Sehr geehrte Frau Dr. Busley,
ich finde Ihre Ausführungen dann doch sehr bedenklich.
Wie loreley ausgeführt hat, kümmern sich die KH doch \"nur\" um einen Heimplatz oder REHA-Antrag. Leider dauert die Bearbeitung, insbesondere der REHA-Anträge, bei manchen Kassen zu lange.
Warum soll für diese Bearbeitungszeit das KH oder gar der Patient zur Kasse gebeten werden, wenn das KH den REHA-Antrag rechtzeitig gestellt hat und damit eine Entlassung unter der oberern Grenzverweildauer möglich gewesen wäre.
Auch Ihre Aussagen hinsichtlich unserer sozialen Verantwortung als Arzt kann ich nicht teilen.
Gerade wir tragen hier Verantwortung, weil wir mit unserem medizinischen Sachverstand beurteilen können, ob der Patient zu Hause versorgungsfähig ist oder eben zur REHA oder ins Heim muss. Das können Angehörige (Laien) nicht entscheiden.
Gerade von den Kostenträgern wird (völlig zu Recht) immer wieder betont, wie wichtig die Betreuung beim Hausarzt ist, weil der alle medizinischen und sozialen Belange seines Patienten kennt. Solange der Patient im KH ist, tragen wir dafür die Verantwortung.
Auch holen wir uns keine Auskünfte über die zuletzt fällige Kapitalertragssteuer unserer Patientien und deren Angehörigen ein.
Ich finde Ihre Ausführungen zum reichen Rentner hier völlig unpassend. Entsprechend seiner finanziellen Möglichkeiten wird der Patient doch an den Kosten beteiligt. Hierzu gibt es Regelungung über Zuzahlungen etc.
Unabhängig von unserer moralischen Verplichtung sind die Rechte der Versicherten u. a. im § 112 Abs. 2 Satz 4 und 5 SGB V geregelt.
Auch sollten Sie sich den § 70 Abs. 2 des SGB V nochmals genau durchlesen.
Ihre Ausführungen:
\"Warum meinen wir eigentlich, dass wir immer für alle sozialen Probleme der Menschen zuständig sind?\" und \"Bitte überdenken Sie da Ihr Gefühl für richtig und falsch und gesellschaftlicher Verantwortung - es ist einfach nicht richtig, jedem in körperlicher und geistiger Weise Hilfebedürftigen auch noch materielle Hilfe auf Gemeinkosten zu leisten - die braucht der eben oft einfach nicht (Geld und materielles Gut ist oft das letzte, was die Menschen noch reichlich haben...).\"
sind aus meiner Sicht mit einer humanen ärztlichen Behandlung nicht vereinbar und widersprechen o. g. Paragraphen.
Wir Ärzte messen einen Menschen nicht an seinem Bankkonto, sondern sorgen nur für eine gute Behandlung.
Mit freundlichen Grüßen
MC