Beiträge von wolkenstein

    Hallo susi1,

    Ein Pat. mit Pankreas ca mit infiltration der A. mesenteria superior, Truncus coeliacus und kleine Kurvatur des Magens ist kodiert worden die C25.1. Wenn ich das richtig verstanden habe kann ich den Code mehrere Teile überlappend nicht benutzen weil der Ursprungort bekannt ist. Was ist denn dann aber mit den Infiltraten? Werden diese nicht codiert?

    Vielen Dank für die Antwort

    s. bitte DKR 0206a Benachbarte Gebiete - Bekannte Primärlokalisation

    Zitat:
    "Sofern sich die Ausbreitung eines Tumors von einer bekannten Primärlokalisation auf ein Nachbarorgan oder -gebiet (z.B. vom Darm auf die Blase oder vom Jejunum zum Ileum) fortsetzt, ist nur die Primärlokalisation zu kodieren. Die Ausbreitung im Nachbargebiet wird nicht verschlüsselt."

    VG
    H.-P. Wolkenstein

    Hallo,

    zur Kodierung muss ein kausaler Zusammenhang zwischen Hypertonus und der Herz-, bzw. Nierenerkrankung vorliegen. Beim Herzen ist ein Echo-Befund hilfreich (konzentrische Hypertrophie der linken Kammer). Bei der Niere erwartet man eine Proteinurie (Albuminurie) im Urin-Laborbefund und/oder Fibrosierung/Sklerosierung sowie evtl. Schrumpfniere, z.B. in der Sonografie. Liegt beides vor und wurde beides diagnostiziert / behandelt, kann mit einem Code aus I13.-- kodiert werden. Die jeweilige Organinsuffizienz ist zusätzlich mit einem passenden Code aus I50.-- und/oder N18.- anzugeben, sofern ein klinischer Aufwand entstanden ist. Ich nehme an, dass keiner antwortete, weil dies seit Jahren den Meisten kein Kopfzerbrechen mehr bereitet. Konnte ich weiterhelfen?

    Gruß
    H.-P. Wolkenstein

    Hi Katrin,

    natürlich gibt es viele Leute, die wie du "wie die Jungfrau zum Kind" kamen oder noch kommen werden. Mir hat immer geholfen: Die kochen alle nur mit Wasser und haben sich den Kodieralltag durch "Learning by Doing" angeeignet. Eine fundierte Unterweisung ist dabei natürlich hilfreich. Was für einen Crash-Kurs hattest du denn? Falls du dich nicht genug vorbereitet fühlst, schaue dich doch nach einem "richtigen" Kurs / Seminar um. 3 Wochen sollten es schon sein, denke ich. Wenn dein Arbeitgeber dich nutzbringend einsetzen will, sollte er ja nichts dagegen haben. Eine visitenbegleitende Kodierung mit schneller Abrechnungsfreigabe ist für einen Neuling - zumal in Teilzeit - recht anspruchsvoll. Wobei genau fühlst du dich überfordert? Sind es einzelne Bereiche oder hast du das "Arme-Sau-Syndrom" = Alles geht gar niemals nicht? Was müsstest du als Erstes besser können, um dich besser zu fühlen? Medizinische Hintergründe oder Kodierfragen oder beides? Kannst du deinen Vorgesetzten dazu ansprechen? Die brauchen dich ja offensichtlich. Allerdings ist das Leben ja auch kein Ponyhof. Wenn du also in dich gehst und mal nachdenkst, woher genau dein "Schlamassel" herrührt, kann man das vielleicht abstellen. Was genau meinst du also mit Crash-Kurs? Wie crashig war er denn? Tages-Kurse sind m.E. sicher zu wenig. Falls du nicht aus dem medizinischen Bereich kommst, kann das nicht funktionieren. Daher würde dann sicherlich auch ein Großteil des Frustes herrühren. Wenn man dann noch in ein "eingespieltes" Team hereingelangt, werden die dir schon zeigen, was du alles NICHT weißt. Meine Erfahrung dabei ist, dass diese "Rudel" oft selber nicht alles wissen und viele Fehler machen, aber das weißt du ja nicht. Falls du etwas in der Birne hast, nutze es und der Spuk ist ganz schnell vorbei. Hoffe, ich konnte weiterhelfen.

    Gruß,
    H.-P. Wolkenstein

    Lieber Herr Werner,

    Ihren Informationen nach würde ich das akute Nierenversagen als Hauptdiagnose kodieren. Zuverlegt wurde Ihnen der Patient, weil im aufnehmenden Krankenhaus keine Dialyse zur Behandlung des Nierenversagens verfügbar war. Akutes Problem war das Nierenversagen. Eine (etwaig milde) Rhabdomyolyse zieht nicht unbedingt ein Nierenversagen nach sich. Der "protrahierte Schock" wäre mir zu allgemein, da ein genaueres Problem genannt wird.

    Viele Grüße
    H.-P. Wolkenstein

    Guten Morgen,

    ich gebe zu, ich habe nur oberflächlich gesucht und bin dabei nicht fündig geworden. Mich würde interessieren, wie das Forum den Hinweis unter den Dreistellern M80 und M81 versteht. Dort steht ja

    M80 Osteoporose mit pathologischer Fraktur
    (Schlüsselnummer der Lokalisation siehe am Kapitelanfang)

    M81 Osteoporose ohne pathologische Fraktur
    (Schlüsselnummer der Lokalisation siehe am Kapitelanfang)

    Damit bezieht sich die Angabe zur Lokalisation doch auf die Osteoporose und nicht auf die Lokalisation der Fraktur, oder?
    Denn es würde ja keinen Sinn machen, die Lokalisation für eine nicht vorhandene Fraktur (M81) anzugeben...

    Deswegen ergänzen wir als Lokalisationsangabe für z.B. die osteoporotische Wirbelfraktur den Kode M49.5*. Wie ist die Meinung im Forum dazu?

    Vielen Dank für Rückmeldungen

    H.-P. Wolkenstein

    Hallo und vielen Dank für die Antworten,


    und dies Zitat aus der Stellungnahme
    Eine Eröffnung der Orbita (Orbitotomie) erfolgt immer dann, wenn das Septum orbitale eröffnet wird; dies geschieht zum Beispiel auch im Rahmen ausgedehnter Blepharoplastiken, der Ptosis-Chirurgie sowie der Refixationen sowohl der medialen als auch lateralen Lidligamente.
    spricht eigentlich dafür, dass es intergraler Bestandteil der OP ist (Zugang) und nach P001 nicht extra zu kodieren ist....


    das Zitat könnte man auch so verstehen
    Eine Eröffnung der Orbita (Orbitotomie) erfolgt immer dann, wenn das Septum orbitale eröffnet wird; dies geschieht zum Beispiel auch im Rahmen [...] der Ptosis-Chirurgie

    Nach meinem Verständnis hieße das, dass die Orbitotomie auch (i.S.v. manchmal, bisweilen, gelegentlich) bei den Ptosis-OPs vorgenommen wird. Ich verstehe es auch deshalb so, weil wohl nicht bei jeder Ptosis-OP eine Orbitotomie vorgenommen wird. Wäre dies der Fall, ist selbstredend nach DKR P001 monokausal zu kodieren (Dann wäre aber auch der vom MDK gewünschte Hinweis im OPS-Katalogtext zu erwarten gewesen). Auch ist mir nicht eingängig, warum dann kalkulatorisch der Kode 5-160 als Kostentrenner fungiert. Offensichtlich ist die Eröffnung des orbitalen Kompartimentes (o.K.) kalkulatorisch zu berücksichtigen. Das deckt sich mit der Aussage der Augenärzte (weiterer Zugang, Erweiterung des Eingriffs in das o.K., höheres Komplikationsrisiko, etc.) Aber vielleicht ändert sich das ja in diesem Jahr ?!

    Nochmals vielen Dank für die Hilfe
    H.-P. Wolkenstein

    Hallo nochmals,

    gleich noch eine Frage: Im Rahmen einer Ptosis-Korrektur (transcutane Levatorresektion) wird bisweilen (zur Entfernung von Fettkörpern) das Septum orbitale und damit das orbitale Kompartiment eröffnet (= Orbitotomie). Diese wird z.B. kodiert mit 5-160.3 und führt in die DRG C02B (0,724) statt C12Z (0,633). Eine MDK-(Augen-)Ärztin behauptet nun, dass es sich dabei um ein Kodier-Spezifikum unserer Operateure handele, kein anderes Haus mache das so... Ich stolperte dann kürzlich über eine Eingabe des MDK-Baden-Württemberg im OPS-Vorschlagsverfahren 2010/11/12, wo es genau darum ging: "Einfügen eines Hinweistextes unter 5-09: Eine durchgeführte Orbitotomie kann nicht gesondert kodiert werden". Ist das nicht Unsinn? Wird hier nicht (mal wieder) das Klassifikationswerkzeug missbraucht, um Fragen der Indikationsstellung zu klären? Da wir nicht in Baden-Württemberg sind, kann die "Auffälligkeit" ja nicht nur uns betreffen. Sei's drum. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob anderen Häuser "da draußen" auch erzählt wird, es handele sich um eine Kodierauffälligkeit nur Ihrer Augenabteilung.

    H.-P. Wolkenstein

    Hallo, liebes Forum,

    hat jemand von Ihnen eine Idee zur Kodierung und Kodierbarkeit der EDTA-induzierten Pseudothrombopenie. Vielleicht mit D69.61 ? Wie sehen Sie die Sache mit dem klinischen Aufwand, da es sich ja um ein in-vitro-Phänomen handelt (Thrombozyten clotten artefiziell im EDTA-Röhrchen, deswegen zählt der Zellcounter sie nicht mit = (Pseudo-)Thrombopenie. Also nimmt man zu weiteren Thrombo-Kontrollen fürderhin z.B. Citrat-Röhrchen... Ist diese Abweichung vom diagnostischen Standard Ihrer Ansicht nach als klinischer Aufwand zu werten?

    Vielen Dank für Antworten
    H.-P. Wolkenstein