Beiträge von S.Stern

    Hallo herr Lückert,

    es ist schon traurig das ein so bekanntes, gut untersuchtes, und häufig therapiebedürftiges Krankheitsbild wie das PONV (post-operative-nausea-and-vomiting) im ICD 10 nicht eindeutig abgebildet und zugeordnet werden kann.
    Da die postoperative Übelkeit nicht einem bestimmten Medikament zugeordnet werden und multiple Auslöser haben kann, wäre meiner Ansicht nach in dem Fall TEP die T88.5 sonstige Komplikationen infolge Anästhesie der hier richtige Code, denn PONV wird in der Literatur eindeutig als ein Problem der Anästhesie angesehen. Das Risiko kann durch geeignete Narkoseführung auch verringert werden, was wir bei PONV in der Annamnese auch versuchen.

    Stefan Stern

    Liebe Frau Boesch, lieber Herr Selter,

    heir muss ich leider mal doch Herrn Selter wiedersprechen. Der Hinweis auf die einmalige Kodierung betrifft nur die (Gottseidank im nächsten Jahr obsoleten)Beatmungsprozeduren 8-71.
    Die Intubation 8-701 kann durchaus öfter kodiert werden, denn hier fehlt der Hinweis. Im Gegenteil, in den Inkl. steht ausdrücklich auch der Intubationswechsel, was meiner Ansicht nach ein klarer Hinweis auf eine mögliche mehrmalige Kodierung ist.
    Diese, denke ich, wäre korrekt, aber natürlich nicht erlösrelevant.

    Stefan Stern

    Lieber Herr Bartkowski,

    sie haben natürlich recht, die Fachgesellschaften wären der eigentliche Ansprechpartner.
    Natürlich erfordert die Erfassung von SAPS und TISS Zeit. Wir erfassen diese Scores allerdings schon seit vielen Jahren bei allen unseren Intensivpatienten. Mit geigneter Erfassungstools dauert dies beim geübten Intensivkollegen unter einer Minute pro Patient und Tag. Klar, auch diese Zeit geht für die klinische Arbeit am Patienten verloren, aber nur durch die Dokumentation des TISS konnten wir bisher gegenüber der Verwaltung unseren hohen Personal- und Sachmittelbedarf rechtfertigen, und sind so vor Budgetierung und Personalabzug besser geschützt. Dies kommt wieder den Patienten zugute, und gleicht den Erfassungsaufwand vielleicht mehr als aus.

    Stefan Stern

    Zitat


    Original von C-Hirschberg:
    Ich denke, für eine Änderung ist es nun zu spät (zumindest für 2005)

    Dann sind ihre Fragen 1 - 4 für mich nicht beantwortbar. Da bin ich mal auf die DKR für 2005 gespannt, wie das dann mit dem total SAPS aussehen soll. Der SAPS II ist und bleibt einmal ein Score zur erst- und einmaligen Einstufung eines Intensivpatienten. Es ist ja völlig Sinn- und Hirnlos, die Punkte für das Alter (???) und den Aufnahmestatus jeden Tag wieder dazu zu zählen. Da waren ja wieder Experten am Werk!!

    Ich hoffe, das DIMDI erkennt den Unsinn dieser Punkte-Berechnung.

    Ich werde mal trotzdem per e-mail das DIMDI fragen, was das soll.

    Dr. Stefan Stern

    Sehr geehrter Herr Hirschberg,

    die von ihnen gestellten Fragen 1 - 4 entstehen aus einem generellem Grundproblem:

    Der SAPS II ist als Scoringsystem überhaupt nicht für eine Dokumentation des täglichen Verlaufs gedacht. Er ist, per Definition, einmalig 24h nach Aufnahme zu erheben, wobei die schlechtesten (höchsten)Werte innerhalb dieser 24h massgeblich sind.

    Was hier die Erfinder des OPS 2005-Kataloges geritten hat, diesen so definierten Score zu einem täglichen Verlaufsscore zu machen, bleibt mir schleierhaft. Ein Total-SAPS existiert meines Wissens in der Literatur auch nicht.

    Viel sinnvoller wäre es gewesen, diesen, wie üblich nur einmal zu erfassen, und als Verlauf den den kompletten TISS 28 (welcher als täglicher Score auch erfunden wurde)täglich zu erheben.

    Vielleicht wissen sie ja, an wen man sich wenden kann, um noch eine Änderung bis zur entgültigen Version des OPS 2005 zu erreichen.

    zu ihrer 5. Frage: Eine mehrfache Aktion am Tag bekommt im TISS 28 nur eimal eine Punktzahl. Also auch bei drei CT\'s nur einmal 5 Punkte.

    Bezüglich eines Erfassungswerkzeuges ein TIP: Schauen sie sich mal das Programm DAQ von AQAI an. Dies generiert schon jetzt aus TISS, SOFA und SAPS Abfragen plus einiger zusätzlicher täglicher Abfragen automatisch die richtigen OPS-Codes (natürlich bisher nur Vers. 2004), und überträgt diese in die Kodiersoftware.
    Die AQAI hat diese Software in Zusammenarbeit mit der DIVI entwickelt, um den Intensivstationen die Möglichkeit zu geben, sich am \"Datensatz Intensivmedizin\" zu beteiligen, und so auch einen \"Qualitätsbericht\" zu generieren. So wie ich die Jungs von AQAI kenne, werden sie ihr Programm für die Erfassung der Prozeduren 2005 sicher aktualisieren. Damit alle Intensivmedizinischen Prozeduren weiterhion automatisch generiert werden können.

    Noch eine kurze Anmerkung über dei Intensivmedizin in kleinen, und grossen Häusern. Ich habe als Intensivmediziner in beiden Häusern gearbeitet, und , tatsächlich, da bestehen unterschiede!! Nich das die Ärzte oder die Intensivmedizin schlechter wären, auch behandeln viele kleine Häuser auch aufwendige Intensivpatienten im Rahmen ihrer Möglichkeiten hervorragend. Aber nicht umsosnt erhalten wir als Uniklinik mehrmals in der Woche Anfragen zur Übernahme von Patienten aus kleineren Häusern. Diese könnnen natürlich, wegen der dort nicht so vorhandenen Infrastruktur (z.B. Blutbank, 24h-Labor, Radiologie, Thoraxchirurgie, Dialyse, Herzkatheter usw.)diese sehr aufwendige Patienten nicht mehr suffizient behandeln. Damit machen die dort trotzdem gute Medizin.

    Daher ist es ein guter Ansatz, mal den Aufwand an Patienten über den TISS-Score auch im DRG-System zu dokumentieren (das machen ja kleinere Häuser dann auch). Ziel denr InEK ist es ja, so aus den wohl noch ökonomisch sehr heterogenen Intensivmedizinischen DRG´s (Beatmungs-DRG\'s), über diese Scoringsysteme homogenere intensivmedizinische DRG\'s zu entwickeln, die dann die ganze Bandbreite der Intensivmedizin ökonomisch korrekt abbilden. Denn: Je differezierter das System, des do besser werden die Leistungen abgebildet, die wir leisten, und das wollen wir ja alle.

    MfG

    Dr. Stefan Stern

    Lieber Herr Killmer,

    D62 wird natürlich mit kodiert, aber meine Frage war, was ist die HD?
    Lieber Herr Eckhardt
    Mit C18.2 wäre ein höherer Erlös möglich, aber ich denke, dass mit T81.0 der Grund der Aufnahme, und damit die Vorraussetzung zur HD, korrekt verschlüsselt ist.

    Schöner Wochenanfang

    Stefan Stern

    Liebe dschwinger,

    es kommt nicht darauf an, ob der Patient intubiert ist, sonsdern ob er maschinell beatmet ist. Wenn der Patient spontan über den Tubus atmet, ist er ja nicht beatmet. Also, Beatmungszeit = Zeit bis zur Beendigung der maschinellen Beatmung. Falls der Patient im Ramen der Tracheotomie nochmals kurzzeitig (<24h) maschinell beatmet war, so zählt diese Zeit auch nicht zur Beatmungszeit, da die Beatmung < 24h schon in der Operation Tracheotomie enthalten ist. Siehe :dkr: 1001c

    Stefan Stern

    Hallo Forum,

    Ein Patient mit ua. Leberzirrhose wurde im auswertigen Haus wg. eines Colon-Ca (C18.2) elektiv operiert. Intraoprativ wurde dabei \"versehentlich\" und wohl unbemerkt die A.mesenterica superior verletzt (T81.2) was zu einer massiven Blutung (T81.0) führte. Als dort bemerkt wurde, das für den Patienten wohl nicht ausreichend EKs zu aquirieren sind, wurde die Operation abgebrochen, der Bauch mit Bauchtüchern ausgestopft, und der Patient narkotisert und beatmet zu uns verlegt. Hier wurde der Patient im Op dann mit einer Gefässnaht und Ek´s versorgt, die Hemicolektomie zu Ende geführt, und der Patient auf die Intensivstation verlegt, von der er nach 3 Tagen wieder zurück ins Ursprungskrankenhaus (Normalststion) verlegt wurde.

    Soll ich nun, als Vertreter des \"rettenden\" Hauses die C18.2, T81.0 oder T81.2 als HD verschlüsseln? Ich selbst tendiere zur T81.0. Um rasche Hilfe am Freitag Nachmittag wäre ich sehr Dankbar.

    MfG

    Stefan Stern

    Hallo Forum,

    als Controller und DRG-Verantwortlicher für mehrere grosse Intensivstationen, habe ich mit Freude die OPS 8-980.- Intensivmedizinische Komplexbehandlung im neuen OPS-Katalog für 2005 gefunden. Für uns, die wir seit Jahren unseren therapeutischen und diagnostischen Aufwand mit Hilfe von TISS und SAPS II auf den Intensivstationen dokumentieren, bedeuted diese Neuerung ab 2005 nicht einmal ein wesentlicher Mehraufwand an Dokumentation. Ausserdem erhält anscheinend endlich unsere Forderung nach differenzierter Betrachtung von Intensivstationen, je nach dem wie aufwändig (unabhängig von der Beatmung) die Patienten dort sind, einen Niederschlag in den Prozeduren und damit im DRG-System.
    Vielleicht weiss ja Herr Selter oder ein anderer schon mehr darüber, z.B.:
    Welche 10 aufwendigen Leistungen im TISS werden zur Ermittlung der Aufwandspunkte herangezogen?
    Wirken sich die neuen OPS 890.- DRG- und Erlösrelevant aus?
    u.a.

    Warscheinlich bin ich mit meinen Fragen viel zu früh dran, aber vielleicht kann mir doch jemand dazu schon Näheres sagen.

    S. Stern

    Hallo Herr Kistler,

    ich sehe es genauso wie herr Selter und herr Roger. Schliesslich führt meist nicht der Insektenstich per se zur Aufnahme, dondern die Allöergische Reaktion darauf (Definition der HD). Wenn jemand mit bek. Allergie zur Beobachtung o. Prophylaxe kommt, ist das was anderes.
    Die DKR1916a kommt hier nicht zum tragen, zum einen aus den Gründen, die Roger darlegte, zum anderen handelt es sich ja hier nicht um eine \"Vergiftung\", sondern um eine allergische Reaktion. Gottseidank werden wir nicht vergiftet, wenn uns eine Wespe sticht. Bei multiplen Stichen von Bienen oder Hornissen kann das anders sein.

    Stefan Stern