Beiträge von guredd

    Zitat


    Original von Scholz:


    Diese Art Fragen stellt man mir auch immer öfter. Aber meine Antwort ist eigentlich immer gleich geblieben: ...
    [/quote]


    Sehr geehrter Herr Scholz,

    danke für diese wirklich sachlichen und pragmatischen Worte zu einer eigentlich auf allen Seiten unerquicklichen Dauerdiskussion, die mich immer an den berühmten römischen Redner denken läßt, der weiland bei jeder Sitzung des Senates das gleiche Statement vortrug: "..und im übrigen bin ich der Meinung, daß Karthago zerstört werden muß." (Was sie dann ja auch getan haben.) Als Einstieg dient dabei meistens die Frage, wann denn nun die Medical Coder eingestellt werden, die die GESAMTE Kodierung übernehmen.
    Also vielen Dank für diese Kompaktantwort, die ich mit Ihrem Einverständnis gerne zitieren werde, auch wenn ich nicht ernsthaft annehme, daß in Ihrem Fall zum ersten Mal der Überbringer der schlechten Botschaft geliebt wird.
    Hinzusetzen könnte man vielleicht noch die Warnung, vehement nach einer neuen und umfangreichen Berufsgruppe zu rufen, die dann vielleicht noch flink einen universitären Ausbildungsgang aus dem Boden stampft (Cave Australia, siehe Don Hindle). Auch im Krankenhaus kann die Mark (sorry der Euro) nur einmal ausgegeben werden.;(

    Also zunächst einmal die Empfehlung, das Wort "Fehler"-DRG nicht zu sehr zu verinnerlichen :) .
    Diese DRG sind in einem funktionierenden System vorgesehen, ungewöhnliche Ausreißerfälle abzufangen ("OP ohne Zusammenhang mit der Hauptdiagnose). Dies setzt eine gleichbleibend homogen Leistungserbringung und eine völlig übereinstimmende Dokumentation voraus (Stichwort Kodierregeln, austr. Definition der Hauptdiagnose).
    Bei deutschen Benchmarkprojekten sollte man immer die "Fehler"-DRG-Quote berücksichtigen, wegen der korrekt hohen Bewertung (Ausreißer = höhere Kosten).
    Scherzhaft gesagt, fährt zur Zeit in Deutschland derjenige am besten, der NUR Fehler-DRG hat (CMI sicher um 3).
    In Zukunft ist die regelhafte Kontrolle solcher Fälle durch die FINANZIERUNGS- (nicht KOSTEN-) Träger sicher zu erwarten.
    guredd
    --
    Möge die Macht mit Dir sein ;))

    Anmerkung: Krankenhäuser in Deutschland (und auch anderswo) nehmen KEINE Einzelleistungsabrechnung vor !
    Vielleicht hilft hier einmal das Australian Manual weiter (bis zum Vorliegen verbindlicher deutscher Kodierrichtlinien). Was dort steht und sinngemäß in deutsche Codes übertragen werden kann, sollte man im Auge behalten.
    Übrigens gibt es für eine wichtige DRG wie konservative WS - Behandlung MIT MYELOGRAPHIE noch nicht einmal einen deutschen Code!
    Fazit: Erbarmen mit den klkinisch tätigen Kollegen. Auch 100 Codes für einen Intensivpatienten helfen wenig, wenn der richtige nicht dabei ist. Stichwort: Wald und Bäume.
    guredd:rolleyes:
    --
    Möge die Macht mit Dir sein ;))

    O Gott, ich hoffe nicht, daß Sie versuchen den Algorithmus des Groupers nachzuvollziehen. Das Ding ist nicht aus Zufall eine Software! Die Summenregel nimmt, übertrieben gesagt, ca. eine halbe DIN A4 - Seite ein. Außer rein akademisch-mathematischen Erwägungen sind weitere Zeitinvestitionen eher Verschwendung.
    guredd:shock2:
    --
    Möge die Macht mit Dir sein ;))

    Es wurde schon viel geantwortet, daher der Versuch eines kurzen Beitrages:
    1. Natürlich wird es zu Fallsplittings kommen. Die angeführten Konstellationen (beliebig zu ergänzen z.B. um chologene Pankreatitis + Cholecystektomie u.ä.) erzwingen dies geradezu wegen sogen. Mehrleistungskomplexe.
    2. Vorsicht vor manuellen Zuordnungen nach dem Australian Manual ! Die Leistungsnummern sind teilweise erheblich divergierend und nicht händisch zu übertragen.
    3. Vorsicht auch vor allzu rigorosen Zuordnungen mithilfe "deutscher" Grouper. Die Mapping-Tabellen sind teilweise himmelschreiend falsch. Ich konnte z.B. im DKTIG-Projekt (Fa. IMC) Fälle mit Operationen an der Wirbelsäule finden, die trotz korrektem OPS301-Code in der medizinischen Partition gelandet sind.
    Daher die Empfehlung: alles korrekt nach deutschen Gegebenheiten dokumentieren (dazu gehört AUCH die deutsche Definition der Hauptdiagnose) und dann über die Form der Leistungserbringung nachdenken.
    Anmerkung zu Don Hindle: Nach seiner Aussage (2. "Deutsche" "Casemix" Konferenz in Hamburg- Anführungszeichen ironisierend gesetzt:P ) wird in Australien genau über die deutsche Form der Hauptdiagnose nachgedacht, hoffentlich rechtzeitig genug für deutsche Formalisten.
    Uff
    guredd
    --
    Möge die Macht mit Dir sein ;))

    Also hier kann man sich bei genauem Studium der Kodierrichtlinien nur Frau / Herrn ??!:) Selter anschließen.
    Es ist zwar aus klinisch "gesundem" Menschenverstand nicht nachvollziehbar, eine nicht bestätigte Diagnose als (Haupt-)Grund der Behandlung anzugeben, aber aus Systemgründen notwendig. Dies wird in Zukunft wahrscheinlich nicht nur die Ausnahme, sondern die Regel werden. Wer ganz exakt ist, kann ja die Gastroenteritis / Lymphadenitis mes. als Entlaßdiagnose angeben (wenns schee macht ;) ).
    Im übrigen spielt`s für die Eingruppierung sowieso nur eine marginale Rolle, da der Patient so oder so in einer "Sammel-DRG" (sonst. Erkrankung Verdauungssystem...) landet. Also nur nur nicht in Kleinigkeiten verlieren. Übrigens ist eine sog. Behandlung nicht nur mit einer Laparoskopie, sondern auch mit allen anderen gezielten diagn. und ther. Maßnahmen gegeben!

    Guredd
    --
    Möge die Macht mit Dir sein ;))