Beiträge von Jannis

    Moin allerseits,

    selbst der Deutsche Ärztetag 2010 in Dresden hatte ja geschlossen gegen die amb. Kodierung gestimmt (hat bloss keine Bedeutung):

    10. Einführung der geplanten Diagnosen-Kodierrichtlinien im Vertragsarztsystem stoppen

    Auf Antrag von Herrn Dr. Geis (Drucksache V - 106 neu) fasst der 113. Deutsche Ärztetag folgende Entschließung:
    Der Deutsche Ärztetag fordert die Kassenärztliche Bundesvereinigung auf, die geplante Einführung der neuen Diagnose-Kodierrichtlinien umgehend zu stoppen.

    Hier werden Daten dazu missbraucht, um Honorarverteilung zu organisieren. Dabei geht man von der irrigen Meinung aus, der Wert und die Intensität der täglichen Arbeit in der Arztpraxis an den kodierten Diagnosen ablesen zu können.

    Darüber hinaus wird hier von Funktionären ein weiteres bürokratisches Monstrum geschaffen, vergleichbar mit den Kodierungen im Zusammenhang mit den Diagnosis Related Groups (DRGs) im Krankenhaus. So wie im Krankenhaus ganze Arztstellen für die Kodierung geschaffen werden mussten, wird eine geordnete Praxisverwaltung durch diese unsinnigen Kodierrichtlinien unmöglich gemacht und Zeit für die notwendige Patientenbetreuung gestohlen.

    In der Arztpraxis wird der Patient in der Gesamtheit seiner Beschwerden behandelt und es werden nicht irgendwelche Diagnosen zur Abrechnungsbegründung formuliert.

    Quelle: http://www.arzt.de/page.asp?his=0.2.6578.8260 (Beschlussprotokoll)

    Grüße
    Jannis

    Zitat


    Original von E_Horndasch:
    [...]
    Bei dieser Gelegenheit: wie gehen Sie mit der Problematik der mitunter wechselnden FEV1 bei der COPD um?

    Moin moin,

    Herzinzsuffizienz und COPD (und alle anderen chronischen Erkrankungen mit Stadieneinteilung, wie z.B. chron. Nierenerkrankung): es wird das pathologisch schlechteste Stadium kodiert, das während des aktuellen stationären Falles dokumentiert ist.

    Mit der Methode hatte ich noch nie Probleme mit dem MDK und finde ich auch in Bezug auf Abbildung des tatsächlichen Aufwandes auch am gerechtesten.

    Grüße
    Jannis

    Moin Herr Offermanns,

    danke für ihre prompte Antwort: zwar nicht das Ergebnis, dass wir uns erwünscht haben, aber so haben wir wenigstens Gewissheit, wie wir (und die Kasse) diese Passage korrekt zu interpretieren haben.

    Danke!

    Jannis

    Zitat


    Original von RoMi:
    [...]Doch wenn der Code eingegeben wird, verlangt unser System zwingend die Angabe einer Beatmungsdauer. [...]

    Moin RoMi,

    nur als Hinweis:

    auch wenn dies eine weltweit agierender Softwarefirma mit hohem Renommee sein sollte, schützt das nicht davor, dass die Prüfregeln in der Software nicht den Anforderungen an DKR und ICD/OPS genügen: sprich nur weil es die Software verlangt, heißt es eben nicht, dass es auch so richtig ist.

    Grüße
    Jannis

    [edit]: Typos

    Moin allerseits,

    hier meldet sich mal wieder ein EBM/AOP-Unwissender mit einer kniffligen(?) Frage:

    Einem Kind (5 Jahre) wird unter Narkose mittels OPS-Kodes 8-100.0 Otoskopie (Fremdkörperentfernung durch Endoskopie) ein Eingriff im Krankenhaus vorgenommen.

    Das Krankenhaus würde gerne gemäß § 115 b SGB V (AOP) abrechnen, obwohl die 8-100.0 nicht im AOP-Katalog ist, da aber der EBM dies so erlaubt:

    25. Änderung der zweiten Anmerkung hinter der Leistung nach der Nr. 09351
    Die Leistung nach der Nr. 09351 ist bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Kindern bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr nach der Leistung Nr. 31231 berechnungsfähig, sofern der Eingriff in Narkose erfolgt. Die Voraussetzungen gemäß § 115 b SGB V müssen dabei nicht erfüllt sein. [...]

    Die Krankenkasse liest den Absatz aber anders:

    Klar geht eine Abrechnung der Ziffer 31231 in diesem Fall, aber eben nicht als AOP, da dazu der notwenige OPS-Kode ja nicht vorhanden ist und lehnt die komplette Rechnung mittels DTA als formal falsch ab.

    Andere EBM-Ziffern in Abrechnung:
    05211, 05310, 09211, 31502, 31821

    *verzweifelt*

    Jannis

    Moin Erwin,

    es gibt nichts, was es nicht gibt ;)

    Bonbon des Tages bei mir: Zahlungsverweigerung einer Kasse, da beim Sachbearbeiter die Checkliste zum Komplexkode (den wir grundsätzlich erfüllen) noch nicht angekommen ist, und er so lange die Bezahlung der erstmalig verhandelten unbewerteten DRG verweigert (Korrespondenz natürlich über DTA).

    Ja, ist klar: dann einfach mal die komplette Rechnung ignorieren. Ein neuer Fall für meine Sammlung :)

    Grüße aus dem sonnigen Norden

    Jannis

    Moin Frau Fischer,

    eine Übersicht dazu (ein sogenannter Review-Artikel) wäre mir nicht bekannt, jedoch gibt es solche Analysen für nahezu jede Operationstechnik. Einfach über PubMed zsuchen, bzw ihren jeweiligen Chefarzt nach entsprechender Literatur fragen.

    Bsp: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20395841

    Wenn sie selber so eine Liste zusammenstellen, ist diese sicherlich sehr interessant für eine Publikation.

    Viele Grüße

    Jannis

    Nö, mit der Methode bin ich absolut auf seiner Seite! :)

    Ich finde es aber traurig, wenn im 7. DRG-Jahr die DKR weiterhin derartig schwamming sind, dass solche Thread überhaupt nötig sind, bzw. selbst die Foren-Teilnehmer sich hier nicht einigen können.

    Grüße
    Jannis

    Moin Erwin,

    Einspruch meinerseits: genau dieser Text zeigt ja, wie wenig sich das InEK/Selbstverwaltungspartner selber mit modernen Beatmungsformen auskennen.

    Meine Meinung zum CPAP ist ja hier im Forum bekannt (keine maschinelle Beatmung), aber SIMV und PSV sind für mich selbstverständlich maschinelle Beatmungsformen

    SIMV: worüber reden wir denn genau?
    sequential non-invasive mechanical ventilation
    short-term invasive mechanical ventilation
    synchronized intermittend mandatory ventilation

    PSV: Pressure support ventilation
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/P…54/?tool=pubmed

    Meine Folgerung: Diese Auflistung in den DKRs ist ja ganz nett, hat aber keinen Informationsgehalt, da zwar die Entwöhnungsform benannt wird, aber gleichzeitig eben nicht eine maschinelle Beatmungsform ausgeschlossen werden kann/darf.

    Schöner Wochenanfang!

    Jannis