Beiträge von urogert

    Hallo biggi.s,

    Das regionale Lymphabflußgebiet der Blase und der Prostata sind die Nll. iliaci interni und externi, also der Bereich zwischen A/V. iliaca externa und A/V. interna mit Fossa obturatoria. Alles, was an Lymphadenektomie darüber hinaus geht, ist eine radikale = erweiterte Lymphadenektomie. Im Übrigen ist die Anzahl der entfernten Lymphknoten diesbezüglich keine Unterscheidungskriterium. Fragen Sie Ihren Operateur, wo er lymphadenektomiert hat.

    MfG

    Hallo,

    T81.0 nur bei stärkerer intraoperativer Blutung, die z.B.eine Gefäßnaht (OPS 5-3888.-, dann eher T81.2) oder Transfusion erforgerlich macht . oder bei Revision.
    Umstechung von kleineren arteriellen Blutungen bei der Primär-OP wird nicht gesondert kodiert.

    Gruß

    urogert

    Hallo Ralf,
    vielleicht kann mein Beitrag zur weiteren Klärung beitragen.
    Ich hebe wegen Kodierungsdifferenzen mit dem MDK folgende Anfrage an das Inek gestell:

    ...
    ich möchte Sie bitten, mir die korrekte Kodierung folgenden Falles mitzuteilen:
    Patient wird mit hoch-fieberhafter Prostatitis aufgenommen: Fieber 39,5C, Leukozyten 22000, hoch-druckdolente Prostata ohne Abszedierung, Miktionsprobleme, Urinbefund o.B..
    Ist folgende Kodierung richtig?
    HD A41.9 Urosepsis, ND R65.0!, N41.0 = DRG T60C
    (Deutsche Sepsis-Ges.: Sepsis = SIRS hervorgerufen durch eine Infektion)

    oder muß wie folgt kodiert werden:
    HD N41.0, ND R65.0! = DRG M62Z

    Das gleiche Problem haben wir auch bei einer hoch-fieberhaften Pyelonephritis.
    Welche Kodierung ist korrekt?

    Ich halte den ersten Vorschlag für korrekt, da ich die Sepsis für ein eigenständiges Krankheitsbild halte und sie zur Aufnahme geführt hat. Ein akute Prostatitis alleine könnte ja auch ambulant behandelt werden.

    Zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob eine -itis zusammen mit R65.0 als Sekundärcode richtig kodiert ist, da in DKR2005 0103d S.64 steht:
    \"Dabei ist zunächst ein Kode für die Sepsis oder die ein SIRS nichtinfektiöser Genese auslösende Grundkrankheit anzugeben, gefolgt von einem Kode aus R65.−! Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]. Zur Angabe von Organkomplikationen, Erregern und deren Resistenzlage sind zusätzliche Schlüsselnummern zu verwenden.\"
    Mit besten Dank für Ihre Bemühung

    Antwort des Inek:

    \"Grundsätzlich ist nach den Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) und den amtlichen Klassifikationen (ICD-10-GM bzw. OPS) in der jeweils gültigen Version zu kodieren, unabhängig vom Ergebnis der Gruppierung.

    Laut DKR D002d ist als Hauptdiagnose die Diagnose anzugeben, \"die nach Analyse als diejenige festgestellt wurde, die hauptsächlich für die Veranlassung des stationären Aufenthaltes des Patienten verantwortlich ist\". Sollte dies in dem von Ihnen geschilderten Fall für die Sepsis zutreffen, so ist diese als Hauptdiagnose anzugeben. Bei der Verschlüsselung von weiteren Erkrankungen als Nebendiagnose (z.B. Prostatitis, Pyelonephritis) ist die in DKR D003d aufgeführte Definition von Nebendiagnosen zu beachten.

    Wie Sie korrekt ausführen, ist laut DKR 0103d ist bei der Verschlüsselung eines SIRS \"zunächst ein Kode für die Sepsis oder die ein SIRS nichtinfektiöser Genese auslösende Grundkrankheit anzugeben, gefolgt von einem Kode aus R65.-! \"Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]\". Auf Seite 63 dieser DKR wird die Verschlüsselung einer Sepsis erläutert, diese wird \"nach dem Erreger mit einem passenden Sepsis-Kode z.B. aus Tabelle 1 kodiert\". Die von Ihnen als zweite Möglichkeit aufgeführte Kodierung mit N40.1 + R65.0! ist demnach nicht korrekt.

    Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass die Aussagen zur korrekten Kodierung auf den uns in der Anfrage mitgeteilten Informationen beruhen. Dies bedeutet nicht, dass nicht im Einzelfall eine von der Beantwortung abweichende Kodierung zutreffend sein könnte. Eine Einzelfallprüfung liegt derzeit allerdings nicht im Aufgabenbereich unseres Instituts.

    Wir hoffen, Ihnen hiermit geholfen zu haben und verbleiben
    mit freundlichen Grüßen \"


    Ich denke, damit sind die Unklarheiten beseitigt und die Diskussionen mit dem MDK sollten zu diesem Thema ein Ende haben.

    MfG urogert

    Hallo liebe Diskutanten,

    ich möchte mich mit einer weiteren Frage zur Problematik des ambulanten Operierens anhängen:
    Müssen auch Operationen der Kategorie 2, wenn irgend möglich, ambulant erbracht werden? Bei wem liegt die Entscheidung zur stationären Durchführung? Müssen Ausnahmetatbestände o.ä. berücksichtigt werden?

    Aktuelles Beispiel: Operation einer Hydrocele = Kategorie 2
    Von den Kassen wird regelmäßig die ambulante Durchführung, wenn keine Ausnahmetatbestände vorliegen, verlangt und die Bezahlung des stationären Aufenthaltes verweigert.

    MfG urogert

    Hallo Uta,
    als Urologen verschlüsseln wir T85.78 mit OPS 5-589.3 (einen spezifischen Code für die Entfernung von allopolastischem Material im Harntrakt gibt es leider nicht)und dies führt in die selbe DRG.
    5-589.x,wie bei Frau Zierold vom MDK gefordert, dient nur zum Downcoding und ist im Vergleich zu 5-589.3 unspezifischund damit falsch.
    Bisher hatten wir mit unserer Codierung keine Beanstandung.

    MfG urogert

    Hallo Forum,
    wir codieren immer HD D68.3 Haemorrh. Diathese unter Antikoagulantien, egal ob mit oder ohne Tamponade. Das Hauptproblem ist immer die Blutung (mit Spülung, Koagulation, Konakion o. ä.).
    Die KKs monieren regelmäßig wegen des höheren CW, wir konnten sie aber bisher immer von der D68.3 überzeugen.

    urogert

    Lieber Herr Stern,
    ich präferiere den ersten Vorschlag, da ich die Sepsis für ein eigenständiges Krankheitsbild halte und sie zur Aufnahme geführt hat. Ein akute Prostatitis alleine könnte ja auch ambulant behandelt werden.

    Zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob eine -itis zusammen mit R65.0 als Sekundärcode richtig kodiert ist, da in DKR2005 0103d S.64 steht:
    \"Dabei ist zunächst ein Kode für die Sepsis oder die ein SIRS nichtinfektiöser Genese auslösende Grundkrankheit anzugeben, gefolgt von einem Kode aus R65.−! Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]. Zur Angabe von Organkomplikationen, Erregern und deren Resistenzlage sind zusätzliche Schlüsselnummern zu verwenden.\"

    hG urogert