Beiträge von ABA

    Vielen Dank für die Antwort!
    Die Pneumonie darf zur COPD dazu, dazu gab oder gibt es sogar eine SEG Empfehlung, meine ich.
    Hier geht es lediglich um die Wahl der Hauptdiagnose. Entscheidend war immer das Regelwerk und das sah es mal in der von mir präferierten Reihenfolge vor. Hilfreich ist natürlich immer eine wegweisende Dokumentation und ein entsprechender Arztbrief.
    VG

    Erbitte einen Denkanstoss. Ich kenne die Kodierung J44.0- als HD und J18.9 (oder andere) als ND noch aus uralten DRG-Tagen (DKR 1003c, die dann 2005 gestrichen war). Dennoch blieb es mir geläufig. Die akute Situation ist mit J44.0- ja beschrieben. Spezifiziert wird die Infektion durch den Pneumonie-Kode.
    Jetzt sehe ich mich mit der Kodierung Pneumonie HD und COPD als ND konfrontiert und bin etwas irritiert. . . . Das würde ich nicht so kodieren???
    Es gibt eine ältere Diskussion im Forum, die entspricht meinem Kenntnisstand.

    Hallo Findus,
    vielen Dank für die umfassende Antwort. Die Klassifikation hat "immer" Recht! Und mein Update: aus der Grouperlogik kann man grundsätzlich nicht auf die Zulässigkeit einer Verschlüsselung schließen! Soweit wäre dann erst einmal alles klar - auch für den Diskurs. Eine kleine Unsicherheit in der Bewertung der 8er und 5er Kodes ist noch geblieben, wenn auch sozusagen eine umgekehrte Situation: Neu ist, dass die 8er Kodes für Doppellumenballons nun auch zu den Kodes aus Kapitel 5 (5-38ff.-) angegeben werden können. Der Hinweis ist neu, damit ist es legitim. Man kann es natürlich inhaltlich nicht vergleichen, nur abstrakt . . .
    Einen schönen Frühlingsabend und vielen Dank für die Diskussion!

    Hallo Findus.,
    vielen Dank, das war auch mein Standpunkt bei der Auseinandersetzung mit dem Kollegen: siehe auch Problematik Reoperation! Systemimmanent ist das auch klar: kein 5er zu den 8ern. Richtig die Kodes stehen im Kapitel "5-39 Andere Operation an den Blutgefäßen", heißen selber aber unter "5-934.- Revision einer Blutgefäßoperation". Weitere Frage: Und wenn die Gefäß OP im Voraufenthalt gemacht wurde, und man das Ganze im Folgeaufenthalt interventionell löst?

    Und so ganz möchte ich die F14 nicht außer Acht lassen, was den Gruppierungsweg im Definitionshandbuch betrifft.
    Ich bin ja Ihrer Meinung, allerdings grübel ich immer noch:

    F14: Mind. 2 Pr Komplexe PTA (I) (F14-5) => PCCL4 => Pr Revision nach Gefäßeingriff (F14-4)

    Und last but not least: Der Begriff "Revision" => "revidere" immer Operation?

    Am einfachsten wäre natürlich die von Ihnen beschriebene Konstellation, in der alles OPS konform läuft. Aber so ist es ja nicht immer. . . .
    Danke für die Geduld!

    Dennoch rudere ich angesichts des Definitionshandbuches wieder etwas zurück. Wenn man unter F14 nachsieht, ist eine mögliche Kombination ein Eingriff PTA aus der Tabelle F14-5 oder F14-6 mit PCCL4 und einem Revisionseingriff. Wenn das als Weg gezeigt wird, dann sollte es sich auch in der Kodierung abbilden lassen. Da der Revisionseingriff seit 2014 nur noch ein Zusatzkode ist, wäre ansonsten der Hinweis auf ein weiteres, offenes Verfahren angezeigt?

    Intern sind wir uns nicht einig, ob es klassifikatorisch korrekt ist, bei einer interventionell durchgeführten Revision eines vaskulären Implantats den Zusatzkode 5-394.2 zu verschlüsseln – z.B. bei einer perkutan-transluminalen Revision mit Thrombektomie eines Enduring Vascular Graft(EVG) in der Arteria femoralis. Ist die Verschlüsselung von 5-394.2 in diesem Beispiel grundsätzlich möglich?

    Oder ist die Verwendung der Kodes unter 5-394 offen-chirurgischen Revisionen vorbehalten?
    Ich bin der Meinung: ja – denn es heißt unter 5-394 Revision einer Gefäßoperation. Und den Hinweis, dass dies ein Zusatzkode ist, gibt es erst seit 2014.

    Der Kollege ist nicht überzeugt.

    Vielen Dank für Stellungnahmen zum Thema!

    AWMF online - Leitlinie: Chronisch Obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem (COPD)
    http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/020-006.htm
    [22.09.2010 17:10:07] Wird dann wohl auch gerade überarbeitet?
    Bischoff/Schönfeld, Kodierleitfaden für die Pneumonologie 2014, S. 71, medhochzweiVerlag, 2014
    Nicht zuletzt Dr. Tamm Koblenz, MedControlling
    GOLD Report 2014
    COPD Stage 1 - Mild: Your FEV1 is equal to or greater than the predicted normal values with an FEV1/FVC less than 70 percent. In this stage your symptoms are most likely to be very mild.
    COPD Stage 2 - Moderate: Your FEV1 will fall between 50 percent and 79 percent of the predicted normal values with an FEV1/FVC of less than 70 percent. Symptoms are more pronounced, such as shortness of breath on exertion and cough and sputum production.
    COPD Stage 3 – Severe: Your FEV1 falls somewhere between 30 percent and 49 percent of the normal predicted values and your FEV1/FVC is less than 70 percent. In this stage shortness of breath, fatigue, and a lower tolerance to physical activity will be evident. Episodes of COPD exacerbation are also common in severe COPD.
    COPD Stage 4 – Very Severe: Your FEV1 is less than 30 percent of normal predicted values or less than 50 percent with chronic respiratory failure. At this stage your quality of life is greatly impacted and exacerbations are life threatening.
    Und dann ist für mich einfach der entscheidende Punkt, dass es ja um den Grad der Obstruktion geht und nicht allein um die Exazerbation, was natürlich schon mal eine Differenzierung bedeutet. Die Infektliga weist darauf hin, dass in der stabilen Phase Spirometrien durchzuführen sind und in der instabilen. . . .?
    Ein weites Feld, wie ich meine und aufgrund einer möglichen Erlösrelevanz lohnenswert für den Austausch und Erfahrenswerte.
    Die Endziffer 9 bildet hier weder tatsächlich schwere Krankheitsbilder ab noch spiegelt sie den Erlös wider (Mischkalkulation - Diskussionspotenzial).

    Hallo Herr Horndasch,
    vielen Dank für Ihre Stellungnahme.
    (Noch) meine Position: Ja, eben und so machen das alle.
    Aber wenn in den AWMF Leitlinien den COLD Stadien eine FEV zugewiesen ist, warum soll man dann darauf verzichten, diese klinisch definierte Zuordnung zu verwenden?
    Die FEV kann ja näher bezeichnet werden.
    Oft findet man das COLD Stadium im Artzbrief oder in den Aufnahmepapieren. . . . . und oft kann in der akuten Situation keine Spirometrie aufgrund des Zustandes des Patienten durchgeführt werden.
    Ganz so eindeutig klar finde ich die obligatorische J44.-9 nicht, denn meines Erachtens ist auch die klinische Einschätzung hier relevant, warum soll man nicht genauer abbilden, wenn eindeutig ein COLD Stadium diagnostiziert wurde? Und dies so in den Unterlagen dokumentiert ist.
    Stabil:
    [Blockierte Grafik: https://www.dropbox.com/s/um2ocrmx9qm3en2/copd.png?raw=1
    Link zum Bild


    Exazerbiert:
    z.B.: "Die
    leichtgradige Exazerbation ist durch eine leichte subjektive Beeinträchtigung
    mit oder ohne leichte Verschlechterungder
    Lungenfunktion mit einer Abnahme der FEV1 von
    maximal 20% des Ausgangswertes vor Beginn der Exazerbation gekennzeichnet." (Zitat AWMF).
    Auch dies kann man so und so lesen:
    1. Man spricht von einer leichtgradigen Exazerbation, wenn die FEV um ca. 20% reduziert ist (mit Spirometrie) oder
    2. Bei leichter Exazerbation kann man davon ausgehen, dass die FEV um ca. 20% reduziert ist. Und dies dann übertragen auf mittelgradige oder schwere Exazerbation (ohne Spirometrie).
    Bei der Häufigkeit der COPDs mit nicht näher bez. FEV stellt sich weiterhin die Frage, entspricht das den tatsächlichen Krankheitsbildern? Oder wird es eben nicht kodiert, weil man denkt, man darf es nicht ohne FEV (MDK- Prüferfahrung)? Siehe auch Hinweise ICD: "die fünften Stellen sind zu benutzen, um den Grad der Obstruktion anzugeben." Aus den AWMF Leitlinien geht hervor, dass ie Untersuchungen zur Stadieneinteilung und weiteren Diagnostik in etwa jährlich durchgeführt werden.
    Ich bin noch nicht überzeugt von J44.-9!
    VG und eine sonnige Woche

    Wer versucht es? - In den AWMF Leitlinien sind die COPD Stadien mit entsprechender FEV dargestellt. Ein respiratorisch insuffizienter Patien/-in mit möglicherweise Infektion kann keine FEV bewältigen. Laut Kodierleitfaden Pneumonologie ist es statthaft das schlechteste Stadium anzugeben. Wenn nun dokumentiert wurde, dass eine FEV aufgrund des Zustandes des Patienten/-in nicht möglcih ist, so sollte das aktuelle Stadium klinisch definierbar sein. Es steht nirgends, dass eine FEV zwingend durchzuführen ist (Hinweise ICD, DKR, SEG4), um das Stadium bzw. den Grad der Obstruktion zu ermitteln. In der MDK-Prüfung wird dies erwartet. Die AWMF Leitlinien mit der Stadieneinteilung sind m.E. ein Argument.
    Mit Bitte um Stellungnahme und Erfahrenswerten!
    Vielen Dank!