Beiträge von styprek

    Zitat Hirschberg:ich persönlich sehe nicht, warum man damit gut beraten sein sollte. Wenn der neue Algorithmus und die neuen RG's kommen wird man möglicherweise schwer abschätzen können, in welchen DRG's man tatsächlich landet, wenn dann z.B. die spezifischen Kodes die DRG-Ermittlung massiver beeinflussen....

    Hallo Hirschberg,
    meine Aussage gilt doch nur für die Gegenwart.
    Keiner von uns weiß genau, was die neuen Relativgewichte bringen
    also wird man wohl kaum vorausschauend kodieren können. Wir sind doch immer darauf angewiesen auf die neuesten Entwicklungen zu reagieren. Insofern beziehen sich unsere Aussagen doch immer auf den vorgegebenen Rahmen im dem wir uns zur Zeit bewegen.
    Insofern sind wir Kodierer wahrscheinlich die flexibelsten Menschen in Deutschland!?
    Ich geh jetzt schlafen.

    bei gewissen Konstellationen erhalte ich eine höhere Vergütung , wenn die z.B. bei einem Apoplex vorliegende Hemiparese mit G81.9 (onA)anstatt mit G81.0 oder G81.1 (schlaff bzw. spastisch) verschlüssele. Wie kann das sein? Allgemein wird doch geraten, so spezifisch wie möglich zu verschlüsseln. Wird man jetzt dafür belohnt, wenn man spastisch und schlaff nicht unterscheiden kann

    Da kann ich dir nur zustimmen!
    Anbei ein Zitat aus dem Kodierleitfaden Geriatrie Entwurf(6.Fassung)Seite 11:
    "In Einzelfällen ist eine exaktere Kodierung aber(noch) nicht möglich.
    So ist bei akutem Apoplex zunächst G81.9 Hemiplegie, nicht näher bezeichnet zu verschlüsseln, erst bei älterem Apoplex (nach abgeschlossener Behandlung)sollte nach schlaff/spastisch differenziert
    werden." Ob diese Sichtweise der Dinge auf Dauer Bestand haben wird
    bleibt abzuwarten. Derzeit ist man aber gut beraten sich dumm zu stellen und unspezifischer zu verschlüsseln auch wenn die Klinik eine genauere Differenzierung ermöglicht. Das relativiert auch die vielerorts geübte Praxis die Kodierqualität anhand von 9er ICD zu
    überprüfen, zumal es eine ganze Reihe unspezifischer Codes gibt die nicht auf 9 enden!
    Gruß Peter aus Saarbrücken ab Mittwoch in Urlaub!

    [quote]
    Original von ThFritz:
    Hallo.bitte erklären Sie mir doch mal den Unterschied zwischen effektivem CW-WERT und relativem CW-WERT?


    Hallo ThFritz
    Wie sehe das auch so wie S Glocker.
    Vereinfacht ausgedrückt: der relative Cw-Wert oder Relativgewicht ist
    das Relativgewicht einer DRG z.B B70A ausgewiesen im Fallpauschalenkatalog im Rahmen der normalen Liegedauer zwischen unterer und oberer Grenzverweildauer

    Das effektive Kostengewicht ist das tatsächlich erzielte Relativgewicht einer DRG bei nicht "Normalliegern" also Kurzliegern und Langliegern, verändert also durch Zu- oder Abschläge.
    Hast du das so gemeint?
    Gruß Peter
    Saarbrücken, ab Mittwoch in Urlaub!

    [quote]
    Original von Guenter_Konzelmann:
    Allegra zusammen, besonders Herr Styp-Rekowsky

    "Kreuz-Code" ohne Stern-Code gibt es sehr wohl und ist auch in ORBIS möglich. Allerdings wird er dann nicht mit dem "Kreuz" gekennzeichnet. Stern-Code ohne Kreuz-Code sollte nicht vorkommen, geht technisch aber leider auch in ORBIS. Oder haben Sie einen Tip, dies zu verhindern?


    --
    Hallo Herr Konzelmann,
    Unter Orbis Modul O-med ist eine Eingabe eines "isolierten" Stern-Codes nur im DRG-Workplace ohne Fehlermeldung möglich, wenn Sie aber z.B über die §301 Mahnliste gehen und den Patienten auswählen, den sie verschlüsseln wollen, ist die Eingabe eines Stern-codes ohne Kreuz-code nicht möglich.
    Ein Kreuzcode ist im GWI-System nur dann ein Kreuzkode, wenn er mit einem solchen versehen wird, was automatisch ein weiteres Eingabefeld öffnet, das auszufüllen ist. Unterbleibt das Ausfüllen des abhängigen
    Sterncode-Feldes, erlischt automatisch das gesetzte Kreuz vor der ICD-Ziffer. Mir leuchtet das auch ein. Ich verstehe die DKR S.24 unten
    auch in dem Sinne, dass Primärdiagnoseschlüssel definiert werden sollen das heißt diese ICDs können alleine verwendet werden. Eine Kreuzdiagnose im eigentlichen Sinne sind sie aber nur dann, wenn darauf auch eine Sterndiagnose folgt. Dieser Logik ist GWI gefolgt und
    lässt kein Kreuz zu, wenn kein Stern folgt.
    Gruß
    Peter, Saarbrücken, schwül-heiß, 30°, mein Urlaub kommt näher.

    Zitat
    Nach Rochell und Zaiß kann der Diabetes als Kreuz-Code auch allein stehen - ohne Stern-Code! Nämlich genau dann, wenn die durch den Stern-Anteil beschriebene Krankheit keinen Nebendiagnosencharakter (s.o.) hat.

    Hallo Björn,
    Das habe ich nicht ganz verstanden. Ein Kreuz-Code ohne Stern-Code?
    Das habe ich ja noch nie gehört. Das widerspricht ja der Logik des Systems, das besagt das ein Kreuz einen Stern fordert. Unser Softwaresystem GWI lässt das logischerweise garnicht zu.
    Wenn sich der Kodierende schon entscheidet Grundkrankheit und Manifestation (Symptom)zu verschlüsseln, was bei vielen mangelhaft ausgebildeten oder vielleicht auch desinteressierten Ärzten eher die Seltenheit ist, dann muss auch beides her. Will sagen, wenn ich ein Kreuzchen mache, muss auch ein Sternchen her. Getreu dem Motto: Wer A sagt muss auch B sagen!
    Die DKR sehen das jedenfalls nicht vor oder habe ich da etwas überlesen?


    Bitte um Aufklärung, ist ein steter Prozess!
    Gruß Peter,23:37h müde, will jetzt von DRG nichts mehr hören sonst schlafe ich nicht gut.

    Hallo Michael,
    Ich denke, wenn man man die DKR eng auslegt, wird man wohl in diesem
    Fall auf die Sterndiagnose verzichten können. Insgeheim bin aber der Meinung, dass es besser ist alles, was auch nur in irgendeiner denkbaren Form den Krankheitsprozess beeinflusst oder stört zu kodieren. Man ist dann bei entsprechenden Rückfragen eher
    auf der sicheren Seite. Ein Patient auf der Chirurgie findet möglicherweise durch die Retinopathie nicht allein die Krankengymnastikabteilung oder er findet die Tabletten nicht, die neben seinem Teller liegen. In beiden Fällen ist ein erhöhter Pflegeaufwand denkbar. Bei der Beurteilung der Relevanz von Nebendiagnosen lassen wir uns allzuoft nur von den rein medizinischen
    Therapie-und Diagnoseschemata leiten und übersehen leicht die funktionellen Einbußen des Patienten aufgrund von "kleinen Mängeln",
    die zwar nicht (medikamentös) behandelt werden aber doch einen erhöhten Aufwand bedeuten können auch wenn der manchmal nicht direkt ins Auge fällt.

    Gruß Peter, fahre übrigens nach Verona in die Oper Carmen
    "Auf in den Kampf Torrero"

    Hallo Michael
    In deinem Beispiel würde ich beide Male die Manifestation
    "diabetische Nephropathie" mitverschlüsseln. Eine spezielle
    Behandlung der diabet. Nephropathie gibt es ja nicht. Es sei
    denn, es läge eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz vor.
    Wenn aber eine Funktionseinschränkung der Niere auf dem Boden einer
    diabet. Nephropathie vorliegt, findet sie immer Beachtung dergestalt, dass häufiger Laborwerte kontrolliert werden, Medikamentendosierung
    angepasst werden, Ausscheidungen gemessen werden... Es findet also auf jeden Fall ein Ressourcenverbrauch statt, zumal ja wie in deinem Beispiel, der Patient aufgrund des Herzinfarktes sowieso in einer Inneren Abteilung liegt.

    MFG Peter, Saarbrücken, nächste Woche in Urlaub juchhu!!

    Hallo Björn
    will jetzt auch noch meinen Senf dazugeben.
    Entscheidend ist doch bei diesem Beispiel, dass der Patient wegen
    seines entgleisten Diabetes ins Krankenhaus kam. Also wahrscheinlich in eine internistische Abteilung. Hauptdiagnose ist also Diabetes egal ob mit oder ohne andere Manifestationen. Das bedeutet, dass er in eine DRG K60 hineingehört. Dahin kommt man nur über 4.Stelle O, 1,
    6, 7, 8 und 9. In diesem Falle ist wohl als 4. Stelle 0 gerechtfertigt, weil ein Koma beschrieben wurde. Wenn als HD andere 4.Stellen gewählt werden z.B. 4 kommt man in eine neurologische DRG
    B71. Wenn Organmanifestationen vorliegen, die behandelt werden, können natürlich die entsprechenden Kodes als ND dazukommen. Als Hauptdiagnose kommt aber in diesem Falle wohl nur die E11.01 in Frage.
    Gruß Peter aus Saarbrücken schwül 28°

    Hallo Michael
    Das wieder ein gutes Beispiel für die Ungereimtheiten dieses eilig
    produzierten Systems.Auch wir kennen diese Problematik und verschlüsseln, um diese blöde Fehlermeldung zu vermeiden mit Kreuz/Stern +G30.1*F00.1. Irgendein "kluger" Kopf, kam wohl auf die Idee, dass der Alzheimer als eine neurologische Grunderkrankung (G30.1) zu verstehen ist, die sich in einer Demenz(F00.1) ausdrückt. Wenn man aber weiß, dass ja gerade das Wesen einer Alzheimer-Erkrankung die Demenz ist, so könnte man sich das auch sparen. Es gibt keinen Alzheimer ohne Demenz. Deswegen ja auch auch diese Zwangsverschlüsselung mit Kreuz/Stern. Das wäre genauso als müsste man den Diabetes zusätzlich noch mit einer Sterndiagnose Hyperglykämie verschlüsseln. Wenn jemand keine Demenz hat, dann hat er auch keinen Alzheimer, insofern ist diese Art der Verschlüsselung auch überflüssig aber leider noch derzeit gültige Kodierregel.
    Gruß aus Saarbrücken 23° leicht bewölkt.

    [quote]
    Original von may:

    !


    Wir sollten nicht die gleich Fehler wie die niedergelassenen Kollegen machen.


    Als Mittel der ökonomischen Steuerung eines Unternehmens sollte man im Rahmen der des Marktwirtschaftlichen Prinzips in unserem speziellen Fall eben das Minimalprinzip anwenden, das heißt das vorgegebene Ziel (Patientengesundheit) mit minimalem Einsatz von Resourcen zu erreichen. Das heißt eine Kostenminimierung durchführen, denn eine Erlösmaximierung ist bei endlichem Gesamtbudget im Gesundheitswesen, bedingt durch die Summe der gezahlten Beiträge, nur in beschränktem Maße möglich.


    Hallo May
    Ich kann dir nur Recht geben. Unser System wird auf Dauer nur durch ressourcenschonendes Verhalten zu finanzieren sein. Die Zeiten sind erstmal vorbei, dauernd mehr Geld dem Gesundheitsmarkt abtrotzen zu wollen mit dem Hinweis die Gesundheit sei ja das höchste Gut. Ich sehe viele Einsparpotentiale im Gesundheitssystem, die wohl erst der Not gehorchend und nicht der Vernunft folgend angegangen werden. Das hat nicht das geringste mit Qualitätsminderung zu tun.
    Auf den Prüfstand müssen überflüssige Diagnostik ohne Indikation,
    unnötige Laborkontrollen, unnötige Bürokratie, verkrustete Arbeitsabläufe... Es wird einiges zu tun geben. Ich bin überzeugt, dass nur diejenigen überleben werden die die nötige Veränderungsbereitschaft und Anpassungsfähigkeit mitbringen.
    Nur darauf zu hoffen, dass es schon irgendwie geht reicht nicht.

    Ich gebe zu, das klingt ein bisschen pessimistisch, aber lasst euch dadurch euren Feierabend nicht vermiesen
    Gruß Peter, Saarbrücken, dunkle Wolken am Himmel!

    Hallo Hella
    ich glaube, ich weiß, was du suchst.Es gibt unter G-DRG einen Downloadbereich. Dort findest du unter "G-DRG Projektbericht" die Untertitel "Die Kalkulation der deutschen Bewertungsrelationen für das G-DRG System" Es gibt 2 Teile. Wähle Teil 2. Lade ihn runter. Dort findest du unter Kapitel C "Leistungs- und Kostendaten" viele Tabellen, in denen jeder DRG von A06Z bis Z65Z die entsprechenden
    Haupt-und Neben-ICDs nebst Prozeduren aufgeführt sind.Die Definitionshandbücher geben diese Information nicht auf Anhieb her und
    sind noch schwerer zu lesen.
    Ich hoffe,du kannst damit was anfangen.
    Gruß Peter aus Saarbrücken verregnet 19°