Guten morgen !
Auch ich möchte dem Kollegen Scholz vorgreifen.:smile:
Tatsache ist, dass ein reines nachgroupieren nichts bringt, da durch die Zertifizierten Grouper alle das gleiche ausspuken werden (sollten) und auch Fehler-DRG's ihre Berechtigung haben !
Die Unterstellungen des Upcoding möchte ich nochmals aufs stärkste zurückweisen. Ein Arzt und auch Controller haben besseres zu tun, als irgendwelche Diagnosen zu suchen, um den PCCL in die Höhe zu treiben. Mit Sicherheit wird es Diagnosen geben über deren Relevanz bezgl. Mehraufwand, weitere Diagnostik/Therapie , Pflegeaufwand etc. (Als Beispiel für einen nicht Mediziner: Es gibt Patienten mit einer Beinamputation die kaum für die Pflege einen Mehraufwand bedeuten, weil sie sich selbst prima in ihren Rollstuhl setzten können und damit durch die Gegend fahren, und wiederum andere die machen richtig viel Arbeit, weil sie dazu nicht in der Lage sind, ständig gelagert werden müssen etc. Anhand der Diagnose Z89.6 können Sie das nicht erkennen. Dazu brauchen Sie die Akte, also müßten Sie den MDK einschalten s.o)
Wie bereits mehrfach auch oben erwähnt brauchen Sie Plausibilitätskontrollen (im übrigen würden diese meistens anders aussehen als sie an anderer Stelle hier im Forum erarbeitet werden. Da es Ihnen nur darum geht den PCCL zu drücken sehen Ihre Regeln vermutlich so aus: Auf Grund statistischer Daten hat jeder Patient unter 50 Jahre mit einem Herzinfarkt nur 2,3 Nebendiagnosen - jede Diagnose mehr ist Upcoding - also überprüfen ect.). Das DRG-konforme Kodieren lassen Sie bitte unsere Sorge sein. Wir erarbeiten auch solche Regeln aber mit dem Hintergrund, das keine relevanten Daten vergessen werden - sie sehen einen völlig andere Sichtweise.
Sie können sich die Arbeit viel leichter machen: zunächst sortieren sie alle Z-DRG's aus , da können sie nicht sparen, danach suchen sie alle A-DRG's raus und überprüfen, welche Nebendiagnosen kodiert wurden und suchen die mit einem CCL raus, die brauchen sie nur zu hinter fragen (mittels MDK natürlich) und zu Fall zu bringen und das ganze machen Sie dann noch mit den B-DRG's. Die C-DRG's können sie dann ja wieder liegen lassen (oder gleich bezahlen). Wenn Sie dann noch nicht genug Geld gespart haben, damit Ihre Kasse überleben kann, können sie noch versuchen Hauptdiagnosen zu Fall zu brigen, damit sie in eine niedriger bewertete DRG gegroupt werden. Das ist schon etwas schwieriger, weil man dafür das Def.-Handbuch gut verstehen muss.
Das ganze wird aber ohne MDK nicht funktionieren, weil wie gesagt es aus der alleinigen Kodierung und Betrachtung von Statistiken nicht hervorgeht. Der MDK wird sich für die vielen Aufträge bedanken (und sie personell nicht bearbeiten können !!)
Sie sehen eine riesige Verschwendung von Ressourcen/Geld im Krankenhaus, bei Krankenkassen und beim MDK (aber es ist ja wichtiger sich über Abrechnungen zu streiten und ein Verhältnis des Misstrauens aufrecht zu erhalten, als das man dafür sorgt, dass z.B. pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen frühzeitig eine Begutachtung wegen der Pflegestufen bekommen - im übrigen ist dies sehr kundenfreundlich, wenn Menschen Wochen gar Monate lang auf ihre Leistungen, für die sie übrigens Jahre bezahlt haben, warten müssen !
)
Und wo wir schon mal von Kundenorientierung sprechen - wo bleibt denn das Zertifikat für Krankenkassen ??? Man betrachte nur die unterschiedlichen Prozente bei der Verwaltung bei KK. Ich habe nichts gegen Qualitätmanagement - ganz im Gegenteil, habe selbst entsprechende Fortbildungen absolviert - aber es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich mir selbst Gedanken über meine Qualität mache und diese darstelle oder ob jemand drittes mir vorschreiben will, was Qualität eigentlich ist !
I) :-p
Herr Konz, bitte verstehen Sie uns nicht falsch, wir begrüßen es, wenn auch die andere Seite den Kontakt sucht und mit diskutiert. Vielleicht kann das Misstrauen endlich dadurch beiseite geschoben werden.
Geld wird in diesem System nicht eingespart in dem man die Abrechnungen hinterfragt - zumindest nicht mittelfristig!
I)
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Jörg Gust
(Med. Controller Marien-Hospital Witten)