Beiträge von GenS

    Guten Tag!
    Ich habe bereits MDK-Gutachten bekommen, wo eine chronische Niereninsuffizienz mit Hinweis auf die kurze Dauer \"nicht genehmigt\" wurde (vgl. die MDK-Kodierempfehlung \"mindestens drei Monate\") - auch bei erhöhtem Kreatinin und Gabe von einem Schleifendiuretikum ... Der Kreatininwert war - zugegeben - nur moderat erhöht, jedoch eindeutig außerhalb des Normbereichs.

    Habe mal widersprochen :)

    Haben die anderen Kollegen auch schon Erfahrung mit solchen Ablehnungen?

    Gruß
    GenS

    Hallo Rosinchen,

    mit diesem Thread schaffen wir beide im Forum bald in den jeweils nächsten Rang. Allerdings dreht sich die Diskussion allmählich im Kreis.

    Eine Debatte über die DKR 003 ist (für mich) nicht das Thema dieses Threads.

    Über die Bedeutung einer Thrombozytopenie als eigenständiges Problem bei Sepsis gibt es viel Literatur. Auch das muss hier nicht extra ausgeführt werden.

    Bleiben wir lieber bei der Kodierung. Fest steht, dass eine durch Sepsis bedingte Thrombozytopenie eine Organkomplikation bei Sepsis darstellt. Wie tief dabei die Plättchenzahl fallen muss, ist definiert. (Damit kann und wird nicht jede Thrombozytopenie berücksichtigt.) Fest steht, dass eine Organkomplikation bei Sepsis zu kodieren ist. Für mich ist der Fall klar.

    Ob so etwas häufig oder selten vorkommt, spielt keine Rolle. Eine Neugeborenen-Sepsis ist zum Glück ohnehin keine häufige Erkrankung. Und nicht jede Sepsis verläuft mit Organkomplikationen.

    Zitat


    Original von Rosinchen:
    Aber ich würde auch nur auf der Basis der DKR argumentieren: nur dann ND, wenn Mehraufwand. Der ist hier nicht beschrieben.

    Hallo Rosinchen,

    leider muss ich wieder widersprechen. Wenn dem so wäre, dann hätten wir uns die Hälfte von den Speziellen Kodierrichtlinien sparen können. Es gibt eben ICD, die nicht gem. DKR 003, sondern aufgrund anderer Bestimmungen verwendet werden (Dauer der Schwangerschaft, multiresistente Erreger etc. etc.). Diese ICD sind oft abrechnungsrelevant und ich vermute, dass sie bei der InEK-Kalkulation mitberücksichtig wurden.

    Wie es im konkreten Fall gelaufen ist, wissen wir natürlich nicht. Ich halte allerdings die Aussage, dass bei einer Thrombozytopenie nur die spezifische Therapie die Kodierung rechtfertigt, für nicht richtig. Gerade eine sepsisbedingte Thrombozytopenie stellt auch dann ein selbstständiges Problem dar, wenn keine Transfusion von Thrombozyten vonnöten war.

    Davon abgesehen, dürfen wir die DKR 003 - wenn wir schon über diese sprechen - nicht nur auf einen therapeutischen Aufwand reduzieren.

    Einen schönen Abend noch!

    Zitat


    Original von Rosinchen:
    Unbestritten - wenn es um ältere Säuglinge + Kinder geht.
    Es geht hier aber um Sepsis beim Neugeborenen!
    Trotz Ihrem Literatur-Hinweis (der sich allg. auf Kinder bezieht) ist in ca. 99% der Fälle die NG-SEpsis eben KEIN Vollbild der definierten Sepsis, sondern eine Kombination von reduziertem AZ, ansteigenden Entzündungswerten und pos. Keimnachweis in Abstrichen/ Blutkulturen.

    Guten Tag Rosinchen,

    Einspruch. Im Artikel werden Kinder aus folgenden Altergruppen betrachtet:

    Newborn 0 days to 1 wk
    Neonate 1 wk to 1 mo
    Infant 1 mo to 1 yr
    Toddler and preschool 2–5 yrs
    School age child 6–12 yrs
    Adolescent and young adult 13 to 18 yrs

    Sind die Kinder aus der ersten Gruppe auch \"ältere Säuglinge\"?

    Zur Definition der Sepsis: mit Verlaub, ich bevorzüge eine aus der Fachliteratur und nicht aus einem Forumbeitrag.

    Die Kodierrichtlinie 0103f nennt explizit P35.- \"Bakterielle Sepsis beim Neugeborenen\". Es gibt definierte Kriterien einer Sepsis. Ich sehe keinen Grund, warum diese Kodierrichtlinie bei einem Neugeborenen nicht angewendet werden könnte.

    Zitat


    Original von Rosinchen:
    Aber - nur zur Wiederholung - die Formulierung \"der MDK streicht dann gerne\" impliziert im Prinzip schon, dass es sich um eine häufige Kodierung mit entsprechend fehlender Relevanz handelt :d_zwinker:

    Sorry, für mich ist es kein sachliches Argument, sondern eine Verallgemeinerung.

    In meinem Bekanntenkreis gab es einen Medizincontroller. Der hat sich vom MDK dermaßen einschüchtern lassen, dass er eine Anämie erst dann als Nebendiagnose \"anerkannt\" bekommen, wenn ein Patient mindestens 4 EK erhalten hatte ... Alles andere galt als \"Bestandteil einer Operaion\". Aus Sicht des MDK hätte man auch sagen können, dass die Klinik \"zu häufig\" kodiert hatte.

    Guten Abend Rosinchen,

    >Sie wenden gerade die Sepsis-Kriterien einer schweren Sepsis bei >Erwachsenen an, hier handelt es sich aber um ein Neugeborenes

    Das ist mir bekannt :)

    >hier müsste erst einmal geklärt werden, um welche Art Thrombozytopenie >es sich handelt, wie relevant der Abfall ist etc., bevor Sie daraus eine >\"Organkomplikation\" machen können!

    Eine Thrombozytopenie bei Blutung muss natürlich ausgeschlossen werden. Ansonsten kann ich mir kaum vorstellen, dass Sie eine Thrombozytopenie, die im Verlauf einer Sepsis auftrat, für eine banale passagere Thrombozytopenie der Neugeborenen erklären können.

    Im Übrigen ist eine Sepsis immer eine Sepsis, auch bei Kindern gibt es sowohl SIRS-Kriterien, als auch die Organkomplikationen. Vgl. bspw. \"International pediatric sepsis consensus conference: Definitions for sepsis and organ dysfunction in pediatrics\", Pediatr Crit Care Med 2005 Vol. 6, No. 1. Dort steht unter anderem, welcher Thrombozytenabfall relevant ist bzw. für eine Organkomplikation gehalten wird.

    >Ich gehe mal davon aus, dass die Klinik im Falle der schweren Sepsis und >relevanten Thrombozytopenie diese auch behandelt hätte!!

    Einspruch. Ein Thrombozytenabfall z.B. auf ca. 50.000 bedarf oft (noch) keine spezielle Behandlung, stellt aber sehr wohl eine definierte Organkomplikation einer Sepsis dar, die gem. DKR (s.o.) kodiert werden muss - unabhängig davon, ob sie nun behandelt wurde oder nicht. Nur am Rande - einen pflegerischen Aufwand gibt es bei diesen Kindern sehr wohl. Und noch am Rande - natürlich wird diese Organkomplikation behandelt (mit Behandlung von Sepsis). Man muss bloß keine Thrombozyten transfundieren.

    Anders wäre es natürlich, wenn ein Kind erstmal eine passagere Thrombozytopenie gehabt hätte und dann später eine Sepsis entwickelte.

    Guten Tag Kollegen!
    Nach jahrelangem Zuhören möchte ich nun auch versuchen, mal eine Frage in die Runde zu stellen.
    Die Überlieger werden nach DRG entsprechend dem Aufnahmejahr abgerechnet, soweit ist klar. Was ist mit Zusatzentgelten? Im konkreten Fall wurde die Leistung im 2009 erbracht, 2008 gab es dieses ZE gar nicht. Kann/darf man das ZE-2009 mit DRG-2008 abrechnen?
    Habe nichts ausschlaggebendes gefunden. Stehe ich auf dem Schlauch?
    Danke im voraus für die Rückmeldungen!
    GenS