Schönen guten Tag allerseits!
Ich war Ende September auf einem Symposium, bei dem unter anderem eine Podiumsdiskussion mit den "üblichen Verdächtigen" (DKG, AOK BV, Krankenhausdirektorenverband, Chefarztverband und BMGS) stattfand.
Nachdem auf dem Podium der Begriff "prospektive Verhandlung" gefallen war, habe die (zugegeben retorische) Zwischenfrage gestellt, wie man sich denn eine prospektive Verhandlung in den letzten 8 Wochen des Jahres vorstelle.
Die nach meinem Geschmack etwas lapidare Atwort darauf war, dass prospektive Verhandlungen auch bisher ja nur die Ausnahme gewesen seien und warum man plötzlich damit argumentiere, wenn in vielen Fällen seit Jahren nicht mehr prospektiv verhandelt werde.
Ich denke allerdings, die Ursache für die Problematik liegt nicht nur beim Ministerium und dem InEK. Schließlich macht das Ministerium letzlich die Arbeit, zu der die Selbstverwaltung nicht in der Lage war und das InEK muss in einem recht engen Zeitrahmen die Daten auswerten und zur Verfügung stellen.
Solange die prospektive Verhandlung als Regelfall gesetzlich vorgesehen ist, sollte man allerdings auch von allen Seiten bemüht sein, dies zu ermöglichen. Dazu gehört allerdings auch, dass die Verhandlungspartner auf Seiten der Krankenkassen ihre personellen Kapazitäten nicht nur in die Abrechnungsprüfung stecken, sondern auch genügend Verhandler zur Verfügung stehen, damit die gesetzlich vorgesehenen Terminfristen überhaupt eingehalten werden können.
Schönen Tag noch
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Reinhard Schaffert
Medizincontroller
Facharzt für Chirurgie
Krankenhausbetriebswirt(VWA)
Kliniken des Wetteraukreises