Beiträge von whv-ud

    Hallo Herr Selter,
    das Problem von Herrn Thieme ist hautnahe. Wenn bei Aufnahme die oft nur erkennbaren Symtome später nicht mit der HD korrelieren gibt es evtl Probleme und Rückfragen. Der MDK stellt sich uU stur. Warum sollten nicht eine AD-"Hauptdiagnose" und AD-"Nebendiagnosen" verschlüsselt werden. Dies ist durchaus möglich.
    Bekannterweise liegen oft komplexe Krankheitsbilder oder Multimorbidität vor und es ist nicht abzusehen, welcher Teilaspekt letztendlich den größten Aufwand (bzw. Ressourcenverbrauch) verursacht. z.B. Diabetes und TIA/Prind, KHK und Hypertonie mit Herzinsuffizienz; viele andere Kombinationen sind denkbar. Es drückt ja auch indirekt die Schwere einer gesundheitlichen Störung aus.

    Wir handhaben es so und haben damit bisher keine Schwierigkeiten.

    Viele Grüße von der Nordsee
    whv-ud

    Hallo,
    für mich ist der Grund der stationären Aufnahme die AP, auch wenn sie anbehandelt wurde. Das Ansprechen auf Nitro ist doch der entscheidende Hinweis auf eine AP. Und eine evtl auch nur kurz anhaltende Beschwerdelinderung/-freiheit ist noch kein Ausschluß eine instabilen AP.
    Der Aufnahmegrund ist für mich berechtigt (auch wenn vor Zeiten in der sog. Meck-Pomm-Liste die AP als Fehlbelegungsdiagnose aufgeführt war!).
    Auch die Nordsee hat noch ihre warmen Tage, Gruß daher
    whv-ud

    Hallo Herr Hirschberg,
    bin gespannt, ob jemand die Frage A) positiv beantwortet. Ich knie mich rein, aber um so fitter man wird, um so mehr fühlen sich die Kollegen belästigt, da ja bei fast jeder Codierung noch ein Haar in der Suppe gefunden werden kann. Insgesamt ist die Kodierqualität jedoch deutlich besser geworden. Wir sind Optionshaus.
    Frage B) ist in jedem Fall positiv zu beantworten. Aber es geht nur gut, wenn Kodierfachkraft mit den Ärzten/dem DRG-Beauftragten kooperativ eng zusammen arbeitet. Wir sind auf einem guten Weg.
    Gruß von der Nordsee
    Ulrich DüntschI) :look:

    Fragen zum Multiinfarktsyndrom

    Patient kommst zum wiederholten mal stationär. Er ist durch vorausgegangene cerebrale "Miniinfarkte" deutlich vorgeschädigt. Er ist verwirrt, hat Schwierigkeiten bei Essen und Trinken, ist inkontinent (Stuhl und Urin), und hat eine spastische Parese rechter Arm. Auch andere Kombinationen sind für die Frage möglich.
    Die Einweisung erfolgt wegen "Reapoplex".
    Von den Symptomen her läßt sich nicht sagen, was alt und was neu ist, mit Sicherheit ist das meiste "nicht ganz frisch".
    Im CT erkennt man die zu erwartende Hirnatrophie sowie einige "Residuen" älterer Insulte. Ein eindeutiger frischer Insult ist nicht zu sichern. Bekanntlich sind aber ganz kleine frische Defekte nicht immer eindeutig erkennbar. Und viele kleine Insulte machen in der Summe "große" Symptome.
    Ein MRT ist nicht greifbar und bringt auch nicht viel weiter.Ein frischer Infarkt ist also weder zu beweisen noch auszuschließen.
    Also liegt das klassische Bild eines "Multiinfarkt-Syndroms"vor.
    Wie verschlüsselt man dieses korrekt???
    Kann man einen frischen Insult verschlüsseln (da ja nicht auszuschließen und die Behandlung diesem entspricht) und daneben "Folgen eines Hirninfarktes" ( da eindeutig nachgewiesen und aktuell mitbehandelt wird)? Welches ist die Hauptdiagnose? Und wie verhält es sich mit den symptombezogenen Nebendiagnosen und pflegerelevanten Diagnosen. Wie ordne ich diese der Hauptdiagnose zu, da ja einige (z.B. spastik) alt und einige neu sein können oder sind?
    Und es liegt mit Sicherheit auch eine allgemeine Arterioskerose speziell aber eine Hirnatherosklerose (I67.2) mit vaskulärer Demenz (F01.2 oder F01.1) vor.
    Bitte bringen Sie Ordnung in dieses Chaos!
    Danke
    Ulrich Düntsch