Beiträge von HGPock

    Hallo Forum,
    ich habe zu diesem Thema (G95.1) in letzter Zeit unterschiedliche Aussagen bekommen, auch vom MDK. Dieser würde im Rahmen einer Spinalstenose die Claudicatio evtl. anerkennen, strittig ist jedoch die Sicherung der Diagnose. Eine Angiografie (eine MDK-Aussage) macht ja wohl auch von der Krankheit her keinen Sinn, die rein klinische Feststellung wird nicht anerkannt.
    Weder in der SEG4 noch in alten Beiträgen hier (2007) gibt es Hilfe.
    Frage: Wird das anderswo kodiert ? Mit welchen Kriterien?

    HGPock

    Hallo Forum,
    folgende Operation hat zum Dissens mit dem MDK geführt:

    Bei einem Patienten wird in einer Sitzung eine lumbale Spondylodese durchgeführt, und zwar dorsal 2 Segmente und ventral 1 Segment.
    Es gibt nun inzwischen 3 Kodiervorschläge:

    1. 1 Segment dorsoventral + 1 Segment nur dorsal
    5-836.40 + 5-836.30

    2. 2 Segmente dorsal + 1 Segment ventral
    5-836.31 + 5-836.50

    3. 2 Segmente dorsoventral
    5-836.41

    Da der Erlösunterschied (in Abhängigkeit des PCCL) erheblich ist, streiten wir natürlich.


    Wie ist Eure Meinung dazu ??

    Hallo,
    wieder einmal eine Konstellation, die schlecht korrekt zu kodieren ist, aber je nachKodierung unterschiedliche DRGs ergibt.

    Fall: erwachsener Patient mit Humeruskopfprothese (HD t84.0) erhält folgende Operation:
    Entfernung des Kopf-Hals-Moduls der Kopfprothese und Umsteigen auf eine inverse Totalprothese.

    Mögliche Kodierung:
    5-825.21 oder 5-825.2x nicht korrekt, da ja vorher keine TEP vorhanden

    5-825.1 nicht korrekt, da ja nicht nur am Humerus operiert wird

    5-825.x sehr unspezifisch

    5-824.1 keine vollständige Abdeckung der OP

    5-824.1 + 5-825.x oder 5-825.1 auch nicht so das wahre

    Wer hat bessere Ideen ??

    Viele Grüße aus dem im stündlichen Wechsel sonnigen und starkregnerischen Franken!

    HGPock

    Hallo Forum,
    diese Diskussion ist bei uns ständig schwelend, und ich bin nicht bereit, alles unter \"gehört sowieso dazu\" laufen zu lassen. Nicht umsonst triggern einige OPS-Codes ja in eine andere DRG, das hat ja wohl was mit unterschiedlichen Kostenstrukturen zu tun, was durch die Erfahrung unterstützt wird.
    (Übrigens: auch in der GOÄ-ABrechnung gibt es jetzt ein Urteil, welches das Zielleistungsprinzip relativiert.)
    Konkret zu unserer Argumentation (in Zusammenarbeit mit dem MDK)
    5-056.8 der Ischiasnerv wird ja von manchen standardmäßig revidiert (insbesondere beim hinteren Zugang). Das reicht nicht. Gefordert wird entweder eine bestehende Pathologie (Ausfälle vorbestehend, z.B. bei VOr-OP / Verlängerung) oder eine beschriebene starke Vernarbung des Nerven (Trauma, Vor-OP).
    5-800.5g Synovektomie: Gefordert wird eine eigene Erkrankung der Schleimhaut mit beschriebenen deutlichen Veränderungen
    5-800.6g Arthrolyse: Gefordert wird eine weit über das normale Mass hinausgehende Einsteifung (z.B. Vor-OP) mit entsprechendem klinischen Befund
    5-784 Anlagerung von Knochen: Hinweis auf Exclusivum \"Iatrogene Defekte, ortsständige Gewinnung\". Eine vorbestehender Defekt (Dysplasie, Osteolysen) kann auch mit Spongiosa aus dem Kopf aufgefüllt werden und ist dann kodierbar
    5-782 kodieren wir selten, da muss schon eine erhebliche Pathologie vorliegen, die alternative 5-800.7g (periartikuläre Verknöcherungen) muss ebenfalls radiologisch nachweisbar und erheblich sein.
    usw....
    Zusammenfassend: wenn vom lokalen Befund her Verhältnisse bestehen, die die Operation von einer Standardoperation erheblich unterscheiden, kodieren wir die o.g. OPS-Codes. Manchmal hilft hier auch ein Hinweis auf das Röntgenbild oder die dokumentierte OP-Zeit, der OP-Bericht sollte natürlich gut beschreiben.

    Viel Spaß bei den MDK-Diskussionen wünscht

    Dr. med. Hans-Günther Pock
    Medizinkontroller
    Oberarzt der Orthopädisch-unfallchirurgischen en Klinik Wichernhaus in Rummelsberg

    Hallo Forum,

    eigentlich gar nicht so selten (v.a. an der Hüfte), aber ich habe nichts gefunden:

    Patient mit Arthrodese des Kniegelenks wird mit einer Knie-TEP versorgt:

    1. Hauptdiagnose ? (weder Gonarthrose noch Gelenksteife noch Komplikation scheinen mir sinnvoll, Arthodese ist keine HD)

    2. Welche OPS-Codes außer der 5-822 sind möglich (Osteotomie, Arthrolyse), die die besondere Schwierigkeit beschreiben und nicht in der Hauptleistung enthalten sind ?

    Viele Grüße !

    HaGe

    Hallo zusammen !
    Aus unserer Erfahrung ist sind die 3 negativen Abstriche in der OPS deshalb relevant, weil ab dem 3. negativen Abstrich der Grund für die Isolierung und damit für die Erfüllung der in der OPS vorgeschriebenen Tage entfällt (lt. MDK). Wenn also innerhalb der Isolierzeit ein Tag vom Aufwand (Zeitdokumentation) her nicht belegbar ist, weil die Putzfrau nicht abgezeichnet hat, und dann der dritte Abstrich negativ, geht die ganze OPS verloren.

    Mit vielen Grüßen an alle MRS*-geplagten !

    HG Pock
    Rummelsberg

    Guten Morgen und erst mal vielen Dank für die Antworten.
    Zufrieden bin ich allerdings noch nicht so ganz.

    1. Es ist sicher richtig, dass der Originaltext entscheidet und nicht KODIP und Konsorten. Aber so ganz ohne Grund wird die \"intraoperative Fraktur\" wohl nicht einheitlich in die M96.6 geleitet. Eine Fraktur postoperativ wegen schlechter Knochenqualität wäre für mich eher eine pathologische Fraktur, das typische (und bisher auch wenig bestrittene) Beispiel für M96.6 ist die Schaftsprechnung beim Einschlagen einer zementfreien Prothese.
    Macht das jetzt eine Unterschied, ob die Fraktur bei liegender TEP oder zwischen Ausbau und Wiedereinbau eintritt ?? Wenn es um viel Geld geht, ist auch des Kaisers Bart nicht mehr tabu.

    2. Vom Sinn her ist für mich die alleinige Kodierung von S72.3 nicht schlüssig, wenn der Knochen, geschwächt durch ein Fenster, bei einer intraoperativen Manipulation bricht. Als Minimum müsste hier noch eine T-Diagnose (T81 oder T88) hinzukommen, weil es sich ja um eine Komplikation handelt.

    Vielleicht hat ja jemand noch ein paar Argumente, bei dem trüben Wetter fällt das Denken ja leichter ?!

    HG Pock

    Hallo Forum !
    Ausbau eines Schaftes bei TEP-Hüfte:
    zuerst Ausschlagen des Schaftes, Entfernen des proximalen Zementes
    Fensterung distal zur Entfernung des restlichen Zementes
    Dabei spiralförmige Fraktur des Schaftes

    Frage:
    Hauptdiagnose: T84.0 (Prothesenlockerung)
    Nebendiagnose für den Bruch:
    unsere Kodierung: M96.6 (intraoperative Fraktur; Text \"Knochenfraktur nach Einsetzen eines Endoprothese\")
    wird bestritten und durch S72.3 ersetzt.

    Vielen Dank für Eure Antworten !

    HaGe

    Hallo:
    Bei einer ME wird laut Kodierrichtlinien die Z47.0 als Nebendiagnose, die ursprüngliche Diagnose (zB Fraktur S72.40) als Hauptdiagnose kodiert, soweit klar.

    Wie ist es, wenn die ME als Zweiteingriff erfolgt:
    HD M17.0 mit OPS 5-822.11 + ME am proximalen Femur (PFN 5-787.7). Darf dann die Femurfraktur (S72.40) zusammen mit Z47.0 als ND kodiert werden (CC-relevant)?

    Und wenn die ME zusammen mit einer Hüftprothese (M16.1 + 5-820.00)gemacht wird (aber mit eigenem Zugang für die Verriegelungsschrauben)?

    Gibt es/hat jemand eine frei verfügbare Beispielsammlung für Kodierungen, die man z.B. bei Schulung eigener Mitarbeiter (ich bekomme dafür nicht €1.600 pro Tag und kann auch nicht alle irgendwo hinschicken, sondern muß das eben so mitmachen) verwenden könnte?
    Mein Interesse: Orthopädie/Anästhesie/Neuro/Innere
    E-Mail: hgpock@aol.com
    Habe die neuen Kodierrichtlinien gelesen und möchte die D000 (Seite 2 oben, weiße Schrift) umgehen. Zur Erinnerung:
    D000 Vor dem Kodieren weit weg fahren, viel Geld zahlen, Dich die Hälfte der Zeit langweilen, einiges Neue erfahren, zurückfahren und mit dem Kodieren beginnen und merken, daß genau dieser Fall doch nicht besprochen wurde.