwert um 4 %.

    Glück Auf Herr Scholz

    mit dieser Erkenntnis ist aber kein Erlösausgleich zu erzielen. Die \"Kalkulation\" ermittelt nur \"dimensionslose\" Verteilungswerte des Gesamtbudget. Sie können höchsten postulieren das die ihnen zugestandene Einzelverteilung innerhalb dieses Gesamtbudgets mit einem Fehler von 4% behaftet war.

    Mit freundlichen Grüssen

    M. Kilian

    Glück Auf Liebe Groupies,


    Zeitplan:

    Ohne Vermittlungsverfahren

    24.9. Bundesrat
    29.9 Anhörung
    29.10. 2./3. Lesung Bundestag
    26.11. Bundesrat 2. Durchgang.


    damit ihr euch einen vertiefenden Eindruck zu den bereits bestehenden Beschlüssen des 2. FPänder... machen könnt hier eine Leseempfehlung:

    http://www.bundesrat.de => Drucksachen => Volltextsuche: \"606/04\"

    Dort wird der aktuelle Stand dokumentiert. Zur Zeit aktuell die Bundesratbeschlüsse aus der Sitzung 803 vom 24.09.2004 (606/4/04B):

    Kappungsgrenze von 1 %, 5 Jahre Konvergenz, 5 steller PLZ, Datenbank auf Landesebene ...

    Mit diesen Beschlüssen geht das Gesetz morgen wieder in die Anhörung.
    Es sieht nicht so aus, als ob hier der Vermittlungsausschuss benötigt wird. Es scheint also zu einem regulären Start in 2005 zu kommen.

    Gelsenkirchen, trocken, nebelig

    M. Kilian

    Glück Auf Liebe Groupies

    -- Unabhängig der Warnungen zur Validität der Ergebnisse --
    Ich habe mal weiter mit dem neuen Grouper gespielt!

    Scheinbar sind wir im \"Hamsterrad\" angekommen.
    Um im Jargon der heutigen Kommunalwahl in NRW zu bleiben: Es finden sich duchweg Gewinne von 0,01 bis 0,02 CMI Punkte im Bereich der \"Normallieger\". Insgesamt aber wird der Gesamt-CMI der Häuser sinken! Bisher habe ich unterschiedliche Verlustquoten (zwischen 0,03 bis 0,05 Punkte) gefunden.
    Wenn dieser Trend von euch auch so gefunden wird (und dieser Ansatz mit Daten aus 2003 Ergebnisse in 2005 vorherzusagen überhaupt sinnhaft ist), dann ergeben sich schon wichtige Hinweise auf die Konvergenzphase und die zu erwartenden Anpassungsmechanismen des DRG Systems in den kommenden Jahren. (2003 ca. zu 20 Prozent mit echten DRG Fällen behaftet, 2004 ca. zu 50 % usw.: Verweildauerveränderungen und Kodierungsanpassungen kommen mit gleichen Anteilen zum tragen, flexible Häuser steuern ihre Fälle aus den Verlustbereichen usw. und so weiter.)

    -- Dies ist keine Systemkritik! --
    Vielmehr freue ich mich darauf das wir endlich aus den Sandkastenspielen mit teilweise realitätsfernen \"Was-wäre-wenn-Benchmarks\" in ein gelebtes System mit all seinen Rand und Rahmeneinflüssen (strukturell, politisch und wirtschaftlich) einsteigen.

    Gelsenkirchen, trocken, beginnend herbstlich, politisch wechselhaft

    M. Kilian

    Glück Auf Liebe Groupies

    -- Unabhängig der Warnungen zur Validität der Ergebnisse --
    Habt ihr auch schon mit dem \"neuen\" Grouper gespielt?

    Zumindest aus den Daten die mir vorliegen ergeben sich neue \"Fokusierungen\" in der Beurteilung der individuellen CMI Entwicklung. Schaut euch mal eure \"vorläufigen\" Ergebnisse an. Insbesonders die Ergebnissrelationen der Verweildauerkategorien (Kurzlieger, Regelverweildauer, Langlieger) scheinen ebenso wichtige Auswirkungen zu haben wie die nackten Katalogfallwerte. Bisher haben wir wohl alle nur auf die Fallgewichten geschielt.

    Häuser die bereits ganzjährig in 2003 im DRG System waren haben sicherlich Vorteile in der Aussagefähigkeit, da nach meinen Tests die Wiederkehrer-Integration etc. mit Daten die noch im Bundespflegesatz-Segment generiert wurden doch sehr schwierig ist. Ebenso können real mit Daten aus 2003 einige 2005er DRG\'s nicht angesteuert werden.
    Ansonsten habe ich den Eindruck das das InEK unter den systemisch zu erwartenden Anpassungsmechanismen recht gute Arbeit geleistet hat.
    Die Einflüsse der Daten aller deutschen Krankenhäuser über den P21-Datensatz sind deutlich zu spüren ;)

    Soviel zur Diskussionsanregung!

    Gelsenkirchen, trocken, bedeckt, kühl
    M. Kilian

    Glück Auf liebe Groupies

    ich empfehle allen hier Diskutierenden mal die aktuelle Empfehlung der Ausschüsse an den Bundesrat zum 2. Fallpauschalenänderungsgesetz. Auch die Gefahr der \"Falschbewertung von Maximalversorgern\" wird hier gesehen. Auch deren Lösungsansatz wirft neue Horizonte auf. Da bin ich mal gespannt wie im November das Konkrete ist aussieht. (PS.: Dieser Beitrag ist von mir inhaltlich korrigiert worden, ich hatte primär der AOK als Verfasser geoutet. --- Tschuldigung!)

    Gelsenkirchen, Dauerregen

    M. Kilian