Hallo Forum, hallo Herr Hypki,
zunächst mal Glückwunsch, dass sich die Sache so geklärt hat. Ich habe von der Argumentation des MDK schon öfters gehört, dass ein HWI nur dann anerkannt wird, wenn eine mikrobiologische Bestätigung vorliegt. Als Mikrobiologe muss ich sagen, dass das eigentlich nicht in Ordnung ist - klinische Kriterien und Nitrit im Urin reichen m. E. aus für die Diagnose eines HWI.
Im ambulanten Sektor wird ja oftmals keine routinemäßige Urinkultur angelegt, weil HWIs meist unkompliziert mit Standard-Antibiotika zu behandeln sind. Allerdings nehmen auch unter den \"normalen\" HWI die Infektionen mit resistenten Erregern immer mehr zu. Ich habe gerade mal über unsere (Uniklinikum Ulm) Daten vom letzten Jahr eine Statistik-Abfrage gemacht, und von allen ambulanten HWI waren schon >25 % der Erreger resistent gegen mind. eines der Medikamente, die man so routinemäßig verwendet. Bei den stationären war es noch schlechter. (OK, manche in vitro resistenten Erreger sprechen aufgrund hoher Konzentrationen im Urin trotzdem noch auf die Antibiotika an, aber eben auch nicht immer)
Die Zeiten ändern sich also, so dass ich nur empfehlen kann, bei entsprechender Klinik auch einen Uricult zu machen, nicht nur, weil B96.2 und B95.2 cc-relevant sind, sondern auch, weil man doch immer wieder was Interessantes dabei herausfindet. Wenn nebenher der MDK zufriedengestellt wird, soll es mir nur recht sein :).
Viele Grüße
Tim Pietzcker