Beiträge von clehmann

    Dass wir jetzt noch 5 Wochen haben, um die Anträge rauszuhauen und dabei sämtliche Datenschutzbedenken in die Tonne zu treten, ist nicht das Hauptproblem. Das kommt 10 Werktage später in Form der Unterlagenanforderung. Ich hatte die Hoffnung, in der Richtlinie sei pro OPS klar geregelt, was angefordert wird und was nicht. Falsch gehofft, der MD kann hier völlig willkürlich anfordern, was er will. Die Anlage 6 beschränkt sich darauf, "Nachweise" zu fordern und allgemeine Beispiele ("z. B. Arbeitsvertrag", "z. B. Dienstpläne, Visitenpläne, SOP") zu nennen, das ist einfach nur wischiwaschi, damit kann man nichts anfangen. Mit Datenschutz und Datensicherheit hat der MD offenbar keine Lust, sich zu befassen, das wird großzügig den KH überlassen. 10 Werktage haben wir dann Zeit, diese "Wundertüte" unter Beachtung aller Vorschriften abzuarbeiten. Das ist nicht nur "zu knapp", wie unsere Verbände mitteilen, sondern nicht akzeptabel.

    Von unseren Verbänden erwarte ich hier nicht nur Pressemitteilungen sondern rechtliche Gegenmaßnahmen.

    Wir haben das gerade bei unserem Rechtsanwalt in der Prüfung. Die Rechtslage scheint nicht so einfach zu sein. Im ChefärzteBrief 12-2020 wird die PCR-Testung als nicht liquidationsfähig eingeschätzt, da es sich um eine vom Krankenhaus veranlasste Regelleistung handle, ähnlich wie die MRSA-Eingangsscreenings, bei denen es wohl ähnliche Diskussionen gibt. Falls diese Auffassung bestätigt wird, stellt sich als nächstes die Frage in wieweit das externe Labor auch rückwirkend Ansprüche gegen das Krankenhaus hat. Es bleibt spannend.

    Wir testen derzeit die AOP-Patienten auf eigene Rechnung und hoffen auf eine baldige Einigung zwischen der KBV und dem Städtetag, der die GÄ vertritt. Bei den derzeit corona- und ferienbedingt niedrigen Fallzahlen sind die Kosten noch erträglich, richtig ist es aber nicht.

    Guten Morgen,

    für die Sanktionshöhe im Jahr 2020 habe ich zwei verschiedene Interpretationen gefunden: Herr Schaffert schreibt in seinem sehr schönen Vortrag (vielen Dank dafür!), die 10% bezögen sich auf die Restsumme, die nach der Prüfung beim Krankenhaus verbleibt. Voelker & Partner beziehen die 10% auf das strittige Entgelt, also das, was abgezogen wird. Ich halte Herrn Schafferts Lesart für korrekt. Gibt es andere Meinungen?

    Bei diesem Artikel aus der "Qualitätspresse" ist wohl nicht nur mir die Krawatte eng geworden. Aber so wie ich unsere MDK-Gutachter einschätze, ist auch denen dieser Artikel extrem peinlich.

    Wie kann sich Herr Thiele derart vor den Karren spannen lassen? Möglicherweise hält ihn jetzt manch einer für den Robin Hood der geschundenen Beitragszahler. Für Fachleute muss er jetzt eher als der willige Erfüllungsgehilfe der Politik beim Abbau des Gesundheitswesens gelten.

    Und was den Autor des Artikels angeht: Da ist mir ein Relotius lieber. Dessen Artikel hatten auch nichts mit der Realität zu tun, aber er erzählt wenigstens schöne Geschichten.

    Hallo medman2,

    genau diese Frage stelle ich mir schon lange. Die Prüfungen werden ja zunächst als §275-Prüfung eingeleitet, so dass man sich der Mitwirkung nicht entziehen kann. Erst hinterher wird dann die erfolglose Kodierprüfung zur Prüfung auf sachlich-rechnerische Richtigkeit erklärt. Dabei werden Sozialdaten erhoben, die dem Datenschutz unterliegen.
    Ich bin kein Jurist, aber für mich ist das eine Straftat, ähnlich wie ein Kriminalermittler, der sich seine Beweise durch Einbruch, Diebstahl und Vorspiegelung falscher Tatsachen besorgt. Der MDK wird dabei zum Komplizen gemacht, willentlich oder nicht.
    Oder? Wie sehen das die Fachleute?

    Hallo Herr Selter,

    ich liebe auch diese Spitzfindigkeiten, aber hier muss man den OPS meines Erachtens etwas anders lesen. Es ist nirgendwo festgelegt, dass es nur einen Arzt der Intensivstation geben kann, wir sind ja nicht bei der Privatliquidation oder bei Highlander ;). Ist einer der Ärzte außer Haus, muss und darf eben ein anderer "Arzt der Intensivstation" sein, ich sehe auch bei buchstabengetreuester Auslegung hier kein Problem mit der OPS-Definition. Hauptsache, ein Arzt ist lt. Dienstplan auf der IS und es steht nichts anderslautendes in der Patientenkurve. Sollte der MDK im Einzelfall Ihre Auffassung vertreten, würde ich dagegen vorgehen, notfalls bis vor Gericht.

    Wäre das nicht eine Fragestellung für eine der vielen unterbeschäftigten neuen Schiedsstellen im Land :D ?

    Viele Grüße
    C.Lehmann