Beiträge von Ohr-Biß

    Hallo Kali,

    die W60Z bedeutet \"Polytrauma, verstorben < 5 Tage nach Aufnahme\" und hat eine mittlere Verweildauer von 1,9 Tagen. Die DRG scheint daher exakt für Ihren Fall geschaffen worden zu sein: Für Polytrauma-Patienten, die im Schnitt nach 1,9 Tagen versterben.

    Da diese DRG keine untere Verweildauer hat, gibt es auch für \"Kurzlieger\" keine Abschläge. Das Relativgewicht von 2,542 kommt damit komplett auf die Rechnung.

    In der 2005er DRGs liegt die mittlere Verweildauer sogar bei nur 1,4 Tagen. Ab nächstem Jahr ist dann aber das rG auf 1,918 abgesenkt.

    Mit freundlichem Gruß
    Frank Barsnick

    Das DRG-Entgelt für den stationären Aufenthalt ist so berechnet, dass eine Behandlung am Moment der mittleren Verweildauer exakt kostendeckend sein soll (für den Durchschitt der deutschen Krankenhäuser und den Durchschnittspatienten dieser DRG).

    Bei jeden Tag oberhalb der mittleren Verweildauer macht das Krankenhaus Verluste.

    Diese werden nur ausgeglichen durch \"Mehrerlöse\", die das Krankenhaus dann erzielen kann, wenn auch Patienten unterhalb der mittleren Verweildauer entlassen werden.

    Und ab (und unterhalb) der unteren Verweildauer wird die DRG-Rechnung durch Abschläge derartig zusammengestrichen, dass die Behandlung in diesem Zeitfenster sehr schnell unwirtschaftlich wird.

    Damit ist unterhalb der unteren und ab der mittleren Verweildauer \"kein Geld übrig\". Und die Behandlugsfälle, die in den Fenster zwischen unterer und mittlerer Verweildauer einen wirtschaftlichen Vorteil des Hauses darstellen könne werden dringend benötigt, die Verluste durch Kurz- und Langlieger aufzufangen.

    Es wird wahrscheinlich nur wenige Häuser geben, das durch die Umstellung DRG\'s Gelder übrig haben, die allgemein an Zuweiser oder Nachbehandler verteilt werden können. Aber im Rahmen der integrierten Versorgung können derartige Kooperationen unter Definition der Rahmenbedingungen, Leistungskatatloge, Entgeltaufteilungen und Garantieverpflichtungen vertraglich vereinbart werden.

    Grüße aus Dortmund
    F. Barsnick

    Hallo Frau Meer

    Bei jeder Diagnostik und/oder Behandlung bis Ende aller Primärbehandlungen (= inclusive dem abschließenden Staging) ist das Malignom die Hauptdiagnose. --> DKR 0201b Beispiel 4 und 5

    Nach der erfolgreichen Chemotherapie und dem Staging ist die Behandlung des Tumors abgeschlossen und der Tumor ist bei ggf. später folgenden Untersuchungen und/oder Behandlungen von Tumor- oder Behandlungsfolgen nicht mehr die Hauptdiagnose, der Tumor weiterhin die Nebendiagnose, da (wenn auch erfolgreich behandelte) Ursache. --> DKR 0201b Beispiel 6

    Meines Erachtens ist somit wichtig: War die Primärtherapie abgeschlossen? Wenn die Kachexie aufgrund der Schluckbeschwerden schon während der Bestrahlung auftrat, ist der Tumor die HDg; wenn die Kachexie nach Abschluß der Bestrahlung auftrat, ist die Kachexie oder die Schluckbeschwerden die HDg (je nachdem, was für den erneuten Aufenthalt im Vordergrund stand.


    Mit freundlichem Gruß
    Frank Barsnick

    Hallo Forum-Leser,

    jetzt sind -als Ersatz für die Dummy-PDFs vom Wochenende- auch die
    \"Vereinbarung von Zuschlägen für die Aufnahme von Begleitpersonen nach § 17 b Abs. 1 Satz 4 KHG\"
    und die
    \"Hinweise zur Kombinierten Fallzusammenführungen\" zum Download auf die InEK-Seiten gestellt worden!

    Downloadseite des InEK

    Dr. Frank Barsnick
    MedControlling / MedManagement
    Knappschaftskrankenhaus Dortmund

    Hallo Herr Mies,

    vielen Dank für die Antwort; einen ähnlichen Aufnahmebogen für regelhaft bemäkelte Behandlungen werden wir umgehend einführen.

    Im früheren Leben war ich Urologe... Der Nick \"Ohr-Biß\" stammt aber von dem Klinischen Info System, das in dem Krankenhaus meines ehem. Arbeitgebers zu Einsatz kam. \"Ohne Rechner Bin Ich Schneller\" heißt das Produkt, wenn man den Programmnamen ausschreibt.

    Ein schönes Wochenende ohne \"Biß\", wohin auch immer...

    Liebes Forum,
    gerade kommt mir ein MDK-Gutachten auf den Tisch:

    Der eine (und einzige) präoperative Tag soll nicht bezahlt werden, da eine praeoperative Vorbereitung (Anamnese, Befunderhebung, Labor, HIV-Test, EKG, Röntgen, OP-Aufklärung, Praemedikation, Anästhesie-Aufklärung) hätte praestationär erfolgen können, da keine der Maßnahmen an die spezifischen Möglichkeiten des Krankenhauses gebunden ist.

    Das würde nach meiner Einschätzung bedeuten, dass sämtliche praeOP Vorbereitung nun praestat erfolgen soll. Denn auch zur radikalen Colonresektion oder Herztransplantation kann der Patient die verschiedenen Konsile, die Darmvorbereitung, die CT- und MR-Untersuchungen vorher in den verschiedenen Ambulanzen des Hauses praestationär abarbeiten.

    Ist die o.a. MDK-Argumentation schon durchgeklagt worden? Wer hat dazu Infos?

    Schon einmal vielen Dank für die Hilfe aus dem derzeit sonnigen Dortmund

    Liebe MedCo\'s

    vielleicht kennt jemand eine Interessentin oder einen Interessenten
    für eine Anstellung als MedCo in den Katholischen Kliniken
    Ruhrhalbinsel im Süden von Essen. Die Stelle ist als Vollzeitstelle
    ausgewiesen und ab sofort vakant.

    Interessenten können sich beim Verwaltungsleiter (Herrn Scheele Tel:
    0201/455 1001) oder bei mir (Dr. Frank Barsnick Tel: 0201/455 1019
    Mail: f.barsnick@kliniken-ruhrhalbinsel.de) informieren.

    Erste Infos zum Haus gibt es auch unter:
    http://www.kliniken-ruhrhalbinsel.de

    Mit freundlichem Gruß
    Dr. F. Barsnick

    Hallo Kollege Haubold

    Zitat


    Original von Machaon:
    PS: Die in den vorigen Beiträgen geäußerten Probleme zum Support sind auch aus eigener leidvoller Erfahrung richtig. Aber ich denke, dass es im Augenblick kein anderes Programm gibt, dass die Möglichkeiten von Orbis bietet. Sicher sind Nischenabieter für eine bestimmte Lösung besser, aber wir alle kennen doch die Probleme mit den Schnittstellen.

    Schnittstellen sind sicher immer ien Problem. Aber bei Orbis kämpfe ich auch mit den Schnittstellen. Die Anbindung der Draeger-Beatmungsgeräte an OPAS_AN im OP wurde wegen nicht behebbarer Kommunikations-Probleme aufgegeben. Und innerhalb des Orbis-Programm-Sammelsuriums existieren ebenfalls Schnittstellen, die gehegt und gepflegt werden wollen. Z.B. zwischen Labor-Orbis und Rest-Orbis (in dem Kampf mit dieser Schnittstelle steckt derzeit unser Haus).

    Die Mischung aus schlechtem Support, an etlichen Ecken mangelhaftem Programm, etlichen fehlenden Plausibilitätsprüfungen und Schnittstellenproblemen führt dazu, dass ich mit dem Produkt sehr unzufrieden bin.

    Eine Alternative wäre für mich ITB mit dem Programm iMedOne. Das ist kein Nischenanbieter. Und in der ITB-Hotline weiß oft schon die Dame am Telefon, an welcher Einstellung gedreht werden muß, damit das Problem verschwindet. Das Programm ist in ganz anderem Maße als Orbis customize-bar. Im Ambulanz-Modul wird nicht vom User erwartet, einen \"Rechnungssteller\" bei der Aufnahme festzulegen (was hier im Haus regelhaft schief geht), sondern Ambulanz und Versicherungsart des Patienten werden ausgewählt (das sind Angaben, die der Patient angeben kann). Das Nachrichtenmodul ist ein vollwertiges Email-Programm, dass in jedem Formular funktioniert (und nicht nur im DRGW / und dann ohne das Nachhalten verschickter Nachrichten...). Im OP-Modul eingegebene ICD\'s sind im zentralen Codierungsformular nicht nur sichtbar, sondern auch änderbar. Und sogar der Anästhesist darf im iMedOne Diagnosen eingeben, die dann nicht wie im OPAS_AN für die Codierung des Falles verloren gehen......

    Meine Erfahrungen mit iMedOne, das ich als Projektleiter für die KIS-Einführung in einem Haus der Maximalversorgung starten durfte, sind eindeutig positiv gewesen.

    Meine Erfahrungen als Orbis-Anwender in dem jetzigen Haus sind einfach nur grottenschlecht.

    Hi Sequal,

    danke für die Aufklärung! Ich dachte bisher, ORBIS steht für:

    Ordinäre
    Risikoreiche
    Beschäftigungsintensive
    Informationsschwache
    Software

    Und zum Thema \"Marktführer\":
    Apple baut die bessere Software, trotzdem wurde Microsoft \"Marktführer\"
    Das Marketing von GWI ist wirklich spitze. Und wenn in der Ausschreibung der Geschäftsführer durch einige gut gestylte Screenshots zur Unterschrift gebracht wird, dann ist das Geld ausgegeben.

    Nur wenige Kliniken machen sich die Mühe, nicht nur der Firmen-Präsentation zu lauschen, sondern mit einem eigenen Pflichtenheft (was will ich eigentlich? ) anzutreten und sich (= einigen Verwaltungsleuten und Ärzten und Schwestern \"von der Front\") anhand einiger realer Krankenakten zeigen lassen, wie exakt diese Patienten von der Terminvergabe bis zur Rechnungsschreibung abzubilden sind (wie geht es in täglichen Leben? ).

    Die Akten sind in Haus vorhanden. Ein Pflichtenheft zu erstellen ist kein Hexenwerk und die Kollegen finden sich dann in dem neuen Programm mit ihren Wünschen und Bedürfnissen wieder (Die KIS-Einführung ist dann mit weniger Widerständen verbunden).

    Gruß aus dem mittlerweile zu warmen Essen
    Frank Barsnick

    Nein, nein: Da haben Sie nichts übersehen. Es war eine Überschneidung der Antworten. Als ich mit dem Tippen der Antwort begann, gab es noch keine solche zu der Anfrage. Und als ich den Text abgesendet habe, erschienen die beiden o.a. Beiträge in dem Thread. Die Zwei waren in der Zwischenzeit einfach schneller gewesen...