Guten Abend Rosinchen,
>Sie wenden gerade die Sepsis-Kriterien einer schweren Sepsis bei >Erwachsenen an, hier handelt es sich aber um ein Neugeborenes
Das ist mir bekannt
>hier müsste erst einmal geklärt werden, um welche Art Thrombozytopenie >es sich handelt, wie relevant der Abfall ist etc., bevor Sie daraus eine >\"Organkomplikation\" machen können!
Eine Thrombozytopenie bei Blutung muss natürlich ausgeschlossen werden. Ansonsten kann ich mir kaum vorstellen, dass Sie eine Thrombozytopenie, die im Verlauf einer Sepsis auftrat, für eine banale passagere Thrombozytopenie der Neugeborenen erklären können.
Im Übrigen ist eine Sepsis immer eine Sepsis, auch bei Kindern gibt es sowohl SIRS-Kriterien, als auch die Organkomplikationen. Vgl. bspw. \"International pediatric sepsis consensus conference: Definitions for sepsis and organ dysfunction in pediatrics\", Pediatr Crit Care Med 2005 Vol. 6, No. 1. Dort steht unter anderem, welcher Thrombozytenabfall relevant ist bzw. für eine Organkomplikation gehalten wird.
>Ich gehe mal davon aus, dass die Klinik im Falle der schweren Sepsis und >relevanten Thrombozytopenie diese auch behandelt hätte!!
Einspruch. Ein Thrombozytenabfall z.B. auf ca. 50.000 bedarf oft (noch) keine spezielle Behandlung, stellt aber sehr wohl eine definierte Organkomplikation einer Sepsis dar, die gem. DKR (s.o.) kodiert werden muss - unabhängig davon, ob sie nun behandelt wurde oder nicht. Nur am Rande - einen pflegerischen Aufwand gibt es bei diesen Kindern sehr wohl. Und noch am Rande - natürlich wird diese Organkomplikation behandelt (mit Behandlung von Sepsis). Man muss bloß keine Thrombozyten transfundieren.
Anders wäre es natürlich, wenn ein Kind erstmal eine passagere Thrombozytopenie gehabt hätte und dann später eine Sepsis entwickelte.