Sehr geehrte Frau Klein,
sehr geehrter Herr Blaschke!
Ich glaube, das niemand der sich ernsthaft mit Qualitätssicherung befasst nicht über die Schwächen der BQS Bögen bescheid weiß.
Und vielleicht sollte man viel grundsätzlicher die Frage stellen, welche Art von "Qualität" wir eigentlich dokumentieren, das unsere "Qualitätssicherung" ja an der Krankenhauspforte endet. Dies deckt sich zumindest nicht mit meiner Vorstellung von Behandlungsqualität.
Aber: Irgendwie und irgendwo muß man ja anfangen.
Und Tatsache ist auch, das das hochgelobte akademische Umfeld in unserem Lande m.E. kaum einmal imstande war, wirklich saubere Statistiken über langfristige Behandlungsergebnisse sowie Komplikationen zu liefern. Die Masse solcher Statistiken riecht - bei näherer Betrachtung und wenn man zufällig gewisse Einblicke in das betrachtete Klientel bzw. Klinik hat - nach gewissen Formen der nachträglichen "Bearbeitung".
Da halte ich es dann doch mit dem guten alten Churchill und glaube nur die Statistik, die ich selber gefälscht habe....
I)
Bis auf weiteres wird mein Bauch dem eingeschlagenen Weg der Mindestmengenregelung zustimmen, und mein Kopf darauf hoffen, das die angestrebte wissenschaftliche Begleitung Zahlen liefert, wo man denn in Zukunft die Grenze zieht.
Und selbstverständlich ist es meinem Bauch egal, ob eine Abteilung in Schwierigkeiten gerät, weil der Chefarzt in Zukunft die 3 Knie- und 5 HüftTEPs pro Jahr nicht mehr operieren darf, da selbiger Bauch sich verdammt sicher ist, das in aller Regel ein Operateur mit > 100 dieser Eingriffe pro Jahr bessere Ergebnisse liefert....
Man muß nur mal ehrlich zu sich selbst sein, nach welchen Kriterien man denn einen Operateur für enge Verwandte oder sich selbst auswählen würde.........
Mit freundlichen Grüßen aus dem nebligen Südwesten der Republik
W. Nikolai