Beiträge von Broeker

    Hallo,

    es gibt keinen Grund der Niereninsuffizienz den Status einer Nebendiagnose abzusprechen. Es wäre natürlich zunächst einemal besser hier einen spezifischen Kode zu verwenden (N17.9 akutes Nierenversagen (hier ist .9 der spez. Kode, oder N18.8x für das chronische Nierenversagen). Eine Niereninsuffizienz verursacht Aufwand wie Bilanzierung, Laborwertkontrolle, anpassung der Medikamentendosis und beachtung von Kontraindikationen etc.. Jede Erkrankung die Aufwand verursacht wird kodiert.

    mfg

    Bröker

    Hallo,

    bei einer interkurrenten Dialyse sind mit der Wochenpauschale verschiedene Dinge mit abgedeckt. Dazu gehören dialyseimmanente Medikamente wie Heparin, NaCl und auch die Eisenpräparate. Da es offensichtlich geklärt ist, dass hier eine interkurrente Dialyse vorliegt, der niedergelassene Nephrologe also wie ambulant abrechnet, fällt das Eisenpräparat in seinen Bereich.
    Epo gehört nicht zu den dialyseimmanenten Medikamenten. Mit der ambulanten Verordnung wird neben dem Medikament auch die Applikation honoriert. Es wäre also für den Nephrologen überhaupt kein Problem diese Verordnung auszustellen, es entstehen ihm keine Nachteile.
    Für die Klinik gibt es keinen medizinischen Grund das Monatspräparat stationär zu verabreichen. Bei einem Ziel-Hb um 11 g/dl ist ausreichend Spielraum, falls erforderlich kann auf ein anderes, wöchentlich zu verabreichendes Epo-Präparat ausgewichen werden.

    mfg
    Bröker

    Hallo,

    bei einem Kreatininansteig auf > 4 mg/dl liegt ein akutes Nierenversagen vor.
    Das sog. RIFLE-Schema des akuten Nierenversagens sollte bei allen Diskussionen mit dem MDK als Basis herangezogen werden.

    mfg

    N. Bröker

    p.s. vielleicht lag auch eine hypochlorämische metab. Alkalose vor, ein häufiges Problem bei COPD-Patienten mit zu hoher Diuretikadosis.

    Hallo,
    eine chronische Niereninsuffizienz Stadium II WHO darf man nicht alleine anhand der GFR diagnostizieren. Es ist lt. Fachgesellschaft ein weiterer pathologischer Befund, sei es durch Labor, Sono, oder ander Bildgebung erforderlich, wodurch der Nierenschaden belegt wird. Ein Mikroalbuminurie bei diabetischer, oder hypertensiver Therapie wäre da hilfreich. Ein ACE-Hemmer wäre bei Mikroalbuminurie als Aufwand zu werten. Bei jetzt negativem Urinbefund unter ACE-Hemmer, bei vormaligem Nachweis einer Albuminurie ohne ACE-Hemmer zeigt den Therapieerfolg an. Mir würde dann noch die entsprechende Grundkrankheit in der Diagnoseliste fehlen (Hochdruck mit Niereninsuffizienz, Diabetes mit Nephropathie).

    mfg

    N. Bröker

    Haben Sie nicht,

    denn Ihre persönliche Definition von Krankheit und Diagnose stimmt nicht mit meiner überein. Wie wäre es mit dieser hier:
    Krankheit im Sozialversicherungsrecht
    Krankheit im Sinne des Sozialversicherungsrechts ist eine Störung des körperlichen oder seelischen Wohlbefindens, somit eine Abweichung von der Norm \"Gesundheit\". (vgl. § 120 Abs 1 Z 1 ASVG, wonach Krankheit \"ein regelwidriger Körper- oder Geisteszustand ist, der krankenbehandlung notwendig macht\".)

    Viele Grüße

    N. Bröker

    Hallo Herr Leonhardt,

    als sekundäre Forme einer Erkrankung bezeichnet man in der Medizin üblicherweise Krankheitsbilder, die als eigenständige Erkrankung, oder als sekundäre Begleiterscheinung bei einer anderen Grunderkrankung vorkommen.
    Hierbei ist ein entscheidendes Merkmal, dass die Behandlung der Grunderkrankung zur Heilung der sekundären Begleiterkrankung führt. Es geht hier also nicht um die Klassifikation der Psychosen.

    Zum Thema HD :

    Wenn ein Patient mit einer psychotischne Störung aufgenommen, als Ursache ein größeres subdurales Hämatom gefunden wird, die Psychose nach Trepanation verschwindet, was ist dann Ihrer Meinung nach die HD?
    Die Psychose ist hier nur Symptom und nach DKR eben nicht als HD zu verwenden, sondern die zugrundeliegende Diagnose.
    Ob nun eine Hyponatriämie als Erkrankung bezeichnet werden kann, interssiert hierbei nicht. Die Definition der Hauptdiagnose der DKR verlangt nur nach einer hauptsächlich verantwortlichen Diagnose.

    Ebenfalls schönes Wochenende

    N. Bröker

    Ein kleiner Nachtrag:
    kausal ist die Psychose bedingt durch die Hyponatriämie, also eine sekundäre Form der Psychose. Therapiert wird die auslösende Ursache, der auslösende krankhafte Befund der Hyponatriämie. Alles andere als Hyponatriämie zu als HD zu kodieren ergibt keinen Sinn.

    mfg

    N. Bröker

    Hyponatriämie ist Hauptdiagnose, Psychose ND.
    Wird für die Hyponatriämie eine ursächliche Erkrankung gefunden, wird natürlich diese zur Hauptdiagnose. eine der häufigeren Ursachen wäre eine Diuretikatherapie, was nur über Y57.9! abzubilden ist.
    Alle pathologischen Befunde die zur stationären Behandlung führen, ohne das die Grundkrankheit behandelt wird, werden als Hauptdiagnose kodiert (Pleuraerguss bei Malignom als Beispiel).

    mfg

    N. Bröker

    Ebenfalls guten Morgen,

    psychotische Zustände bei Hyponatriämie (Na < 120) sind häufig zu beobachten. Aus diesem Grund landen eben auch häufig Patienten mit Hyponatriämie in der Psychiatrie und erst im Verlauf im Akutkrankenhaus.
    mfg

    Bröker

    Hallo !

    Beides wird kodiert ! Nur die Kriterien für ein akutes Nierenversagen sollten auch vorliegen (RIFLE-Klassifikation). Bei der chronischen Niereninsuffizienz sind die WHO-Stadien zu beachten und bei < Stadium III muss eine zugrundeliegende Erkrankung, ein pathologischer Laborbefund, oder ein Z.n. OP, oder ein path. bildgebender Befund vorliegen.
    Gruß

    Bröker