Beiträge von higoe

    Eine kurze Kodierungsfrage eines Nebenerwerbskodierers:
    wie wird die alleinige Kolonisation mit Methicillin resistenten Staphylokken (MRSA) als Diagnose klassifiziert? Mit Z22.9?
    Der Zustand der MRSA-Kolonisation ist ja doch ein Diagnose mit erheblichem Ressourcenverbrauch.
    Vielleicht ist die Frage früher schon mal diskutiert - beantwortet worden, ein Verweis würde mir reichen.

    Dem Ratschlag einer DIMDI-Anfrage bin ich nachgegangen, die zurückgemailte Antwort ist im nachfolgenden angeführt:

    Es handelt sich da um ein bildgebendes Verfahren, das trotz des hierfür erforderlichen
    Aufwandes leider nicht darstellbar ist. Bei einer potentiellen zukünftigen Relevanz zu
    Abrechnungs- oder Qualitätssicherungszwecken würde es sicher sofort
    aufgenommen. Derzeit hängt eine zukünftige Aufnahme von der allgemeinen
    Weiterentwicklung des OPS-301 ab.

    Nun denn, warten wir´s ab.
    Dr. Andreas Hilden , Göttingen.

    Ich benötige einen kurzen Tip zur korrekten Verschlüsselung der rein diagnostischen perkutanen transhepatischen Cholangiographie (PTC) ohne jede Stent- oder Drain-Anlage. Kodip und Buch haben mir leider nicht weitergeholfen, oder ich habe danebengeguckt - Danke.

    Lieber Heun,

    Zur Aufnahmeindikation für einen Pat. mit einer entzündlichen Darmerkrankung kann man sich trefflich streiten. Die "Schwere" der Erkrankung ist sicherlich ein Kaugummi. Wo fängt die Exsikkose an, wo ist der Hydratationszustand noch ausgeglichen? Der MDK akzeptiert sicherlich nicht den leicht erhöhten Hämatokrit als Dokumentationsgrundlage. Bei jüngeren Menschen gelingt die Kompensation klinisch gesehen noch trotz größerer enteraler Volumenverluste, dennoch kann eine stationäre Behandlung wegen der Intensität der Durchfälle oder Schmerzen notwendig werden. M.E. ist eine Fehlbelegung bei dieser Krankheitsgruppe bei fehlenden Nebendiagnosen nicht zwangsläufig.

    Die "Philosophie" der Systeme ist ein weites Feld, und wir können gespannt sein (müssen auf der Hut sein), welche Oberphilosophen die deutschen Kostengewichte auspendeln.

    Auch wenn der Bundesrat das Fallpauschalengesetz ersteinmal abgelehnt hat, hat das Codieren und Groupen in Deutschland meiner Einschätzung nach eine Zukunft. Ob die Ablehnung zu einer fundierteren Planungsphase mit etwas weniger chaotischen Bedingungen für die Betroffenen führt, bleibt abzuwarten (oder mit zu beeinflussen?).

    Jetzt meine konkrete Erfahrung (GWI und 3M-Grouper):
    Die Hauptdiagnose Dickdarm-Crohn (K50.1) ohne Nebendiagnosen (es gab bei dem jungen Patienten wirklich keine) fällt in die DRG G64Z entsprechend einem Relativgewicht von 1,01. Gebe ich nun zusätzlich die erfolgte OPS 1-650.2 für eine Ileokoloskopie ein, erfolgt ein Downgrading zur DRG G44B mit einem Relativgewicht von 0,9.
    Handelt es sich um ein Grouper-Problem? Weiß jemand, ob es in Australien ähnliche Phänomene gibt? Kennt jemand für die obige Konstellation eine Begründung? Ich kann doch nicht jeden Patienten durchgroupen, ob ich die korrekt eingebenen OPS-Ziffern nicht doch besser wieder rauslösche.