Hallo,
vielen Dank für Ihre nochmalige Wortmeldung.
Sie merken ja selbst, wie man ohne Blick in die Patientenakte und ohne weitere Daten und Fakten in diesem Fall in verschiedene Richtungen gelangen kann.
Genau dies aufzuzeigen, war mein Anliegen. Und eben deswegen habe ich auch die Häufung von Konjunktiven (Möglichkeitsform) gewählt und darauf hingewiesen, dass es sich um Mutmaßungen handelt bis weitere Fakten geprüft sind.
Mir waren die vorhandenen Hinweise nicht ausreichend, um dem MDK-Gutachter Recht zu geben oder ihm zu widersprechen.
Ob die Patientin nicht bei Aufnahme bereits neurologische Auffälligkeiten hatte, kann ich nicht sagen. Eine Mittellinienverschiebung um einen Zentimeter bildet sich bei einem subduralen Hämatom nicht innerhalb von 5min aus. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die Patientin bereits bei Aufnahme einige Stunden vor der Bewusstlosigkeit das subdurale Hämatom hatte und ggf auch schon so etwas wie Kopfschmerzen (Die Patientin hatte ein subdurales Hämatom und keine Subarachnoidalblutung. Subdurale Hämatome bilden sich -abgesehen von größeren Schädeltraumen- langsam und stetig aus und werden nicht innerhalb kurzer Zeit hochdramatisch)
Dass keine neurologischen Auffälligkeiten vorlagen war nicht beschrieben, ein zentrales Fieber kann es (je nach Lokalisation des subduralen Hämatoms) auch ohne Bewusstlosigkeit auftreten. Deswegen bin ich mir ziemlich sicher, dass das subdurale Hämatom schon bei Aufnahme vorhanden war, sofern die Patientin nicht aus dem Bett gefallen ist oder sich sonstwie ein gößeres Schädeltrauma zugezogen hat. Typisch für ein chronisches subdurales Hämatom ist das Auftreten der Symptomatik erst später als 14Tage nach auslösendem Ereignis, das die Patienten selbst meist gar nicht mehr erinnern...
Nochmals: Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass meine Vermutung richtig sein muss, sondern sie wäre zu prüfen, bevor man dem MDK-Gutachter einfach Recht gibt.
Ich wünsche allen einen schönen Feierabend!