Beiträge von clehmann

    Hallo,

    ganz egal, welche Formel man favorisiert (grundsätzlich sind sie m.E. alle richtig, denn solange man keine deutschen Relativgewichte hat, kann man nur Budget/Fallzahl rechnen und den CMI mit 1 ansetzen), man darf nicht vergessen, den Faktor "minus X" dahinterzusetzen. Es soll ja schliesslich gespart werden. :lickout:

    Nun habe ich in einem Vortrag gehört, in der Konvergenzphase sollen Häuser mit niedrigem CMI (=hoher Basisrate) für die Festlegung der BR geringer gewichtet werden als die Häuser mit hohem CMI, so dass sich rechnerisch ein geringerer als der reine Mittelwert ergibt. jesse2.gif

    Weiß jemand etwas darüber?

    Grüße
    Christian Lehmann

    Zitat


    Original von Borchers:
    ...d.h. eine DRG wird eingegeben und die zugehörigen Diagnosen werden bekanntgegeben (nach Möglichkeit in Deutsch).


    Hallo Frau/Herr Borchers,

    ist vielleicht eine dumme Frage, aber was wollen Sie damit? Ich meine, mit welchen Hauptdiagnosen man welche DRG gruppieren kann, ergibt sich meist schon aus der Beschreibung. Wenn Sie jetzt sehen, dass Sie z.B. die DRG F42B mit 85 verschiedenen HD, die J11Z mit 115 verschiedenen HD (kein Anspruch auf Vollständigkeit, UKD-Zahlen von 2001) erreichen können, welche Folgerungen und Konsequenzen ziehen Sie daraus? Wie würden Sie diese Daten weiterverwenden? Sorry, aber für mich ist das Datenmüll.
    kloguck.gif.

    Der Umkehrschluss (diese Hauptdiagnose bringt mir diese DRG) funktioniert leider auch nicht. Insofern: Können Sie mir auf die Sprünge helfen?

    Danke!
    C.Lehmann

    Zitat


    Original von Scholz:
    Wenn Sie mal Zeit haben, besuchen Sie uns doch mal und helfen Sie uns etwas aus!


    Ganz bestimmt, in Ihrer Ecke der Republik war ich bis jetzt noch nie.

    Zitat


    Übrigens, wie verschlüsseln Sie bettlägerig?


    Normalerweise überhaupt nicht. Wenn ich es verschlüsseln müsste, würde ich die Z76.6 nehmen. Aber zum Glück muss ich ja nicht :) Hilft Ihnen das weiter?

    Grüße
    C.Lehmann

    Zitat


    Original von cjacobs:
    So fehlen z.B. die ICDs D63.8* und J91*, beide mit CCL.
    Möglicherweise liegt damit Herr Nettelrodt mit seinen 223 doch richtig...

    SCNR,T

    Ohjeh...
    Tja, eiskalt erwischt. Und ich kann noch nicht einmal prompte Korrektur anbieten, da meine ICD-Tabelle, die eigentlich Sterne enthält, bei diesen beiden genannten Codes keine Sterne hat! Insofern kann ich nicht dafür garantieren, dass nicht noch weitere Codes fehlen. Ich werde mich bemühen, an eine korrekte ICD-Liste zu kommen, die alle Sterne hat, dann werde ich eine neue Liste bereitstellen.

    Asche auf mein Haupt...
    C.Lehmann

    Hallo Herr Scholz!

    Zitat


    Z. B. VORSICHT, DEMO-MODE
    R32.0 Harninkontinenz bei Kleinkindern
    R32.1 passagere postoperative Harninkontinenz
    R32.2 Harninkontinenz, Dauer > 7 Tage
    etc.

    Bleiben wir doch im System und geben dem Grouper vor, dass nur R32.2 CCL-relevant ist. Wieder eine KR gespart (und die Arbeitszeit des ärztlichen Hilfspersonals).


    Grundsätzlich OK, aber führt zum selben Problem wie zur Zeit die Erfassung der Beatmungszeiten: Wer erfasst wann? Sie schrieben ja selbst, sie wollten den Ärzten nicht zumuten, nachzuerfassen. Die R32.2 kann ich aber erst frühestens sieben Tage nach Diagnosestellung "Harninkontinenz" erfassen. Und woher weiß der Stationsarzt, wie lange der von einer anderen Station übernommene Patient schon inkontinent ist? Sicherlich keine unlösbaren Probleme, alles eine Frage der Organisation, aber im hektischen Alltag immer eine ärgerliche Fehlerquelle.
    Eins ist natürlich prinzipiell richtig: Jede KR ist eine zuviel, wenn man sie im Kopf haben muss. Sie gänzlich abzuschaffen ist ein hehres Ziel. Mir fehlt jedoch der Glaube.

    Grüße
    C.Lehmann

    Zitat


    Guten Appetit Herr Lehmann,


    Mdanke, Mdanke!

    Zitat


    ...hört sich so nach Diagnosen erfinden an, meinen Sie doch nicht so, oder?

    Nein.

    Zitat

    ... und für den Grouper auch völlig irrelevant. Diejenigen, die diese Kodierrichtlinie aufgestellt haben, sollten sich einmal mit der CCL-Exclusion-Table beschäftigen (= jede Nebendiagnose wird rekursiv auf das Vorliegen bereits erfasster HD/ND überprüft und wirkt deshalb nicht automatisch schweregradsteigend). Also können wir uns diese Regel getrost sparen, es geht bereits automatisch.


    Ja, das wird es irgendwann mal geben, aber das Problem ist doch, dass wir uns heute zunächst einmal nach den DKR richten müssen! Ob wir wollen oder nicht! Und welche CCL-Exclusion-Tabellen es für G-DRGs einmal geben wird, steht doch noch in den Sternen! Und ob diese dann in der Lage sein werden, abzubilden, dass zum Beispiel die Harninkontinenz erst ab dem siebten Tag kodierpflichtig (und damit CCL-relevant) wird, glaube ich auch nicht, denn dazu müsste sich die Dauer der Diagnosegültigkeit im Datensatz abbilden lassen, was derzeit nicht vorgesehen (=utopisch) ist. Und dieses Gehampel dauernd im Kopf haben zu müssen, will ich keinem Kliniker zumuten, und deshalb halte ich den Einsatz von Kodierprofis für sinnvoll.

    Zitat


    Wir alle wissen, dass wir die EDV nicht aufhalten werden. Warum entwerfen wir dann nicht ein zukunftsfähiges Verfahren?

    Gerne, aber auf dem Boden des derzeit technisch, organisatorisch und politisch Machbaren.

    Grüße
    C.Lehmann

    Hallo Herr Scholz,

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    Auch wenn die DKR seit 01/2002 verbindlich sind, werden sie ignoriert, ich überlasse Ihnen die Schätzung in wieviel Prozent der 17 Mio. Krankenhausfälle pro Jahr.


    Sie haben recht, derzeit bleibt dies noch ohne Folgen, aber wird das so bleiben? Werden die Kostenträger auf den Einsatz dieses Druckmittels verzichten? Wird sich der gesunde Menschenverstand durchsetzen?? Wird jeder Tag ein Sonntag sein? Ich glaube nicht...

    Zitat


    Die Auswirkungen aufs Grouping werden dann transparent, wenn der Arzt seinen Arbeitsplatzgrouper hat.


    Ich denke halt, dass die Kollegen besseres zu tun haben, als am PC zu sitzen und sich verzweifelt die letzte Nebendiagnose aus den Fingern zu saugen, die den Schweregrad doch noch von C nach B erhöhen könnte (was ja noch vertretbar wäre), und dabei immer die Kodierrichtlinien zu prüfen, ob diese Nebendiagnose nicht schon als Bestandteil der Hauptdiagnose anzusehen ist (was m.E. nicht mehr vertretbar ist). Die Annahme, dass alle relevanten Diagnosen ja längst im System sind, ist leider (noch) nicht überall richtig.
    So, im Gegensatz zu den meisten Kollegen in den Kliniken geh` ich jetzt Mittag essen :banane: .

    Grüße
    C.Lehmann

    Hallo Herr Scholz,

    Zitat


    Und rein rechtlich gesehen geht die wahrheitsgemäße Dokumentation und Verschlüsselung vor. Zum Verständnis des Systems sind die D001a bis D003a (Verantwortlichkeit des Arztes, Hauptdiagnose, Nebendiagnosen) und vielleicht ein oder zwei weitere Regeln m. E. völlig ausreichend.


    Die Deutschen Kodierrichtlinien haben leider einige Eigenschaften, die die Situation etwas komplizierter machen. Sie sind:

    • widersprüchlich
    • unvollständig
    • den meisten klinischen Kollegen nicht vollständig bekannt, und
    • trotzdem gesetzlich seit 01/2002 verbindlich


    Alle diese Eigenschaften werden den DKR noch lange erhalten bleiben. Sie können sie weder ignorieren noch wegdiskutieren. Es geht doch schon damit los, dass die Definition der Hauptdiagnose lt. D002a in vielen Fällen (Beispiel: Diabetes) durch spezielle KR in Frage gestellt wird (mit Auswirkung aufs Grouping, logisch). Ich meine, damit sollte man die kodierenden Kollegen nicht alleine lassen.

    Zitat

    Was wollen Sie eigentlich validieren? Immer wenn Sie meinen, etwas besser zu wissen, als der kodierende Arzt, fragen Sie den, oder wie geht das praktisch?

    Notfalls ja. Besser geht es, wenn man Zugriff auf die EPA mit Aufnahmebefunden, Untersuchungsbefunden, Arztbriefen und OP-Berichten hat. Damit klärt sich das Meiste, wenn man die Zeit hat, sich alles in Ruhe anzuschauen.

    Zitat


    Oder Sie vertrauen Ihren Ärzten nicht?


    Ich vertraue den Ärzten vollkommen, will ihnen aber möglichst viel fachfremden Sch... vom Hals halten.

    Zitat


    ..., eine gewisse Unschärfe toleriert das System.


    ...aber nicht der MDK :no:

    Grüße
    C.Lehmann


    [ Dieser Beitrag wurde von clehmann am 08.04.2002 editiert. ]

    Hallo Herr Scholz!

    Zitat


    Stimmt, aber dann ist doch die Arbeit schon gemacht! Was jetzt noch folgt, kann ein Computer machen, sorry, Herr Lehmann, wofür gibt es denn Verschlüsselungssoftware und Arbeitsplatzgrouper, die mir nach jeder neu eingegebenen ICD bzw. OPS-Ziffer sagen, welche DRG herauskommt?

    MedCont an Computer: "Computer, die Abrechnung für letzten Monat, auf dem Holo-Deck das Golfplatz-Programm St. Andrew`s starten, und ein kühles Bier an Loch 18" 8) 8)
    Sorry, Herr Scholz, aber so weit sind wir noch nicht. Einige Optimisten im Forum reden davon, dass ca. 80% der DKR in programmierbare Algorithmen umgesetzt werden könnten. Wie lange, glauben Sie, dauert es, bis 100% der DKR automatisch geprüft werden können und diese Prüfung auch im Zusammenspiel mit allen marktgängigen KIS-Systemen sauber funktioniert? Wann werden alle Krankenhäuser Deutschlands auch in der hintersten Funktionsabteilung und im vergammeltsten Arztzimmer ein Online-Dokumentationssystem verfügbar haben? Und wer validiert in der Anfangsphase (die m.E. Jahre dauern wird) die von den fantastischen "DRG-Arbeitsplätzen" ausgespuckten Gruppierungen?
    So lange mich die Antworten auf diese Fragen nicht zufriedenstellen, bleibe ich bei meinem Konzept. Natürlich hoffe ich auch, dass der Computer eines Tages diese Arbeit unnötig macht, aber darauf können wir, fürchte ich, nicht warten.

    Zitat


    Und wenn ein Arzt 12000 Diagnosenschlüssel und 24000 Prozedurenschlüssel versteht, versteht er auch 600 DRG-Schlüssel.


    Das Problem ist m.E. keins des fehlenden Verständnisses, sondern der Zeit und des Interesses.

    Zitat


    Ein "lernendes System" brauchen wir und EDV, die uns Arbeit abnimmt.


    Genau!

    Zitat


    Die paar Coder und MedCos werden deswegen noch lange nicht arbeitslos. Wenn wir an unsere Patienten denken, sollten wir im Zweifel allerdings eher den Arztstellenplan erweitern (meine Meinung).


    Um meinen Job mache ich mir wirklich keine Sorgen :sleep:
    Und was den Arztstellenplan angeht, schliesse ich mich Ihrer Meinung vollkommen an. Auch wenn im Moment keiner weiß, woher man die Ärzte in Zukunft nehmen soll (Green cards?).

    Grüße
    C.Lehmann


    [ Dieser Beitrag wurde von clehmann am 08.04.2002 editiert. ]