Beiträge von docwilke

    Hallo bmey,

    dies ist ein typisches "Henne-Ei" Problem, wie es bei den DRGs oft vorkommt.
    Nach einigen uns vorliegenden MDK-Gutachten sollte man vorsichtig mit sogenannten Kausalketten sein, da sonst fast jede Aufnahme in der Chirurgie nach Sturz zu internistischen HDs führt.

    Ich schliesse mich AChandra in soweit an, dass bei einer durchgängigen Argumentation (die sowohl in der Akte als auch im Brief erklärt ist und im Zweifelsfall gegenüber dem MDK vertreten werden kann) der Schlaganfall die HD sein kann.

    Um auch mal ein Zitat aus dem ersten klinischen Semester zu bringen: Häufiges ist häufig, seltenes ist selten. :rotate:

    Wenn aus Ihrem Entlassbericht hervorgeht, Patientin kam wegen der beim Sturz erlittenen Verletzungen, ist eine der Verletzungen (im Zweifelsfall die schwerwiegendste) die Hauptdiagnose.

    Die Frage "Ist die Patientin wegen des Schlaganfalles gestürzt und deshalb der Insult die HD" ist schon nahe an der oben beschriebenen Kausalkette und m.E. sollte man hier (das erlauben übrigens DKR und ICD) im Falle, dass man die Frage sicher mit ja beantworten kann die Ökonomie sprechen lassen :rolleyes:

    Gruss aus München

    Michael Wilke :smokin:

    Zitat


    Original von C-Hirschberg:
    @ DocWilke:
    übernehme dafür gerne Ihren Praktikanten für einen definierten Zeitraum... habe ein paar förderlichere Aufgaben ;)

    mfG CH

    Hallo Herr Hirschberg,

    das glaube ich gerne, so Praktikanten sind begehrte Leute.
    Leider macht er bei un sim Haus eine komplette Ausbildung (Dipl.Betriebswirt BFA) und unseren letzten Praktikanten hatten wir nach seiner Zeit bei uns zu einem Aufenthalt nach Australien in einem befreundeten Krankenhaus in Cairns vermittelt. :kangoo:

    Ein Paraktikum dort hat irgendwie mehr Attraktivität als in einem Dt. Krankenhaus (komisch, kann ich garnicht verstehen, ekliges Great Barrier Reef, Dschungel, Outback um die Ecke, wer will da schon hin?) :))

    @Sommerhäuser
    Wie wäre es wenn ich das Ergebnis der derzeitigen Praktikantenarbeit (Folien zu den neuen DKRs) als Gegenleistung in's Netz stelle.
    Sie wissen ja, dass wir im DRG Competence-Center als Teil eines kommunalen Krankenhauses, der Ab- und zu anderen Häusern bei der DRG - Vorbereitung hilft nur eine "halbe" Firma sind, deshalb verfügen wir nicht wie "BIG Pharma" über dicke Drittmitelbefüllungsscheckbücher :rotate:

    Gruss aus München

    Michael Wilke :smokin:

    Hallo Forum,

    hat irgendjemand zufällig schon die CCL-Liste der möglicherweise relevanten Nebendiagnosen im G-DRG System 2.0 für den neuen Katalog bereits als Excel-Datei verfügbar?
    Auch wenn ich gerade einen fleißigen Praktikanten habe, wäre das abtippen von knapp 3.000 Codes doch eine wenig förderliche Fleißarbeit :rotate:

    Gruss aus München

    Michael Wilke :smokin:

    Hallo zusammen,

    ich muss glaube ich mal was klarstellen:

    Meine Zitate stammen aus einer - vorläufigen - Endversion der KFPV, die den an der Erstellung beteiligten Experten (ich bin einer davon) nach der Anhörung der Verbände zugesandt wurde und quasi der konsentierte Endstand ist, der auch am 03.10.2003 veröffentlicht werden soll :rotate:

    Dort wird auf die Fälle hingewiesen, die im Jahr 2004 entlassen wurden.
    Allerdings hat auch die Aussage Gültigkeit, dass der Katalog nur für Patienten ab Aufnahmedatum 01.01.2004 gültig sein soll.

    So! :vertrag:

    D.h. nun im Klartext:

    - Für 2004 zählen die in 2003 aufgenommenen und 2004 entlassenen Fälle nicht mit, weil 1.) nicht mit G-DRG2.0 abgerechnet, 2.) nicht in 2004 aufgenommen.

    - In 2004 zählen die Fälle aber nur bis 31.12.2004 entlassen.

    Damit kriegt man dann - leider erst für 2005 :( - ein für allemal die lästige Überliegerproblematik in den Griff.
    Nachteil: In 2004 sind die Fallzahlen planungstechnisch artifiziell niedriger als früher, da die Überlieger fehlen.

    Mein Vorschlag derzeit (noch nicht entschieden).
    Wir nehmen gleich G-DRG 2.0 für alle in 2004 entlassenen Fälle, dann würden sich eine Menge softwarehersteller wahnsinnig freuen, weil die bei dem Gedanken an zwei gültige Abrechnungskataloge sowieso schoon am verzweifeln sind (manche zumindest ;D )

    Ganz genau wissen wir alle es erst aber nach dem 03.10. Dann können wir anfangen zu rechnen.

    Bzgl. der Abrechnung mit welcher Baserate (für Optionshäuser) gilt bisher folgendes:
    - Fälle aus 2003 mit G-Drg 1.0 und Baserate 2003
    - Wenn keine genehmigte Budgetvereinbarung: 2004 mit G-DRG 2.0 und
    Baserate 2003, so lange bis Vereinbarung, dann Baserate 2004

    Gruss aus München


    Michael Wilke :smokin:

    Hallo Herr Kilian,

    wow! Ich staune über Ihre Kurzprofil! Sind Sie eine der vielgesuchten eierlegenden Wollmilchsäue im Krankenhauswesen?

    Spass beiseite:
    Wir benutzen zwar SAP sind aber nicht RZV - Kunde.
    Allerdings haben wir aus der Not heraus 'ne Menge Hilfstools erstellt, um mit den DRGs zu Rande zu kommen. :rotate:

    Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bei mir.

    Mailto:michael@drgcc.de

    Gruss aus München
    Michael Wilke :smokin:

    Zitat


    Original von Maximilian:
    Liebes Forum,

    kann mir jemand sagen was die Key-Facts zur Veränderung der KFPV bzw. des FP-Katalogs sind ???

    Muss meinem nämlich meinem Chef kurz darlegen was sich verändert hat !

    Hallo Herr Scherr,

    hier die Key-facts im "Chef - Format" :rotate:

    KFPV:

    I.) Strenge Wiederaufnahmeregeln: Im Prinzip werden alle
    Wiederaufnahmen innerhalb der Grenzverweildauer die:

    1.) in die gleiche BasisDRG führen
    2.) einen Split "Konservativ-operativ" darstellen
    3.) wegen Komplikation erfolgen

    zu einem Fall zusammengefasst. Augenommen davon sind DRGs, die speziell gekennzeichnet sind. dies sind i.d.R.:
    - Onkologie
    - Geburtshilfe
    - Endokrinopathien

    II.) Teilstationäre Patienten: Es erfolgt für alle Fälle ausser der
    Dialyse eine individuelle Vereinbarung mit den Kassen.
    Wird teilstationäre Behandlung begonnen innerhalb der oGvD:
    keine Vergütung!
    Ausnahmen:
    - Onkologie
    - Schmerztherapie
    - HIV
    - Dialysen

    III.) Fallzählung: Alle in 2004 entlassenen Fälle zählen als ein Fall
    Früher: Aufnahmen & Entlassungen / 2

    Katalog:

    I.) 802 statt 664 Fallpauschalen, 12 davon individuell zu verhandeln
    II.) 1/3 neue DRGs, 1/3 überarbeitet, 1/3 unverändert
    III.) Kompressionseffekt reduziert
    IV.) Sehr häufig: Umstellung auf reine PCCL - Bewertung
    V.) In der Chirurgie öfter als früher Berücksichtigung der Prozedur
    VI.) Onkologie: Gruppierung nach Tumorentität und Therapie, R63Z Chem
    -therapie und R64Z Strahlentherapie fallen raus
    VII.) eine Reihe Fallpauschalen mit ein Belegungstag[i] (ca. 20)

    Insgesamt heisst das, Sie müssen - am besten rückwärts bis 2002 - alles neu gruppieren, um eine Vergleichbarkeit Ihrer Daten zu haben. Vergleiche 1.0 <-> 2.0 sind sinnlos!

    So, ich hoffe, das war das wichtigste und reicht Ihrem Chef einstweilen.

    Als Nebenbemerkung eines [i]Optionshäuslers: Die Kassen, v.a. die grossen, sind maximal (mit Rasterfahndungssoftware u.ä.) aufgerüstet, also achten Sie auf die Kodierqualität, die Kassen und der MDK tun es auf jeden Fall.
    Stellen Sie sich und Ihre Organisation auf eine erhebliche Zunahme der Rückfragen ein!!! . Das macht eine Menge Arbeit.

    Gruss (ebenfalls München)

    Michael Wilke :smokin:

    Wenn Sie mehr wissen wollen, rufen Sie mich an oder http://www.drgcc.de

    Hallo Herr Hirschberg,

    natürlich spielen die Fallzahlen ein Rolle!

    Entscheidend für Ihren IST - Erlös sind:

    Fallzahl
    Casemix

    Je nachdem ob Sie die beiden Größen im Plan erreichen, haben Sie Mehr- oder Mindererlöse.

    Aber insgesamt wird zunächst dieses betrachtet.

    Haben Sie also zu wenig Fälle und Mindererlös, dann ist es egal, wenn Ihr CMI gestiegen ist.

    Nur bei Mehrerlösen kann das eine Rolle spielen, denn da wird erstmal geschaut, wie der Mehrerlös zu Stande kam.

    Haben Sie mehr Fälle und mehr CMI, dann ist das auseinanderzunehmen und ggf. fällt dann eine 100% Rückzahlung im Teilbereich CMI an. Sie zahlen aber - genau das hat Hr. Tuschen klargestellt, niemals über den Gesamtbetrag hinaus zurück, denn der ist ja die "Obergrenze" und kann auch dann durch Rückzahlung nicht unterschritten werden.

    Haben Sie unterm Strich Mindererlöse, dann ist es auch egal, denn die werden zu 95% ausgeglichen.
    Manche Kassen werden vielleicht in dem Fall: Fälle zu wenig, CMI zu hoch anfangen wollen, rumzudeuteln und den Ausgleich, den Sie kriegen sollen mindern wollen, das sieht das Gesetz aber nicht vor, denn dort steht "...kodierbedingte Mehrerlöse", die haben Sie ja dann gar nicht gehabt :jay: also zieht der § nicht!

    Gruss
    Michael Wilke :smokin:

    Hallo Herr Sommerhäuser,

    die Frage der Steuerung und der Erlösaugleiche sind m.E. getrennt zu betrachten:

    1.) Fallsteuerung:
    Wir haben unseren CÄ Planzahlen mit Fallzahl, Casemix, CMI und VwD
    vorgegeben und jede Abteilung wird intern am Grad der
    Zielerreichung gemessen, das eliminiert die Probleme
    ungenauer Kostengewichte.
    Die Planzahlen entsprechen den Inhalten der Vereinbarung mit den
    Kostenträgern auf ABteilungen heruntergebrochen.

    2.) Ausgleiche:
    Da gibt es sehr wohl ein offizielles Schema, das wurde auch
    durch das BMGS nochmal konkretisiert. Übersetzt man in DfM
    (Deutsch für Medizinier) - da hat mir z.B. unsere Finanzabteilung
    geholfen, heisst das:
    - Ob Mehr- oder Mindererlösausgleiche entscheidet der Unterschied
    IST - Erlöse versus Gesamtbetrag
    - Erst wenn überhaupt Mehrerlöse, wird die Kodierung angeschaut,
    ein Ausgleich erfolgt aber keinesfalls über den Gesamt-
    betrag hinaus! Das wäre ja widersinnig! ABER: Bei manchen
    Kassen weiss man ja nie X(
    - Wenn Mindererlöse gibt's 95% Ausgleich, aus die Maus :rotate:
    zumindest stellt das BMGS dies so fest, die Kodierung wird nicht
    gesondert betrachtet. :vertrag:
    Es kann ja kaum kodierbedingte Mehrerlöse innerhalb eines
    insgesamt vorhandenen Mindererlöses geben, oder? ?(

    Falls jemand mit seinen Kassen da schon bei den Verhandlungen abweichende Dinge vorab verhandelt hat, stellt sich die Sache ggf. etwas anders dar.

    Gruss aus München

    Michael Wilke :smokin:

    Zitat


    Original von Edit_Stroganoff:
    ...aber mich interessiert .... die (der Kalkulation der Kostengewichten zugrundeliegende?) ungefähre allgemeine Baserate.

    Edit Stroganoff

    Hallo Frau Stroganoff,

    den genauen Betrag kennt selbstverständlich nur das InEK - Institut und er wird wohl erst November/Dezember mit dem Ergebnisbericht der zweiten Kalkulationsrunde veröffentlicht. :uhr:

    Sieht man sich die Kostengewichte anhand einiger Leiteingriffe an, so scheint es bei der allgemeinen - auch technischen - Baserate keine grossen Sprünge gegeben zu haben.
    Mein persönlicher Verdacht ist, dass sie etwas angestiegen sein könnte, da die UNI-Kliniken :jay: wahrscheinlich mehr Kosten als Fälle in die Kalkulation eingebracht haben und etwas vereinfacht lautet die Formel der technischen Baserate (also dem bundesdeutschen 1,0 Durchschnitt)

    Kosten aller verarbeiteten Fälle / Anzahl verarbeitete Fälle = Baserate :roll:
    für Deutschland und Grundlage der Relativgewichtermittlung.

    Letztes Jahr waren es € 2964.-
    Es werden dann dieses Jahr wohl auch um die € 3.000.- sein. :rotate:

    Gruss aus München

    Michael Wilke :smokin:

    Hallo Herr Lückert,
    hallo Forum,

    nachdem Herr Neumann eigentlich alles gesagt hat, ein Nachtrag aus Sicht des Chirurgen.

    Es ist zu hoffen, dass die Vertragsparteien auf Bundesebene eine vernünftige Gruppierung der Leistungseinheiten vornehmen.

    Bestes Beispiel Hüft-TEP:

    Wer 200 Hüften im Jahr macht und über einen kleinen Kreis geübter Operateure verfügt, kann i.d.R. auch andere Eingriffe im gleichen OP-Gebiet gut, wie DHS, Gamma-Nagel oder Hüftrevision.

    Es wäre also m.E. sinnvoll hier ein ganzes Bündel von OPS-Nummern zu operativen Einheiten zusammenzufassen, sonst müsste ein Haus, das wenig Revisionen macht, dann die Patienten, die in diesem Haus eine Prothese erhalten haben, die Leute wegschicken und das kann ja kaum im Sinne der Behandlungskontinuität sein.

    Was meint das forum?

    Gruss aus München

    Michael Wilke :smokin: