Beiträge von Der Münsterländer

    Guten Morgen,

    in Fortsetzung der geführten Diskussion würde ich gerne das Forum befragen, ob auch im folgenden Falle eine gesonderte Kodierung der Peritonitis ausgeschlossen ist:

    Elektive Aufnahme eines Patienten mit vorbekannter gedeckt perforierter Sigmadivertikulitis. Der Patient war zunächst im Mai 2022 konservativ bzgl. mittels Drainage bei Abszess versorgt worden. Jetzt geplante Aufnahme zur OP (Sigmaresektion).


    Im 1. Eingriff Sigmaresektion; laut Pathologiebefund Chronisch-rezidivierende, aktuell hochgradig floride Divertikulitis mit nicht mehr frischer Divertikelperforation sowie ausgedehnten Abszedierungen im sklerosierten perikolischen Fettgewebe und segmentaler Stenose des Darmlumens (Sigmaresektat)


    Postoperativ bereits Beginn einer intravenösen Antibiotikatherapie. Am 2. postoperativen Tag dann deutlicher Anstieg der Entzündungswerte. Im CT fragliche Abszessbildung bzw. Verdacht auf Anastomoseninsuffizienz. Entscheidung zur Revisions – OP am Folgetag. Bild einer Anastomoseninsuffizienz mit Peritonitis.


    Grundsätzlich ist die Peritonitis ja beim ICD K57.22 inkludiert; gem. Hinweisen zu K65.- als Exklusivum bezeichnet.

    Hier liegt jedoch eine Zweizeitigkeit vor. - Nach meinem bisherigen Kenntnisstand schließt dieses das Exklusivum nicht aus.

    Haben sich diesbezüglich seit letzter Diskussion dieser Frage u.U. neue Aspekte ergeben?

    Herzlichen Dank und einen schönen Sonntag

    Stephan Wegmann

    Guten Morgen,

    laut OP - Bericht:

    Diagnose: Dysfunktion proximale Ciminofistel bei chronischer Abflussstauung


    Therapie: Vorhofkatheteranlage über die Vena jugularis interna rechts

    Shuntaufhebung linker Arm

    Der Vorhofkatheter diente der Fortführung der Dialysetherapie. - Also letztlich schon eine Art von Zugangswechsel.

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

    Hallo,

    ich habe mir den OP - Bericht noch einmal angeschaut. Dieser formuliert:

    Hautschnitt links paramedian, Eingehen mit dem 12er Optiktrokar unter Sicht und CO2-Insufflation und Anlegenh eines Pneumoperitoneums mit 12mmHg. Diagnostischer Rundumblick: keine Besonderheiten, keine iatrogene Verletzung durch den Zugang. Setzten der übrigen Trokare unter Sicht (10er Trokar am Nabel, 2 5er Trokarer im rechten Mittelbauch). Zunächst Inspektion des gesamten Abdomens, hier wird kein auffälliger pathologischer Befund erhoben, insbesondere Zeigt sich kein Hinweis auf eine Peritonealkarzinose. Die Gallenblase ist weich und zeigt keine Tumorinfiltration von aussen auf.

    Im weiteren dann Lap. Cholezystektomie in üblicher Weise und im weiteren Schritt Portanlage. - Für eine Staging - Laparoskopie gem. OPS 5-401.b ist das m.E. nicht ausreichend.

    Ergänzend: Letztlich musste die unklare Struktur innerhalb der Gallenblase abgeklärt werden (präoperativ als polypoide Veränderung beschrieben). Zudem basierte die Diagnose des Pankreaskarzinoms bei Aufnahme auf in externere Klinik erfolgter Bürstenzytologie. Im Rahmen des Aufenthaltes in unserem Hause daher Lapraoskopie mit Beurteilung des Lokalbefundes.

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

    Guten Morgen,

    Elektive Aufnahme eines Patienten zur Shuntaufhebung bei Dysfunktion des proximalisierten Ciminofistel bei chronischer Abflusstauung. Neuanlage eines Demers - Katheters in gleicher Sitzung.

    Was ist hier die HD? ==> N18.5 oder T82.3

    Es war präoperativ schon festgelegt, dass keine Wiederherstellung des Shunts möglich sein würde.

    Die verschiedenen Varianten der KDE 466 passen alle nicht wirklich. In Analogie zur Fallvariante 5 könnte man die N18.5 als HD ansehen. - Ein Wiederherstellen des Shunts war jedenfalls nicht intendiert, die Shuntaufhebung war präoperativ bereits kosentiert, der Patient wünschte auch keinen neuen Shunt.

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

    Liebes Forum

    eine Patientin setzt rund 10 Tage nach einer Traverso - Longmire - OP einmalig Teerstuhl ab. Notfall - Gastro mit folgendem Befund:

    Z.n. Traverso - Longmire OP - In Inversion darstellbare Hämatinauflagerungen in Höhe der Gastropankreaticostomie, keine aktive Blutungsquelle

    Ansetzen von Pantoprazol p.o.

    Eine andere Blutungsquelle wird nicht beschrieben, eine Koloskopie erfolgte nicht.

    Wie würde man die Blutung korrekt kodieren?

    K91.88 plus K92.1? Oder K91.88 plus T81.0?

    Eine Nahtinsuffizienz bestand ja scheinbar nicht. - Aber wie könnte man den Lokalbefund spezifisch beschreiben? - K31.88 plus K92.1?

    Der ICD K92.1 macht in diesem Fall den entscheidenen Sprung. Unter Bezug auf die DKR 1105d halte ich die zusätzliche Kodierung in diesem Fall für vertretbar.

    Herzlichen Dank und einen schönen 2. Advent

    Stephan Wegmann

    Guten Morgen,

    welcher OPS ist zu kodieren bei folgendem Vorgehen?

    Hautdesinfektion und Lochtuchabdeckung. Lokalanästhesie des Punktionskanales mit 5 ml Xylonest 1 %. Hautinzision. Positionierung eines 15G 6cm Punktionstrokars randständig in die Raumforderung in Leber Segment IVb unter CT-graphischer Kontrolle. Koaxiales Einführung des 16G 11cm Schneidestanzbiopsie-Systems und Entnahme von insgesamt 4 gewebe-tragenden, teilweise fragmentierten Proben.

    Verwende ich hier den 1-442.0 oder 1-845?

    (Plus CT - OPS natürlich)

    Und hat jemand Erfahrungen, ob das beschriebene Verfahren im vergleich zur Feinnadelpunktion als komplexer / invasiver zu werten ist und die Intervention daher kurzstationär durchsetzbar ist?

    Viele Grüße und Dank

    Stephan Wegmann

    Hallo,

    laut Brief erfolgte die Aufnahme mit extern vordiagnostiziertem Pankreaskarzinom mit fraglicher Invasion in den Gallblasenfundus DD Zweitmalignom. Zur histologischen Sicherung erfolgte die Cholezystektomie, sowie die Portimplantation zur adjuvanten Chemotherapie. Ich sehe es auch so - Haupt - Aufwand pro Gallenblase; Intention jedoch maßgeblich durch die Grunderkrankung Pankreas - Ca bestimmt, da ja der Verdacht auf ein infiltrierendes Wachstums bestand. Ich neige noch immer zum Pankreas - Ca gem. spezieller DKR. - Dann aber statt H08C die H08A und eine garantierte MD - Prüfung.

    Hat noch jemand eine Idee?

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann