Beiträge von URU

    Hallo Forum,

    in ähnlicher Form ist dieses Thema zwar schon diskutiert worden, aber so richtig eine Antwort auf meine speziellen Fragen habe ich beim Suchen nicht gefunden.
    Wann gilt ein Fall als Wiederaufnahme?

    Fall 1) Eine Frau kommt mit Wehen, wird stationär aufgenommen, die Wehen sistieren, die Frau geht wieder heim. Ein paar Stunden oder Tage später kommt sie erneut mit Wehen und entbindet.
    Gilt das als Wiederaufnahme oder sind das jetzt zwei Fälle? Gibt es da vielleicht eine zeitliche Grenze?

    Fall 2) Eine Frau kommt wegen Übertragung/kindl. Retardierung o.ä. zum Prostaglandinbelastungstest. Dieser ist unauffällig. Die Frau geht heim, kommt einige Stunden/Tage später mit Wehen wieder
    Frage: wie oben

    Fall 3) Eine Frau kommt wegen Postmenopausenblutung zur Cürettage. Nach Entlassung der Patientin erreicht uns der histologische Befund: Corpus-Carcinom. Die Frau wird also wieder aufgenommen und operiert
    Ist das eine geplante Wiederaufnahme? Oder abrechnen wie bisher als zwei Fälle?

    Für "Erleuchtung" wäre ich echt dankbar
    ?( ?(?( ?( ?(
    Muß jetzt weiter Abrechnungen kontrollieren;(

    U. Runge

    Hallo erbse,

    wenn ich eine "normale" Epi habe entspricht diese in der Verletzung der des Dammes etwa einem DR II. Ein relevantes Weiterreissen der Epi kann dann eigentlich nur der DR III/IV oder der hohe Scheidenriß sein. In diesem Falle würde ich dann auch entsprechend nur die Versorgung des DR III/IV oder/und Scheidenriß verschlüsseln.
    Habe ich nur eine Epi kann diese natürlich mit jeder zu einer Spontangeburt/VE/Forceps "gehörigen" ICD verknüpft sein, also z.B. vorz. BS (o42..), Übertragung (O48), Frühgeburt (O60) etc.

    Die Kodierregel, auf die Sie anspielen, ist wohl die [b]1506a[b].
    Diese besagt, daß die einzigen Prozeduren, die ich mit der ICD O80 verschlüsseln darf, die 9-260/9-261/8-910/5-730 und eben die 5-738.0 sind. Das heißt ich kann z.B. bei Verwendung der O80 nicht gleichzeitig eine VE kodieren, aber nicht, daß ich die Epi nur bei ICD O80 verwenden kann.

    Zur Frage der Zulässigkeit der 5-738.2: Falls Sie Diacos verwenden, schauen Sie sich mal die erklärenden Texte an - es wird hier eindeutig von einer Wundrevision oder Sekundärnaht ausgegangen, nicht von der primären Versorgung einer Epi, da ist die Naht enthalten.
    Sonst müßte man konsequenterweise auch bei einer Mammabiopsie die 5-886.00 - Naht Mamma nach Verletzung kodieren. Das ich nähe, was ich geschnitten habe, sollte auch im DRG-Zeitalter noch selbstverständlich sein! (oder??):no:
    Vielleicht überzeugt das ja auch Ihre Kollegen;D

    Gruß
    U. Runge

    Hallo "erbse" und Nachredner,

    wenn ich das Problem richtig verstanden habe, geht es um eine geschnittene Epi, die bei der Geburt weiterreißt, z.B. in den Sphincter.
    Hier würde ich als Diagnose die O70.... verwenden und als OPS die 5-758... (Naht Dammriß I-IV Grades, bzw. Naht Scheidenriß). Denn, wenn man z.B. einen Sphincterriß bei Epi hat, ist die Nahtversorgung natürlich die eines DR III.
    Noch ein Wort zu den anderen OPS-Nummern: 5-738.1 wird in meinem Diacos gar nicht mehr angeboten, 5-738.0 ist der "normalen" Epi mit nahtversorgung vorbehalten und die 5-738.2 würde ich nur bei Sekundärnaht einer Epi (ob diese sinnvoll ist, kann man sicher streiten) verwenden. Das ein Notarzt bei einer externen Geburt beherzt eine Epi schneidet, habe ich in 8 Jahren Geburtshilfe noch nie erlebt!!


    :rolleyes:

    Gruß U. Runge

    Hallo liebes Forum,

    muß mich mal mit einer eigenen Frage hinter dran hängen, die mir beim Lesen kam. Wie ist das denn in folgenden Fällen:

    1.) Eine Frau kommt wegen PMP, wird kürettiert, geht heim (geht bei uns noch nicht ambulant). Drei Tage später kommt der histologische Befund: Corpus-Carcinom. Die Frau wird also, sobald OP-Kapazität vorhanden, wieder aufgenommen und entsprechend operiert. Sind das jetzt zwei Fälle oder ein Fall mit Wiederaufnahme??

    2.) Die "leidige" Geburtshilfe (leidig übrigens nur wegen der Verschlüsselung, vorher fand ich den Teil meiner Arbeit immer recht schön): Eine Frau kommt einige Tage vor ET mit beginnenden Wehen, wird aufgenommen, nach einigen Stunden sistieren die Wehen, die Frau geht wieder heim und kommt dann nach einigen Tagen wieder zur Geburt.
    Ein Fall (DRG O60D o.ä.) oder zusätzlich zweiter Fall mit vorgeburtlicher Behandlung???

    ?( ?( ?(
    Wäre dankbar für ein bißchen Hilfestellung

    Gruß
    Uli Runge

    Hallo liebes Forum,

    erstmal danke für die Denkanregungen. Haben mich doch überzeugt, daß die Diagnose C56 nicht die beste ist. (Naja, wäre ich davon wirklich überzeugt gewesen, hätte ich ja eh nicht hier nachgefragt!;)

    Die Verschlüsselung des erhöhten Tumormarkers ist sicher eine sinnvolle HD. Die Idee kam mir schon auch - nur es existiert keine ICD für "erhöhter Tumormarker", jedenfalls habe ich keine gefunden.
    Die ND Z03.1 halte ich übrigens auch für eine gute Idee!!

    Die R53 sollte nur den deutlich reduzierten Allgemeinzustand kodieren und die K 74.6 die splenomegale Leberzirrhose. Aber vielleicht gibt es da ja tatsächlich eine bessere ICD für eine Leberzirrhose unklarer Ätiologie (Hepatitis und Alkohol waren es nicht) mit Splenomegalie.

    Vieleicht helft Ihr mir ja auch die letzten Unklarheiten zu beseitigen.:buck:

    Gruß
    Uli Runge
    gehe jetzt ins wohlverdiente dienstfreie Wochenende:dance1:

    Hallo liebes Forum,

    bin mir nicht ganz sicher, wie ich folgenden Fall korrekt verschlüsseln kann:
    65 jährige Frau wird vorgestellt mit der Verdachtsdiagnose Ovarial-CA. Der Tumormarker CA 12-5 ist >2000, sonographisch und palpatorisch aber kein Tumor, minimal Ascites. Wegen multipler internistischer Vorerkrankungen (Splenomegale Leberzirrhose, hämolyt. Anämie, Herzinsuff, etc) war eine OP nicht möglich, auch keine diagnostische Laparoskopie. Letzlich ist also ungeklärt, ob ein Ov-CA vorliegt oder nicht.
    Verschlüsselt haben wir:
    HD C56
    ND Z53,-
    + alle relevanten internistischen Diagnosen, die die OP letzlich verhinderten (D59.1, K74.6, I50.9, R53)

    Ist das o.k. so oder hat jemand einen besseren Vorschlag?
    :no:

    Danke für die Hilfe:x
    U. Runge

    Hallo liebes Forum,

    es ist schon lustig, zu lesen, wie sich Nicht-Gynäkologen Gedanken über gynäkologische Erkrankungen machen. Nicht böse gemeint, ich habe von Orthopädie z.B. auch keinen Dunst.
    Aber um ein bisschen Klarheit herein zu bringen:
    Als Hydatide werden in der Gynäkologie kleine, mit klarer Flüssigkeit gefüllte Zystchen genannt, die an der Tube "hängen" und tatsächlich als embryonales Überbleibsel zu betrachten sind. Klinisch haben sie meist ziemlich wenig Bedeutung (sind meist zu klein um stören zu können!!). Manchmal werden sie aber, wenn man eh gerade am Adnex operiert, mit entfernt.
    Wenn man es denn verschlüsseln möchte würde ich folgendes vorschlagen:
    ICD: Q50.4 (Embryonale Zyste Tuba uterina)
    OPS: 5-665.. (Entfernung erkrankten Gewebes von der Tuba uterina)

    Gruß

    U. Runge
    (trotz schönem Wetters dienstmäßig in der Klinik schmorend);)

    Hallo liebes Forum!

    Jetzt muß ich meine Frage doch nochmal etwas "nach oben" rücken, bevor sie endgültig in der Versenkung verschwindet.
    Genügend Leute haben sich das Problem ja angesehen, aber leider, leider habe ich immer noch keine Antwort.
    Vielleicht fällt ja doch noch jemanden etwas ein. (Wir sind ja sicherlich nicht die einzige Klinik, in der Spätaborte behandelt werden?!)

    Hoffe weiterhin auf Hilfe
    :rolleyes:

    Uli Runge

    Hallo liebes Forum,

    habe diese Frage zwar schon gestellt, heute aber mit Erschrecken festgestellt, das ich sie an völlig falscher Stelle gepostet habe
    Also nochmal:
    Eine Patientin wurde wegen eines Ovarial-Ca vom Längsschnitt aus ausgedehnt operiert. Intraoperativ kam es zur einer- zunächst unbemerkten - Milzverletzung, weshalb die Patientin noch am gleichen Tag relaperotomiert und splenektomiert wurde.

    Bislang dachte ich, daß intraoperative Organverletzung mit T81.2 hinreichend verschlüsselt sei. Meine Kollegen meinen jetzt, das man hier die S36.03 verwenden sollte.

    Welcher ICD ist jetzt richtig: T81.2 oder S36.03 oder beide?


    :(
    Hoffe auf Hilfe
    U. Runge

    Hallo liebes Forum!

    Vielleicht klingt meine Frage ja banal, aber ich tue mich immer etwas schwer Spätaborte korrekt zu kodieren
    Konkreter Fall: Pat wird wegen IUFT in der 16+0 SSW vorgestellt. Die Abortinduktion erfolgt mittels Cergem vaginal. Nach Ausstossen des Feten und der Plazenta wird nachkürettiert.

    Variante 1: HD O02.1 (missed abortion)
    ND 009.2!

    OPS: 5-690.1

    Spätabort als solcher gibt es in den ICD's nicht. An dieser Variante stört mich, dass die ganze Prozedur schon etwas aufwendiger ist als in der 6/7 SSW ein Cergem zu legen und 2 Stunden später zu kürettieren. Gelegentlich dauert es nämlich auch schon mal 1-2 Tage bis die Pat ausstößt.

    Variante 2: HD 036.4 (Betreuung Mutter wegen IUFT)
    ND O09.2!

    OPS: 5-756.1 (Nachcürettage bei fraglich vollständiger Plazenta)

    Tja, gilt ein Fet in der 17. SSW nun schon als IUFT oder bloß als Abort? Außerdem ist bei dieser Kodierung die ganze "Vorarbeit": Cergemeinlage, Betreuung der Frau bis zum Ausstoßen des Feten auch nicht erfaßt.

    Vielleicht gibt es ja auch noch eine dritte Variante???!
    Wie wird es richtig gemnacht?
    Ach Medizin könnte so schön sein, wenn nur diese elendige Kodiererei nach getaner Arbeit nicht wäre!!!

    Gruß

    U. Runge



    X( X( X( X( X( X( X( X( ;( ;( :smile: :hasi: ?( ?( ?(