Beiträge von PatKlein

    Das Thema "Privatliquidation unter DRG´s" wurde ja schon im Ärzteblatt behandelt. Es wird langfristig natürlich darauf hinauslaufen, dass nicht etwa die Privatliquidation abgeschafft wird (denn manche Patienten werden auch weiterhin von Chefärzten exclusiv behandelt werden wollen). Aber dann wird eben der Behandlungsvertrag unterschrieben, die Liste der Chefärzte drangeheftet, und immer, wenn irgendein Chefarzt irgendetwas am Patienten leistet, wird das Krankenhaus die Leistung abrechnen. Unter einer Kostenträgerrechnung kann dann das Haus die Erlöse wieder abteilungsspezifisch verteilen, die Chefarztgehälter können dann budgetabhängige Zulagen enthalten. Ist es so nicht auch viel gerechter als im Moment? Und für die Patienten im interdisziplinären Behandlungsprozess auch viel besser? und medizinisch hochwertiger? Es stellt allerdings an unser ärztliches Miteinander ganz andere Anforderungen. Und auch wenn die Internisten immer beleidigt sind bei dem Beispiel mit der Galle: es ist kein Vorurteil, es ist Erfahrung! 14 Tage stationär eine Hypertonie einstellen und dann zur Elktiv-OP in die Chirurgie verlegen: ist das medizinisch sinnvoll? Muss die Hypertonie nicht unter häuslichen Bedingungen eingestellt werden? Und sollte danach die Operation gemacht werden? Ist das Problem hier nicht die Tatsache, dass die Kliniken immer meinen, im niedergelassenen Bereich würden Ärzte plötzlich alles Gelernte vergessen? Und dass man Sorge hat, den Patienten vielleicht an ein anderes Krankenhaus zu verlieren.

    Tja, wir werden alle ziemlich viel lernen müssen, der interdisziplinäre Aufnahmeprozess ist nur eine von vielen, hauptsächlich kulturellen Veränderungen, die uns im Krankenhaus unter DRG´s ins Haus stehen. Packen wir´s!

    So, heute gehe ich früher ins Bett (heute morgen kam ich kaum aus den Federn, weil ich noch bis fast 24 Uhr gechattet habe).

    Gruss und gute Nacht
    Patricia:drink:
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    Patricia Klein

    Ich weiß, ich bin gräßlich, aber ich wollte mein Anliegen mal wieder nach vorne holen. Interessiert dieses Problem denn niemanden??? Oder ist es keines, und ich habe irgendeinen Sprung auf meiner Festplatte?

    Hilfe!!!!
    Patricia:nuke: :nuke: :nuke:
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    Patricia Klein

    :bounce: :bounce: :bounce: :bounce: :bounce:
    Lieber Herr Wanniger,

    könnten wir mal internen E-mail-Kontakt aufnehmen? Damit uns nichts schief geht (ich habe nach den speziellen Kodierregeln nämlich das Gefühl, dass die Nephrologen sich vornehm im Hintergrund gehalten haben!!!!). Mein leitender (jetzt "leidender") Dialysearzt ist mir auf jeden Fall fast vor die Füße gefallen, als ich ihm die Regeln kundtat. Es geht jetzt nicht um Vornehmheit, sondern um Präsenz!!! (ich finde das immer klasse, wenn dann gesagt wird: "Wieso, Frau Klein, Sie sitzen doch in allen Gremien!". Und ich sitze eben nur sprachlos in der Klinik und schaue (wie beim Tennis) von den Dachverbänden zu den Fachgesellschaften und zurück (ich will damit nicht sagen, dass ich Boris Becker bin, nicht dass Sie mich mißverstehen)). Die großen Dialyseabteilungen an Krankenhäusern müssen sich meiner Meinung nach zügig zusammen setzen und die Abrechnungsregeln so einfach wie möglich gestalten. Ohne Auslegungsmöglichkeiten, ohne viele Diskutiererei, total pragmatisch. Sonst wird dieses System in einem Segment ungerecht, in dem es auf gar keinen Fall ungerecht sein darf: bei denen, die schon sowieso geschlagen genug sind. Das läßt sich ganz einfach vermeiden, wenn man sauber kalkuliert, transparent wird und auch in diesem Bereich als KH vielleicht einfach auf große Gewinne verzichtet. Qualität definieren, Kosten homogenisieren, Versorgung optimieren, Finanzierung sichern. Punkt. Sollte doch machbar sein?
    Ich höre von Ihnen??? (einfach auf "PatKlein" klicken, dann kommt meine E-Mail-Adresse).
    Gruss
    Patricia:bounce: :bounce: :bounce: :bounce: :bounce:
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    Patricia Klein

    PS an Herrn Kipfmueller:

    ach ja, ich weiß schon, warum mein Herz für die scneidenden Fächer schlägt!!!! Und dann sind Sie auch noch aus dem Kohlenpott!! (ich habe in Essen studiert und fand es klasse). Und, Hand auf´s Herz: auch Chefärzte sind Menschen, oder????

    Herzlichst
    Patricia
    :)) :)) :)) :))
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    Patricia Klein

    Tja, ich bin eben schnell....

    Nein, ernsthaft, ich habe die Zeit gestoppt. Aber (wie immer, wenn es um Leistungserfassung geht), die "Spülmaschinenfüllung" eines "DINKI"-Haushaltes ist natürlich unverhältnismäßig geringer (rein stückzahlmäßig) als die Füllung bei Haushalten mit Kindern. Und dann gehöre ich auch noch zu den Frauen, die eiskalt Ihre Töpfe ("ja Mami, ich weiß, hoffentlich suftst Du nicht durchs Internet" in die Spülmaschine stellt.
    So, dass nenne ich outen!!!!!!
    Und so läßt sich die eine Spülmaschine nicht mit der anderen vergleichen, die eine Intensiv nicht mit der anderen, die eine Gallenop. nicht mit der anderen, etc.. (oh, wie ich das Wort "Gemischtkalkulation" liebe!!!!! :rotate: :rotate: :rotate:
    Schluss für heute abend
    (außerdem muss ich an diese furchtbaren Kodierregeln, andere haben ihre Folein schon fertig, ich stöhne immer noch...)
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    Patricia Klein

    :)) :)) :)) :)) :))
    Am nettesten finde ich den Ausdruck " am ehesten die traditionelle L5-Zusammensetzung", tröstlich finde ich die Tatsache, dass jetzt plötzlich (nachdem ich endlich nach vielen Jahren in der verwaltung "LKA" übersetzen kann) allen klar ist, dass diese LKA eine Transparenz vorgaukelte, die real nie existiert hat.

    Ich persönlich bin der Meinung, dass alle Leistungen auch in die L5-Statistik hineingehören. Wie wollen die Kassen denn ansonsten ihre persönlichen DRG-Auswertungen fahren? Und ich finde, dass sie sich schon ruhig mal darauf einstellen können. Und die Kliniken, die dort noch nicht so viel dokumentieren, dies sind halt noch im Aufbau (und , ganz ehrlich, was würde ich denn (als Hexe vom MDK) sagen, wenn eine Klinik zur zeit dort alle möglichen und unmöglichen OPS-Ziffern verschlüsselt? "Solche KH haben offensichtlich zu viel Personal, da kürzen wir mal kräftig das Budget." Also: cave!!)

    Ich warte in aller Ruhe unsere Budgetverhandlungen ab, mal sehen, was die kassen überhaupt verarbeiten möchten. Schließlich ist Kunde König, und die Kassen sind ja auch unsere Kunden.

    In diesem Sinne
    Patricia
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    Patricia Klein

    Lieber Herr Mies,

    es ist ausgesprochen heikel, was Sie da thematisieren. Denn eine Intensivstation ist nicht gleich einer Intensivstation. Man kann total unauffällige Patienten herrlich überwachen und dies alles dokumentieren, aber muss das auch bezahlt werden? Au fder anderne Seite sind aber beatmete Patienten oft weniger aufwendig als nicht beatmete, um die man stundenlang herumläuft mit der nagenden Frage: "Intubieren oder nicht Intubieren". Intermittierendes CPAP ist oft wesentlich ressourcenaufwendiger als Beatmungsstunden. USW., usw..
    Mir ist irgenwie auch noch nicht der Stein des Weisen eingefallen (außer, dass eine Intensivstation mit <2000 Beatmungsstunden im Jahr keine Intensivstation ist, auch wenn das eine rein willkürliche Grenze ist).
    Vieles werden wir einfach dem ärztlichen Know how überlassen, dann wird es schon klappen. Die Überwachungsleistungen wird man zweifellos in die Kalkulation mit einbeziehen, man wird aber sicher diesen Aufwand diagnoseadaptiert mitteln müssen. So wird zwar jede Klinik mit üppiger Intensivbettenausstattung einen Schluck über den Durst nehmen, und die Kliniken mit zu geringen Kapazitäten werden die gelachmeierten sein. Aber in 10 jahren werden wir auf Grund der datensituation wissen, welche Diagnosen zu welchem Intensivaufwand führen. Wenn diese DRG&acute;s dann entsprechend kalkuliert und finanziert sind, können sich auch nur solche Kliniken hohe Intensivkapazitäten leisten, die die entsprechenden DRG&acute;s auch tatsächlich erbringen. Wär das nun tatsächlich eine Rationierung? Oder wäre dies nicht eine Rationalisiserung?
    Es grüßt wie immer Patricia


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    Patricia Klein

    Liebe KollegInnen,

    wir haben in unserer Klinik einige pflegerelevanten ICD&acute;s, die von Ärzten immer wieder vergessen werden (Harn- und Stuhlinkontinenz, Schluckstörungen, Mykosen, Candidabalanitiden, etc.) in einer Liste nach ATL&acute;s (= Aktivitäten des täglichen Lebens) gelistet und als Ankreuzbogen der Pflegedokumentation beigelegt. Die Pflege kreuzt an, die Stationsärzte kontrollieren und übertragen in die Dokumentation. Hat sich gut bewährt, allerdings ist die gesamte Pflege bei uns geschult (manchmal mit einer höheren Motivation, als viele Ärzte). In der Pädiatrie und in der Geburtshilfe gibt es modifizierte Bögen.

    Dies soll kein Ersatz für die Erfassung der Pflegeleistungen sein! Aber es trainiert (so ganz nebenbei) den ganzheitlichen medizinischen Blick der Ärzte, die doch manchmal die Pflegeleistungen nicht daäquat wahrnehmen.

    Für die Erfassung der Pflegeleistungen wissen wir auch noch nicht, wie wir vorgehen sollen. Hat jemand Erfahrung mit dem LEP?
    Wer kennt den Stand der Dinge beim deutschen Pflegerat? Warum können wir die Gelegenheit nicht nutzen, mal ein wenig enger zusammenzurücken?

    Wie immer hoffnungsvoll
    Patricia:dance1: :dance1:
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    Patricia Klein

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    zu nächtlicher Stunde eine Frage, die mich zunehmend beschäftigt:

    Meines Wissens nach werden in Australien die Aufnahme- bzw. Ambulanzbereiche nicht über DRG&acute;s finanziert, sondern haben ein eigenes Budget (vielleicht belehrt Ihr mich ja eines Besseren, aber ich war auf einem Vortrag eines australsichen Chefarztes, der es so berichtete, bestätigt wurde es von einer Bekannten, deren Schwester Verwaltungsdirektorin in Australien ist). So können die Ärzte dort (die alle eine spezielle &quot;Rundum-Ausbildung&quot; haben) immer selbst entscheiden: ambulant? stationär? muss ein Facharzt zugezogen werden? welche Diagnostik brauche ich, um die vorhergehenden Fragen entscheiden zu können?
    Ich finde, das macht Sinn, da diese abgekoppelten Budgets verhindern, dass Interessenskonflikte entstehen. Der aufnehmende Arzt kann kostendeckend auch ambulant behandeln, bei der Entscheidung zur stationären Aufnahme kauft er sozusagen eine DRG beim Krankenhaus ein.

    Dieser Part soll jetzt in Deutschland innerhalb der DRG&acute;s kalkuliert werden, weshalb wir dann immer vom MDK kontrolliert werden sollen, ob denn überhaupt die stationäre Aufnahme nötig war. Tja, frei nach dem Motto: &quot;wie macht man etwas am konfliktträchtigsten?&quot;

    Kennt jemand einen Grund für diesen deutschen Spezialweg (außer die sektorale Gliederung, die unter DRG&acute;s ja eh&acute;ziemlich wackelt)?

    Danke und Gruss
    Patricia
    :kangoo: :kangoo: :kangoo:
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    Patricia Klein