Beiträge von JSchwarz

    Guten Abend an alle Groupies und Codierer(innen),

    Wie ist das eigentlich mit den Beatmungsstunden?
    Müssen auch die Beatmungsstunden erfasst und übermittelt werden, die nicht codierungsrelevant sind? (Z.B. Nachbeatmung nach Operation unter 24 Stunden.):rolleyes:

    Gruß aus dem regenerischen Braunschweig

    Jörg Schwarz:chirurg:

    Guten Tag an alle Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

    Mal wieder eine Frage unter dem Tenor: Wie verschlüsseln Sie das?
    Es geht um die periprothetischen Frakturen, also Knochenbrüche bei liegender Endoprothese.
    Es stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

    M96.6Knochenfraktur nach Einsetzen eines orthopädischen Implantates, einer Endoprothese oder einer Knochenplatte

    oder

    z.B. HD: S72.3Fraktur des Femurschaftes
    ND: Z96.6 {i]Vorhandensein einer Endoprothese[/i]

    Sollte man Grunsätzlich jede Fraktur, die an einem Knochen auftritt in dem auch eine Endoprothese (oder andere Implantate) liegt, mit M96.6 verschlüsseln?
    Muß man die Johannson-Einteilung (Fraktur in Höhe der Prothese,... an der Prothesenspitze, ... unterhalb der Prothese) zu Rate ziehen und nur die Frakturen mit M96.6 verschlüsseln, die noch in Höhe der Prothese oder an der Prothesenspitze lokalisiert sind?
    Wie ist es bei einer supracondylären (distale) Oberschenkelfraktur bei liegender Hüftendoprothese?

    Schönes Wochenende an alle

    Jörg Schwarz:chirurg:

    Guten Abend an alle Leidensgenossinnen und Leidensgenossen,

    Der neue offizielle Fallpauschalenkatalog 2002 sieht als Hauptdiagnosen jetzt neben der Z47.0 auch alle in Frage kommenden Frakturklassifikationen vor. In sofern besteht kein Widerspruch mehr zu den DKR.
    Was offensichtlich nicht beachtet wurde, ist die Tatsache, dass Implantatentfernungen auch nach Osteotomien und pathologischen Frakturen vorkommen. In diesen Fällen sollte man zukünftig weiterhin die Z47.0 als HD angeben, oder ?( .

    Gruß aus den "kalten" Norden
    (Heute Morgen Eisregen - von 05:00 h bis 09:00 h schon 15 RTW`s in unserer Unfallchirurgie)

    Jörg Schwarz :chirurg:

    Nochmal Hallo an Alle,

    eigentlich war ich mit meiner Antwort noch nicht fertig, ich wollte lediglich eine neue Zeile anwählen und plötzlich war meine erste Post zu diesem Thema auch schon veröffentlicht. -Wie dem auch sei- zum Thema "Motivation":
    Motivation heißt doch eigentlich - "das Motiv für mein Tun erkennen" und daraus die (Selbst)verantwortung für das, was ich mache, erkennen und übernehmen.
    Das wird uns im Bezug auf die Codierqualität sicherlich nur schwer gelingen, da die ärztlichen Kollegen bislang ein solches Motiv nicht erkennen können. Das Codieren wird als direktes "add-on" ohne irgend einen "return of investment" empfunden.
    Das "Motivieren" wird sich also wieder auf die berühmten fünf großen "B`s" (Belohnen, Belobigen, Bestechen, Bedrohen und Bestrafen) beschränken.
    A propos: Ein lesenswertes Buch hierzu ist "Mythos Motivation - Wege aus einer Sackgasse-; von Reinhard K. Sprenger; erschienen im Capus-Verlag".
    Einige Häuser gehen ja schon so weit, die "Pflicht zum Kodieren" als Arbeitsvertragsbestandteil aufzunehmen um nachher auch alle arbeitsrechtlichen Schritte gegen "Kodiermuffel" einsetzen zu können.

    Ein weiteres Problem sind Berührungsängste mit der EDV.
    Gerade die erfahrenen älteren Kollegen haben teilweise noch nie eine (Computer)Maus zum zappeln gebracht.

    Auch die Mitarbeiterstruktur ist von Bedeutung.
    Nach meiner Erfahrung gibt es drei Sorten von Mitarbeitern:
    Leistungsträger: Mit diesen gibt es keine Motivationsschwierigkeiten. Sie sind, in Abhängigkeit vom Ausbildungsstand, gute Kodierer und bedürfen lediglich hin und wieder einiger "Streicheleinheiten".
    Bedenkenträger: Hier muß viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Wenn es aber gelingt, die Bedenken sachlich auszuräumen, hat man einen guten Mitstreiter gefunden.
    Würdenträger: Sie leiten ihre "Exsitenzberechtigung" entweder allein aus der erlangten Position oder aus einer einmaligen herausragenden Leistung ab. Bei dieser Gruppe ist m. E. Hopfen und Malz verloren.

    Es gilt die Leistungsträger in den Abteilungen ausfindig zu machen und diese gezielt zu fördern. Ein weiterer Schritt muß sein, so viele Bedenkenträger wie möglich "umzudrehen"

    Ein weiterer Mosaikstein wäre mehr ärztliches "Know how" in der Verwaltung.

    Last but not least bin ich der Überzeugung, dass das Problem im Wesentlichen "Top - down" angegangen werden muß. Wenn der CA schon nicht "mitspielt", wird die ganze Abteilung wahrscheinlich keine gute Kodierqualität erreichen.

    Schöne Grüße und einen guten Wochenanfang aus Braunschweig

    Jörg Schwarz:chirurg:

    Sehr geehrter Herr Kollege Selter,

    besten Dank für die hilfreiche Antwort.
    Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Verwendung von Codes aus der Gruppe Z03 u. Z04 bei Mitarbeitern der Krankenkasse offenbar Argwohn (vielleicht sogar zu Recht)hervorruft.
    Nach dem Motto "Wenn die schon solche Krücken basteln, liegt doch bestimmt eine Fehlbelegung vor".
    Mitarbeiter meines Vertrauens bei den Krankenkassen habe ich derzeit übringens nicht (mehr). Alle gut gemeinten "Zwiegespräche" haben sich bislang als :boom: erwiesen, welcher in Form von bündelweisen Anfragen zurückkam.

    Allen eine schöne Restwoche

    Jörg Schwarz:D

    Hallo zusammen,

    eigentlich ist mir dieses Board zu schade, um simple Fragen zur Kodierung von Einzelfällen zu stellen.
    Aber der im Folgenden dargestellte Fall ist mir in ähnlicher Form in den letzten Wochen mehrfach untergekommen und stellt mich immer wieder vor Kodierprobleme.?(
    Der Patient wird via Notarzt in die Klinik verbracht. Am Unfallort wurde er von einem "Rettungsrambo" (ich bitte um Verzeihung, die meisten Notärzte tun einen guten Job)mit Schmerz-und Narkosemitteln "abgedröhnt". Nach Untersuchung in der Klinik finden sich aber nur leichte Prellungen und Schürfungen die auch ambulant hätten behandelt werden können.
    Die stationäre Aufnahme auf die Intesiv erfolgt nur zur Beobachtung aufgrund des Narkosemitteleinflusses.

    Hierfür finde ich keine passende Kodierung. Kodiere ich die Prellungen und Schürfungen als Aufnahmediagnose kommt postwendend die Anfrage der KK (AEP läßt grüßen) warum dieser Patient aufgenommen wurde. Einen Code aus der Gruppe "Narkosezwischenfälle" kann ich nicht wählen und ein Mißbrauch von Rauschmitteln liegt schließlich auch nicht vor. :icd:

    Hallo Herr Hirschberg und alle anderen Forumsteilnehmer


    Zitat


    Original von C-Hirschberg:
    :kr: Uuups, in der Einleitung findet sich noch ein Hinweis:

    Die Verantwortung für die Dokumentation von Diagnosen und Prozeduren, insbesondere der Hauptdiagnose, liegt beim behandelnden Arzt, unabhängig davon, ob er selbst oder eine von ihm beauftragte Person die Verschlüsselung vornimmt.
    :kr: :dance1: :kr:

    mfG

    Christoph Hirschberg


    Wer ist denn nun der ...behandelnde Arzt ???
    Der Stationsarzt?, der Oberarzt der Station?, der Chefarzt?, der Konsilarius?, der Operateur?
    Klar, jeder sollte seinen Teil dokumentieren/codieren - aber wer ist letztendlich derjenige, der für die "Endabrechnung" verantwortlich ist?


    ... aber auch dies klärt nicht, wer die Verantwortung für die Kodierung (Verschlüsselung) übernimmt.


    Zur Frage "Codierung durch Pflegedienst":
    Dies ist bei uns z. Zt. auch ein "heisses Eisen". Konsens gibt es weder unter den Pflegedienstleitungen der verschiedenen Kliniken, noch in der Ärzteschaft.
    In meinem Bereich zeigt sich aber deutlich, dass das Wissen um ICD-10-SGB V und die Codierrichtlinien bei einigen Pflegekräften (insbes. in den Funktionsbereichen) ausgeprägter ist, als bei manchen ärztlichen "Würden- oder Bedenkenträgern".
    Warum soll es nicht der machen, der es besser kann?
    Hauptsache, es findet eine verantwortungsbewußte "Endkontrolle mit Feedback-Schleife" statt.

    Gruß aus Braunschweig (nahe am Gefrierpunkt)

    J. Schwarz

    Hallo ihr Groupies und Kodierspezialisten,

    Wer kodiert eigentlich die Prozeduren (Intubation, Bülau-Drainagen, geschlossene Repositionen, etc.), die ein Notarzt am Unfallort erbracht hat?
    Ich meine mich zu erinnern :rolleyes: , dass hierfür die aufnehmende Klinik zuständig ist.


    Gruß aus dem kalten Norden

    Jörg Schwarz