[quote]
Original von Scholz:
Trauen Sie denn den Ärzten nicht zu, selbst zu entscheiden, welche Prozeduren sie verschlüsseln wollen?
Roeder
Sicher traue ich ihnen das zu. Aber die Ansichten dazu differieren (zumindest in unserem Haus). Wenn dann aber mehr Personal für die Durchführung der Dokumentation gefordert wird, muss auch über Inhalte gesprochen werden.
[quote]
Original von Scholz:
Überlassen Sie doch die Entscheidung, wieviel kodiert wird, den Ärzten und dem Krankenhaus.
Roeder
Ich schreibe doch niemandem etwas vor, sondern sage nur meine Meinung und teile in der Diskussion mit, wie wir verfahren. Warum stellen Sie diese als Dogma dar ? Jeder ist seines Glückes Schmied, dazu habe ich mich doch schon geäußert.
[quote]
Original von Scholz:
Es gibt genügend Krankenhäuser, die die in den o. g. Veröffentlichungen genannte innerbetriebliche Leistungserfassung per DKG-NT gar nicht durchführen (und m. E. auch nicht so durchführen müssen, um eine Kostenträgerrechnung zu machen).
Roeder
Wie soll die Kostenträgerrechnung ohne patientenbezogene Kostendaten durchgeführt werden ? Kostentransparenz ist meiner Meinung nach der Schlüssel zum DRG-Erfolg. Wie soll der Laden gesteuert werden, wenn die Kostenfallen nicht bekannt sind ?
[quote]
Original von Scholz:
Die wären froh, manche Details mit einem geeigneten OPS-Kode zu verschlüsseln.
Roeder
Das geht eben nicht, aber da liegen wir wohl auseinander. Was sagt mir das Detail: Transfusion von >= 6 Thrombozytenkonzentraten ? 6.000 DM oder 20.000 DM beim Patienten eingesetzt ?
Diese Liste läßt sich beliebig verlängern.
[quote]
Original von Scholz:
Alle diese Daten werden ja z. Zt. auch erfasst, z. T. eben als DKG-NT oder als FP/SE-QS-Bogen oder in tausenden von Formularen, auch das geht nicht von allein. Wenn es hierfür nun aber ein universelles Format gäbe, wäre das so schlimm?
Roeder
Nein, genau da ist mein Ziel. Auch dazu habe ich publiziert (Redundanzreduktion)
[quote]
Original von Scholz:
Wenn der Katalogtext in Ordnung ist und per Verschlüsselungssoftware gut gefunden werden kann, ist ja alles in Ordnung. Man wird sich dann „nicht bemühen“ müssen, nach dem Sachverhalt zu suchen.
Was Sie da sagen ist doch dies: hätte der Anwender lange genug gesucht, hätte er den Schlüssel gefunden.
Roeder
Ja, das ist bei einem Teil der Kodes der Fall.
[quote]
Original von Scholz:
Man könnte dann auch sagen: Wenn eine Software schlecht ist, ist immer der Anwender schuld.
Roeder
Das habe ich nie gesagt. Die Qualität der Software ist und war doch gar nicht unser Thema.
[quote]
Original von Scholz:
Die meisten Freitexte wären hoffentlich nicht von Interesse, weil irgendwann der Katalog ausreichend differenziert wäre. Aber genau dann, wenn häufig Abweichungen zw. Freitext und Katalogtext auftreten, könnte man dies im Sinne einer Alarmfunktion verwenden, um entweder die Suchsoftware oder den Katalog zu verbessern.
Roeder
Da gibt es noch reichhaltige Betätigungsfelder
Ein Grund, warum Sie nach 4 Jahren aufgehört haben, innerklinisch Freitexte zu sammeln, könnte aber auch gewesen sein, dass Sie mit diesen Daten zwar ihre hausinterne Kataloge verbessern konnten, aber die Vergleichbarkeit zu anderen Häusern (Benchmarking) durch hausinterne Kataloge eher schlechter oder eigentlich sogar unmöglich wird.
Roeder
Den Grund habe ich geschildert.
Mediziner drücken den selben Sachverhalt sehr differnet aus: Cholecystektomie, Gallenblasenentfernung, Entfernung der Gallenblase, Gallenblasensteinentfernung etc.
[quote]
Original von Scholz:
Zusätzlich macht es natürlich Sinn, die Ärzte über das Wesen der *DRG-relevanten* Dokumentation besser aufzuklären, dies geht aber m. E. am besten, wenn man einfach einmal anfangen würde, im Echtbetrieb mit DRGs zu arbeiten und soviel wie möglich an technischer Unterstützung bietet.
Roeder
Jetzt widersprechen Sie sich. Genau das haben Sie an meiner Argumentation kritisiert. Der OPS darf nicht überbewertet werden, mehr habe ich nicht gesagt.
--
Norbert Roeder
DRG Research Group
Universitätsklinikum Münster