Nach meiner Einschätzung ist hier die Fachgesellschaft verantwortlich für die Problematik mit dem Code. Ich habe bisher nirgends eine Studie gefunden, die belegt, dass die Messung von genau 6 Parametern das Outcome beeinflußt.
Wie unsinnig dieser Teil der Definition ist, kann man leicht erkennen. Verlangt ist doch ein kontinuierliches Monitoring von 6 Parametern, dazu muss man regelmäßig die Temperatur bemühen und die ist kontinuierlich nur zu messen mit einer Temperatursonde! Selbst die beim MDK und bei der Fachgesellschaft verantwortlichen sehen wohl inzwischen dass das nicht jedem Patienten zumutbar ist, also wird als Erssatz ein 4 stündiges Messen verlangt. Warum kann man den OPS nicht vereinfachen? Es würde doch sicher Ausreichen wenn man verlangt, dass ein Monitoring von EKG, SaO2 und RR mit einem Gerät durchgeführt wird, das einen 24h Trendausdruck ermöglicht und die Überwachung dieser Parameter mit Alarmgrenzen erlaubt. Dass sich hier Krankenhäuser mit dem MDK und Kassen um medizinsch unsinnige Surrogatparameter der Qualität streiten und damit im wesentlichen nur den Strokeunits Gelder entzogen werden, die für die aufwendige Schlaganfallversorgung benötigt werden, wie der von den Kalkulationshäusern gemeldete Aufwand belegt, kann doch wohl kein Dauerzustand bleiben.
Nachdem in der Klinik in der ich arbeite (BW) 50% der 8-981.x Fälle überprüft und beanstandet werden, halte ich die Finanzierung der \"Stroke\" für ernsthaft gefährdet und das ungeachtet eines qualitativ guten Ergebnisses gemessen am Outcome der Patienten. Sollten Kassen KHs, MDK und dt.neurologische Gesellschaft keine vernünftige Lösung finden, halte ich das Eingreifen der Aufsichtsbehörde oder der Sozialgerichte für zwingend erforderlich.
Viele Grüße aus dem Allgäu