Lieber PDM,
aus meiner Sicht sind zwei Schwerpunkte bei der Umsetzung der DRG zu beachten.
1. Die Betriebsleitung muss verstehen, dass die Verschlüsselung durch Ärzte nur mit genügend Personal umzusetzen ist: wenn ständig durch Urlub und Nachtdienst eine Überzahl von Patienten zu versorgen ist, wird die Verschlüsselungsperformance stets unterdurchschnittlich bleiben. Die Alternative einer Verschlüsselung durch Grouper bleibt m.E. nur den großen Häusern vorbehalten.
Wenn der ärztliche Bereich auch bei Urlaub, Krankheit und Nachtdienstvertretung keine Überstunden mehr leisten muss, kann erst vernünftig verschlüsselt werden.
2. Die Verschlüsselungsdisziplin muss hoch genug gehängt werden...wenn Oberärzte und der ärztliche Leiter keine Ahnung haben von ICD und OPS, dann funktioniert es eben nicht.
Als verantwortlicher Oberarzt muss man lernen, dass nur positive Motivation nützlich ist. Wir legen bei der Aufnahme ein Deckblatt an (entweder als Diagnosenausdruck von SAP oder per Hand), das
alle Diagnosen erfasst. Bei Oberarztvorstellung wird die Reihenfolge und Gewichtung festgelegt und es sollte auch die Verschlüsselung schon vorgenommen worden sein.
Regelmäßig erscheint ein Rundschreiben mit den TOP 10 und FLOP 10 mit Hinweisen zum Codieren sowie ein kleiner Kodierquiz.
Es ist ein Geben und Nehmen: ist die Ausbildung und Arbeitsbelastung geregelt, ist auch die Verschlüsselung zu vermitteln.
Grüße Poschmann