Beiträge von not Arzt

    Sehr geehrtes Forum,

    der Verschluß eines Operationsfelds gehört zur Operation und das ist ausnahmsweise sowohl in der Realität als auch im DRG-System der Fall. Doch was ist, wenn der Verschluß nicht einer Standardnaht entspricht?

    Es stellt sich folgendes Problem dar:

    Es wird eine Mini-PNL bei Nierenbeckenstein durchgeführt. Die Wunde wird mit FloSeal verplombt.
    Kodiert sind die N20.0, 5-550.30 und 5-557.93. DRG ist die L04C mit 1.937 BWR. Der Verschluß triggert.
    Ohne 5-557.93 kommt man in die L18B mit 1.311 BWR.

    Die hämostatische Matrix muss während der OP unter sterilen Bedingungen aufwendig vorbereitet werden. Ein Set FloSeal kostet etwa 350,- Euro. Floseal ist indiziert bei invasiven chirurgischen Verfahren zur Verbesserung der Hämostase, wenn die Stillung von Blutungen mit Ligaturen oder konventionellen Verfahren ineffektiv oder unpraktikabel ist.

    Den finanziellen und zeitlichen Mehraufwand würde die Urologie natürlich gerne abbilden.

    Die Frage ist, inwieweit ein solches Verfahren die Kodierung einer 5-557.93, also eines Verschluß-Kodes rechtfertigt?

    Kennen Sie ähnliche Probleme bzw. Verfahren mit FloSeal aus Ihren Häusern? Wie sehen Sie die Problematik?

    Vielen Dank für Ihre Antworten!

    MfG

    nA

    Hallo,

    aus jahrelanger ITS-Erfahrung habe ich mir eine kleine Liste zusammengestellt, mit der ich sehr gut fahre.

    spezielle intensivmedizinische Interventionen:
    Intubation
    Bronchoskopie
    TEE / TTE
    Lumbalpunktion
    Tracheotomie
    Kardioversion
    ÖGD / Kolo
    Alle Drainagen
    PEG
    Lavage am Bett
    Trandkranieller Doppler
    Bohrlochtrepanationen (nicht Anlage Drucksonde)
    SPBK-Anlage
    Schrittmacher-Einschwemmen

    nicht dazu zählen:
    Röntgen
    ZVK-Anlage
    Anlage art. Katheter
    andere Katheteranlagen
    Sonographie
    PiCCO-Anlage

    Ausschließen muss man natürlich alles, was außerhalb der Station stattfand. Dafür gibt es dann 5 Punkte im Bereich Intervention außerhalb der Station. Dazu kommen dann MRT, CT und Operationen hinzu. Für die Dialyse gibt es auch extra Punkte, die darf man daher auch nicht mit einrechnen.

    Natürlich beruht diese Auflistung auf persönliche Einschätzung. Aber bisher hatte ich keine Probleme mit dem MDK. Auch wenn es Gutachter gab, die die Intubation nicht dazu zählen wollten. Hier half dann allerdings der Hinweis auf die TISS28, wo der Intubation noch ein gewisser Grad an speziellem Charakter zugesprochen wurde.

    MfG
    nA

    Guten Abend,

    wir haben eine große Geriatrie und kennen das Abflussproblem zur Genüge. Viele geri. Patienten waren vorher Alleinversorger und können das nach dem längeren KH-Aufenthalt einfach nicht mehr. Bis ein KZP-Platz oder ein Heimplatz gefunden ist vergeht meist Zeit, in der Pat. die oGVD knacken ohne einen akut stationären Grund vorzuweisen.

    Das Vorgehen mit Sozialdienst und Kassen schon in Kontakt zu treten, wenn ein solches Abflussproblem absehbar wird, hat sich bisher als wenig produktiv erwiesen.

    MfG
    nA

    Guten Abend,

    dieses PKMS-Monstrum ist ja nichts weiter als ein Leistungsnachweis. Würden wir der Logik folgen, wäre eine Unterschrift bzw. ein Handzeichen ausreichend, um zu bescheinigen, was dort steht. Aber der MDK folgt bekanntlich einer eigenen Logik.

    Wir folgen bisher dem Ratschlag des PKMS-Handbuchs und arbeiten mit zwei Handzeichen bei allen Leistungsnachweisen zu Pflegeprozeduren mit zwei Pflegekräften. Da die Lagerung mit 2 PK und die Ganzkörperwaschung mit 2 PK zu den häufigsten Prozeduren bei PKMS gehören haben wir uns zu einem Verweis auf das Lagerungsprotokoll entschieden. Das haben wir an PKMS mit einer Extra-Spalte für ein zweites Handzeichen und eine Körperpflege-Spalte angepasst.

    ...ich warte nur noch drauf, dass bei jeder Dokumentation auch die Auflösung der Handzeichen in Klarnamen und der Dienstplannachweis dass dieser Mensch auch Dienst hatte gefordert wird....Gruss Schmitz

    Bisherige Anfragen des MDK zu abgerechneten PKMS liefen darauf hinaus, dass der MDK bei der Begehung Einblick in den Dienstplan und eine Handzeichen-Liste angefordert hat, um zum einen abzuprüfen ob die Handzeichen wirklich in der jeweiligen Schicht bzw. Tag erfolgten und nicht am Schreibtisch nachgetragen wurden und auch, ob die Lagerungen und z. B. Mobilisationen in den Rollstuhl oder am Gehwagen wirklich durch Pflegekräfte erfolgten und nicht von Physiotherapeuten übernommen wurden. Hier ist also wirklich Vorsicht geboten!

    Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse des von Ihnen angestoßenen Prozesses. Da PKMS in den meisten Kliniken mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert genießt und einige Kliniken mittlerweile bis zu 5% der Fälle in PKMS einschließt ist es aber nur noch eine Frage der Zeit, bis es zu einer Abwertung des ZE kommt. Möglicherweise sogar zu einer Abwertung und gleichzeitig Verschiebung der Mindestpunktzahl.

    MfG
    nA

    Hallo,

    zum Thema Chronizität einer Nierenkrankheit gibt es hier schon einige Threads. Aber Ihre Frage lässt sich eindeutig klären.

    Eine chronische Niereninsuffizienz können Sie erst dann kodieren, wenn Sie mehr als einen pathologischen therapierelevanten GFR-Befund im Zeitraum von mind. drei Monaten nachweisen können.

    MfG
    nA

    Guten Abend,

    vielen Dank für die Information, dass es tatsächlich Vakuumversiegelungen mit Redon gibt. Das werde ich mit in meine Klinik nehmen, in der intensiv darüber gegrübelt wurde, warum die Vakuum-OPS ab 2013 in eine mit Pumpe und eine ohne differenziert wurde.

    MfG
    nA

    "Im Verlauf kam es trotz Nephrostomie zu einer Kommunikation zwischen dem epi- und suprapubischen Abszess der in der Folge evakuiert werden konnte."

    Warhscheinlich sagte der epiphrenische Abzsess zum subphrenischen Abszess: Alarm! Die Qualitäten des Arztes als Autor sind so schlecht, dass wir sofort evakuieren müssen!