Hallo Forum,
hmm, ich bin auch ein wenig vom Saulus zum Paulus mutiert...als Verfechter einer arztbezogenen Kodierung habe ich lernen müssen, dass es nicht um die Abrechnung einer Handschlagsmedizin analog der gebührenordnung der niedergelassenen geht. Motto: mehr Kodierung-mehr Geld. Anders wird ein Schuh daraus...es gibt immer weniger Geld für immer mehr Leistung. Also müssen wir den ärztlichen Bereich umstrukturieren.
Abgesehen von meiner eigenen Motivation ist es den immer weniger Ärzten kaum noch vermittelbar, eine Stationseinheit von 8-16 Betten mit im Durchschnitt 10 Diagnosen zu verschlüsselen. Ok, da steht man im Benchmarking an der Spitze der PCCL usw, aber meine nächste aufgabe liegt darin, Arzthelferinnen als ärztliche Sekretärinnen zu rekrutieren. Die Verschlüsselung wird dabei durch Abfragesoftware generiert (Körperliche Untersuchung, Endoskopie, Sonographie) und automatisch in das KIS übertragen. Die Verschlüsselung wird durch mobile Geräte vielleicht bei Visite erledigt, ebenso die Untersuchungsanforderung und Terminvergabe. Alles nichts neues, ein Blick über den Teich (USA) gibt die Richtung vor. Ein Blick auf 18 Jahre DRG (Medicare) lässt den Weg vielleicht leichter erkennen.
Die Kosten sind niedriger als bei einer flächendeckenden Versorgung
aller Stationen, der Effekt eines ektopen Gehirns als Taschenbuchersatz ein angenehmer Nebeneffekt.
Das ist meine Vorstellung einer idealen Kodierung. Die Überprüfung sollte dann durch nichtärztliche Spezialisten (nicht am Krankenbett, sondern nach Aktenlage) vorgenommen werden
Grüße aus Hanau, sonnig
Poschmann