Hallo,
meines Erachtens stimmt die Grafik so nicht.
Für 2020 ist (nach Änderung durch das COVID19-Gesetz) einschlägig:
1Im Jahr 2020 darf eine Krankenkasse bis zu 5 Prozent der bei ihr je Quartal eingegangenen Schlussrechnungen für vollstationäre Krankenhausbehandlung eines Krankenhauses nach Absatz 1 durch den Medizinischen Dienst prüfen lassen (quartalsbezogene Prüfquote). 2Maßgeblich für die Zuordnung zu einem Quartal ist das Datum der Schlussrechnung.
Also: Anzahl Prüfungen pro Kasse im Quartal = Anzahl Abrechnungen pro Kasse im Quartal x 0,05
Dies dürfe die meisten Kassen im 1. Quartel bereits überschritten haben, selbst wenn sie "containern" (bei den meisten Kassen, die "containern" wollen habe ich gehört, dass sie dies auf zwei "Container" verteilen wollen, damit dürfte mit dem ersten Container das Kontingent nun aber bereits überschritten sein)
Aus meiner Sicht ergeben sich zwei Alternativen:
- Ablehnung der inzwischen überzählig eingegangenen Anfragen für Rechnungen aus dem ersten Quartal
- oder Vereinbarung (allerdings kassenindividuell), die bereits eingegangen Anfragen abzuarbeiten (da jetzt noch Kapazität vorhanden) und dafür im 2. und 3. Quartal komplett auf Anfragen zu verzichten. Im letzten Quartal könnte dann - vorausgesetzt die Krise ist überwunden- entsprechend ausgleichend auf 5% über das gesamte Jahr geprüft werden.
Soweit der Formal-Foo
Nun ein ganz persönliches Statement:
Ehrlich gesagt hätte ich von den verantwortlichen wie auch de einzelnen MD-Mitarbeitern erwartet, dass sie den Arsch in der Hose hätten und in dieser besonderen Situation, in denen sich die Kliniken massiv auf die Covid19-Fälle vorbereiten, die Prüfungen von sich aus ablehnen und sich bei Bedarf für die Versorgung zur Verfügung stellen. Auch Krankenkassen, die ja öffentlich gerne ihre Solidarität mit den Krankenhäusern in dieser Situation bekunden, hätten dies besser über ihr tatsächliches Prüfverhalten nachweisen können,
Aber offensichtlich erwarte ich zuviel von den Menschen und ihrem Charakter im beruflichen Kontext...
Zum Glück musste ich mich bisher nie so verbiegen (oder habe es jedenfalls nie gemacht, auch wenn es Konsequenzen hatte!)