Beiträge von Oeschger

    Hallo Hr.Kleinschmid,

    bei der Aufnahme zur "Früh-Reha" nach Schlaganfall handelt es sich doch um eine Weiterbehandlung des Schlaganfalls. Nach DKR0601a ist in diesem Fall weiter der Kode für den Schlaganfall (I60-I64)zu kodieren!

    Normalerweise wird der Begriff Folgezustände bei den Fällen verwandt, bei denen sich als
    Folge einer Krankheit ein Funktionsdefizit entwickelt. Dieses Defizit tritt häufig später auf als
    die Ausgangskrankheit, z.B. eine Skoliose als Folge einer Rachitis. Im Unterschied dazu sind
    beim Schlaganfall die Defizite eine unmittelbare Folge des Schlaganfalls. Aus diesem Grund
    muss den folgenden Richtlinien entsprochen werden.
    Während der Patient eine weiterführende Behandlung erhält, ist unabhängig von der
    Zeitspanne, die seit dem Schlaganfall vergangen ist, ein Kode aus den Kategorien I60-I64
    (zerebrovaskuläre Krankheiten) mit den jeweils passenden Kodes für Lähmungen (z.B.
    Hemiplegie) zuzuweisen.
    ...
    Kodes der Kategorie
    I69.- Folgen einer zerebrovaskulären Krankheit
    dürfen nur dann verwandt werden, wenn die Behandlung des akuten Schlaganfalls abgeschlossen ist, aber Lähmungen weiterhin bestehen

    Gruss

    R. Oeschger

    Hallo Hr. Haberkorn,

    vielleicht hilft Ihnen folgende Aufstellung weiter:

    interventionelle Maßnahmen (der Radiologie) können mit Kodes aus folgenden Kapiteln kodiert werden: (kein Anspruch auf Vollständigkeit)

    1-401 Perkutane Biopsie an intrakraniellem Gewebe mit Steuerung
    durch bildgebende Verfahren
    1-407 Perkutane Biopsie an endokrinen Organen mit Steuerung durch
    bildgebende Verfahren
    1-426 Perkutane Biopsie an Lymphknoten, Milz und Thymus mit
    Steuerung durch bildgebende Verfahren
    1-432 Perkutane Biopsie an respiratorischen Organen mit Steuerung
    durch bildgebende Verfahren
    1-442 Perkutane Biopsie an hepatobiliärem System und Pankreas mit
    Steuerung durch bildgebende Verfahren
    1-465 Perkutane Biopsie an Harnorganen und männlichen
    Geschlechtsorganen mit Steuerung durch bildgebende Verfahren
    1-474 Perkutane Biopsie an weiblichen Geschlechtsorganen mit
    Steuerung durch bildgebende Verfahren
    1-481 Biopsie ohne Inzision an Knochen mit Steuerung durch
    bildgebende Verfahren
    1-484 Perkutane Biopsie an Gelenken und Schleimbeuteln mit
    Steuerung durch bildgebende Verfahren
    1-492 Perkutane Biopsie an Muskeln und Weichteilen mit Steuerung
    durch bildgebende Verfahren
    1-494 Perkutane Biopsie an anderen Organen und Geweben mit
    Steuerung durch bildgebende Verfahren
    (Sofern mit OPS301 möglich, ist das bildgebende Verfahren gesondert zu kodieren.)


    5-514 Andere Operationen an den Gallengängen
    Hinweis: Der Zugang ist in der 6. Stelle nach folgender
    Liste zu kodieren:
    3 Perkutan-transhepatisch

    8-836 Perkutan-transluminale Gefäßintervention
    8-836.0 Perkutan-transluminale Gefäßintervention: Angioplastie
    (Ballon)
    8-836.4 Perkutan-transluminale Gefäßintervention: Einlegen eines
    Stent
    8-836.5 Perkutan-transluminale Gefäßintervention: Einlegen mehrerer
    Stents
    8-836.7 Perkutan-transluminale Gefäßintervention: Selektive
    Thrombolyse
    8-836.9 Perkutan-transluminale Gefäßintervention: Selektive
    Embolisation
    8-836.d Perkutan-transluminale Gefäßintervention: Einlegen einer
    Prothese
    8-836.e Perkutan-transluminale Gefäßintervention: Einlegen mehrerer
    Prothesen

    8-838 Perkutan-transluminale Gefäßintervention an Gefäßen des
    Lungenkreislaufes

    8-839.1 Andere therapeutische Katheterisierung und Kanüleneinlage
    in Herz und Blutgefäße: Perkutane Einführung eines
    Antiembolie-Schirmes
    8-839.2 Andere therapeutische Katheterisierung und Kanüleneinlage
    in Herz und Blutgefäße: Perkutanes Anlegen eines
    portosystemischen Shuntes (TIPSS)

    8-52 Strahlentherapie
    8-53 Nuklearmedizinische Therapie


    Gruss
    Oeschger

    ich würde den Fall wie folgt kodieren:

    Aufnahme wegen eines plantaren Knötchens, Filia nach SSM?

    HD: D48.5 Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens: Haut
    ND: Z08.0 Nachuntersuchung nach chirurgischem Eingriff wegen bösartiger Neubildung
    ND: Z85.8 Bösartige Neubildungen sonstiger Organe oder Systeme in der Eigenanamnese

    Da eine Exstirpation in der Derma nicht erfolgte, aber initial wohl geplant war, dann noch

    ND: Z53.- Personen, die Einrichtungen des Gesundheitswesens wegen spezifischer Maßnahmen aufgesucht haben, die aber nicht durchgeführt wurden

    Dies führt in die DRG

    J27B Leichte Erkrankungen der Haut ohne Komplikationen oder Begleiterkrankungen
    RG: 0,34, DVD: 1,27


    M.f.G.

    R. Oeschger
    Arzt, Med.-Controlling

    Original von P_Dietz:
    Pat. kommt zur Prostatabiopsie (PSA bei Hausarzt erhöht oder suspekter Tastbefund).
    I.d.R. geht der Pat. lange bevor das histologische Ergebnis eintrifft, so dass der Stat.-Arzt nicht weiss, ob Karzinom oder nicht.
    C61 Prostatakarzinom bzw. N40 Adenom + 1-464.0 Biopsie?
    oder alternativ?
    [/quote]

    Hallo Hr. Dietz,

    bei symptomlosem Patientem mit erhöhtem PSA wäre folgende Kodierung möglich:

    HD: R74.- Abnorme Serumenzymwerte
    ND: Z03.1 Beobachtung bei V.a. bösartige Erkrankung

    OPS 1-464.0 Prostatabiopsie

    Die Kombination führt mit ID-Diacos in die DRG Z61Z Befunde und Symptome, CW 0,81, DVD 3,86 Tage.

    Ich gebe zu, R74.- ist nicht unbedingt der exakte Kode für PSA. Ich denke aber, dass diese Kodierung den medizinischen Sachverhalt gut wiederspiegelt.

    Bei suspektem Tastbefund würde ich bis zum Beweis des Gegenteils als HD D40.0 Neubildung unsicheren Verhaltens, Prostata kodiern

    Gruß
    --
    R. Oeschger
    Arzt, Med.-Controlling

    Hallo DRG-Arbeitsplatz-User,

    auch ich habe aktuell keine Probleme beim regelmäßigen Listengrouping und der eher seltenen Fallbearbeitung. Das Reporting erfolgt dann über SQL-Access.

    Bezüglich einer "Diagnosesperre" kann ich nur Hr. Schikowski beipflichten. (Endlich die O80 für das Grouping sperren)

    Gruss
    R. Oeschger

    Zitat


    Original von Kuypers_Huego:
    Ja ja, aber auch ein bißl weiter lesen:

    Grade bei der Tumoranämie wird das +* System bemüht und dann heist es das die NB als Erstes und die Komplikation als Zugabe zu kodieren ist.
    Also die letzte Lösung ist m.E. falsch.

    Bezüglich der Tumoranämie stimme ich zu, hier existiert ein entsprechender Sternkode D63.0, so dass Neubildung als Kreuzkode die HD und eine Anämie (D63.0*) die ND darstellt.

    Fr. Berg beschreibt in Ihrem Beispiel aber eine Thrombozytopenie. Ein Sternkode zur Beschreibung einer Thrombozytopenie ist mir nicht bekannt. Folglich müsste analog Beispiel 2 doch

    HD = Symptom
    ND = Grundkrankheit

    die richtige Kodierung sein.

    Gruss
    R. Oeschger
    Arzt, Med.-Controlling
    Hegau-Klinikum Singen GmbH

    Hallo Fr. Berg

    DKR0202a Komplikationen im Zusammenhang mit Neubildungen
    Beispiel 2:
    Patient stellt sich mit einem Symptom bei bekannter Grundkrankheit vor, nur das Symptom wird behandelt, dann ist das Symptom die HD, die Grundkrankheit die ND.

    Übertragen auf Ihr Problem:

    HD: D 69.6 Thrombozytopenie
    ND: C92.00 AML
    OPS: 8-800.4 oder .5 Transfusion von Thrombozytenkonzentraten

    Gruß

    R. Oeschger
    Arzt, Med.-Controlling
    Hegau-Klinikum Singen GmbH