Beiträge von Joki

    Zitat


    Original von Ebersbach:
    ...R32 Harninkontinenz (CC-relevant), ... und empfahl
    die Verschlüsselung mit R39.1 Sonstige Miktions-
    störungen (Nicht CC-relevant).

    K. Ebersbach
    Krankenhausgesellschaft Dippoldiswalde mbH


    Ist das Motiv vielleicht CC-relevant oder eben nicht ?
    Konform mit den KDR ist R39.1 jedenfalls nicht.

    Gruß

    --
    Dr. med. Jochen Haack
    Medizincontrolling
    Kliniken des Main-Taunus-Kreises

    Zitat


    Original von Hilf:
    Das Problem für uns ist hierbei zum einen die starke Anfrage, mit einer das MedCo stark beanspruchenden Arbeit, und zum anderen haben wir das Gefühl bekommen, anhand der unzähligen Gesprächen mit dem MDK, das hier eine Eingroupierung nicht anhand der DKR 2003 vorgenommen wird, sonder gezielt versucht wird, wie ein Fall mit einer niederwertigen DRG versehen werden kann. Dieses Vorgehen bereitet uns grosse Sorgen, gezielte Versuche eine "Synchronisierung" der Verschlüsselung anhand der DKR 2003 mit dem MDK herzustellen sind weiter in Arbeit.

    Soweit die kurze Bestandsaufnahme eines kleinen Optionshauses.

    Viele Grüße und heute keine Autos unter Bäume stellen.

    E. Hilf :smokin:


    Hallo Herr Hilf,
    Sie beschreiben da glaube ich ein systematisches Vorgehen. Wenn ich meinen Eindruck der Diskussion/Nachrichten der letzten Wochen zusammenfassen sollte, würde ich sagen: die Kassen sehen überwiegend eine Kostensteigerung unter DRGs. Um die eigene Liquidität zu sichern/schonen wird die DRG-Abrechnung verzögert, wo es nur geht.
    Schließlich stehen auch die Kassen unter Kostendruck.
    Das scheint nun auch bei Ihnen einzutreten. Für Sie und das MedCO ist das nicht beglückend. Die Strategie "auf Standardanfragen mit Standardantworten" reagieren scheint Ihre einzige Möglichkeit.
    Viel Glück !

    --
    Dr. med. Jochen Haack
    Medizincontrolling
    Kliniken des Main-Taunus-Kreises

    Hallo Herr Ehlers,
    ich weis nicht, ob es in Ihren Augen eine Hilfe ist: wir haben unser DRG-Organisationsmanagement umstrukturiert und arbeiten nun in allen Fachabteilungen mit Dokumentationsassisenten. Begonnen haben wir in drei Abteilungen als Pilotprojekt. Im Rahmen der Evaluation wurde eine statistisch signifkante Fallzahl auf die Kodierqualität hin überprüft und einige Ihrer genannten Kennzahlen erfasst. Unsere Erfahrung ist, dass aufgrund der Überlastung der Ärzte eine kodierrichtlinienkonforme Verschlüsselung der Daten durch Ärzte selbst nur mangelhaft ist. Frau Gumbricht hat bereits auf die Studie des DKI hingewiesen.
    Die Kliniken stehen also vor der Wahl: so weitermachen und Erlösverlust durch schlechte Kodierqualität akzeptieren (dafür aber keine Zusatzkosten, weil die Ärzte ja bekanntlich die Mehrarbeit unentgeltlich leisten (müssen)), oder in Instrumente zur Erlösoptimierung investieren (EDV oder Kodierfachkräfte). Wie hoch der Aufwand für eine Nachkodierung ist, hängt von so vielen Variablen ab, die in allen Häusern obendrein noch von verschiedensten Voraussetzungen ausgehen, sodass eine generelle Aussage "Man muß mit XX Minuten pro Fall rechnen" kaum möglich sein wird.
    Nach Zahlen einer Kosten-Nutzen-Analyse werden Sie vergeblch suchen. Bisher gab es sowas nicht. Darum haben wir das jetzt mal gemacht. Die Ergebnisse gibt es voraussichtlich in der nächsten f&w ;D Daher bitte ich um Verständnis, dass ich an dieser Stelle jetzt keine detaillierte Ergebnisdarstellung machen kann.
    Da einige Krankenhäuser anfangen mit vergleichbaren Konzepten zu arbeiten und vor ähnlichen Problemen stehen, finde ich einen strukturierten Austausch in Form eines Seminars/Workshops wünschenswert. In anderen Beiträgen in diesem Forum wurde dieser Wunsch ja mehrfach geäußert. Leider fehlt ein "logistischer" Partner. Aus meiner Sicht muß nun aus den vorliegenden Untersuchungen zur Arbeitsunzufriedenheit der Ärzte und den bekannten Ablaufdefiziten der nächste Schritt eingeleitet werden: die Suche nach geeigneten Praxismodellen.
    Ich hatte mit Frau Gumbricht auch schon mal telefoniert - vielleicht ändert sich ja nochmal was an dem zur Zeit eher geringen Intresse einer gemeinsamen VeranstaltungI)
    Herzliche Grüße !
    --
    Dr. med. Jochen Haack
    Medizincontrolling
    Kliniken des Main-Taunus-Kreises

    Zitat


    Original von Huemmler:

    Ein Treffen in der "Mitte Deutschlands" (ist Berlin nicht gerade!) würde ich bevorzugen.

    Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden.

    Grüße aus der sonnigen Rhön

    B. Hümmler

    Guten Morgen,
    aus geographischen Gründen ist mit die Mitte Deutschlands auch lieber.
    Schön wäre es, wenn wir einen Partner gewinnen könnten, der die Logistik übernimmt. Für Inhalte könnten die Initiatoren ja sorgen.
    Partner könnte eine z.B. Landeskrankenhausgesellschaft sein.
    Ideen ?

    Gruß, Haack

    I)
    --
    Dr. med. Jochen Haack
    Medizincontrolling
    Kliniken des Main-Taunus-Kreises

    Liebe Forenteilnehmer,
    ich kann nur unterstreichen, dass es ausschließlich darauf ankommt, ein Gesamtkonzept zu haben und dies konsequent umzusetzen. Das ist letzlich entscheidend für die erfolgreich Umsetzung.
    Ich mache seit 1.7.2002 nichts anderes (stimmt nicht ganz: ich mache das zur Hälfte und sonst bin ich noch Arzt; schrieb ich noch ?:D )
    Wir haben in drei Fachabteilungen mit 4 MDA angefangen, die dezentral arbeiten. Über eine ausführliche Projektevaluation (demnächst hoffentlich in f&w) haben wir die Kodierqualität verfolgt, die erheblich gestiegen ist (und damit die Erlöse).
    Es gibt viel Kritik an diesem Konzept, was ich zum Teil nachvollziehen kann. Nur: die Alternative sehe ich nicht. Außerdem gehts ja nicht ausschließlich um den Vorgang "Kodieren", sondern, wie in anderen Beiträgen schon angedeutet, um Organisationsstrukturen (Berichtswesen, Transparenz, Ablaufänderungen). Mit wem (also mit welcher berufsgruppe) will man die notwendigen Änderungen umsetzen ?
    Rückfragen an die Ärzte haben wir übrigens kaum, was wohl auch daran liegt, dass die MDA medizinisch fit sind. Und: natürlich bleibt die Verantwortung beim Arzt.
    Ich möchte mal, weil's mittleiweile offensichtlich einige Kliniken mit ähnlichen Konzepten gibt, nochmal den Vorschlag eines strukturierten Austausches im Rahmen eines workshops machen.
    Hat jemand Interesse ?

    Gruß aus dem Taunus !
    --
    Dr. med. Jochen Haack
    Medizincontrolling
    Kliniken des Main-Taunus-Kreises

    Hallo ins Forum,
    bekam heute einen belustuigenden Anruf von der Abrechnung: einige Krankenkassen haben bemängelt, dass wir die Überwachungszeit eines Intensivstationsaufenthaltes in Stunden nicht angeben.
    Ich bin überrascht:
    1. die Kodierung "Monitoring von Herz- und Kreislauf..." (8-930) hat meines Wissens keinen Einfluß auf die Erlösberechnung (liege ich da falsch ?). Warum interessiert das die Kostenträger ?
    2. ... und die Dauer einer Monitorüberwachung schon gar nicht.

    Wir sind bemüht, die DRG-Kodierung so regelkonform wie möglich zu machen, aber man sollte die praktische Umsetzbarkeit nicht überstrapazieren.

    Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht ?
    --
    Dr. med. Jochen Haack
    Medizincontrolling
    Kliniken des Main-Taunus-Kreises

    Guten Tag ins Forum !
    Bei klinikinternen Auswertungen oder auch in publizierten Studien finde ich folgendes Problem vernachlässigt (oder stellt es sich gar nicht ?):
    beschreibt man die Kodierqualität einer Stichprobe anhand von CM, CMI oder der Darstellung der PCCL-Werte-Verteilung, kommt man m.E. nach zu einem falschen Bild. Denn: Erlölsverluste durch Unterkodierung werden durch Mehrerlöse von upcoding doch ganz oder teilweise kompensiert.
    Ein Beispiel: ein Chefarzt möchte die Kodierqualität seiner Abteilung wissen. Das Medizincontrolling wertet eine Stichprobe aus :mdk: und kommt zu dem Ergebnis, dass der CMI vor und nach Prüfung der Stichprobe nahezu unverändert ist. Alles gut:dance1: In Wirklichkeit aber sind zB 40 der 100 geprüften Akten fehlerhaft: 20 weisen eine Unterkodierung auf, bei 20 weiteren wurden zu hohe Erlöse durch upcoding erzielt. In der Summe aber gleicht sich das eben nahezu aus.
    Im Rahmen einer Prüfung durch die Kostenträger werden diese Fälle entdeckt. Es werden Rückzahlungen in Höhe der doppelten Summe des zu viel erlösten fälligX(.
    Wäre es nicht vollständiger bei der Beschreibung von Kodierqualität generell zwischen Erlösverlusten durch Untercodierung und Strafgeldern wegen Übercodierung zu differenziern (auch wenn das sehr theoretisch ist, weil sicher nicht alle Fälle "entdeckt" werden).
    Meinungen ?

    Guten Morgen,
    ich sehe nicht, dass die Argumentation der Krankenkasse durch die Kodierrichtlinien gedeckt ist.
    Drehen wirs doch mal um: Aufnahme eines Patienten mit der Aufnahmediagnose Herzinfarkt. Es erfolgt die Kostenzusage. Der Herzinfarkt kann ausgeschlossen werden, der Thoraxschmerz ist extrakardial und der Patient drei Tage später zu Hause.
    Was würde die Kasse wohl sagen, wenn wir als Krankenhaus die Fallpauschale F60B (RG=1,263) anstatt F74Z (RG=0,518)in Rechnung stellen mit der gleichen Argumantation wie im obigen Beispiel.
    Insgesamt ist es natürlich extrem ärgerlich. Keine Frage. Und da wäre ein frühzeitiger Dialog mit der Gegenseite wünschenswert. Die DKR lassen, wie ja auch hier oft beschrieben, aufgrund fehlender Detailregelungen leider viel Spielraum für solche Diskussionen.
    Gruß
    Haack
    --
    Dr. med. Jochen Haack
    Kliniken des Main-Taunus-Kreises
    Medizincontrolling/Kardiologie

    Guten Tag !

    Bei der Durchsicht der Erstkalkulationsdaten für die DRGs F10, F15 und F16Z (PTCA mit und ohne Stent bei Patienten mit und ohne Infarkt) kann einem als Kardiologe nur übel werden.
    Nehmen wir die F10Z: lediglich 1205 Datensätze, über 50 % haben einen PCCL von O ( = null) bei einem Krankheitsbild (Infarkt), an dem 30 % (unbehandelt) akut versterben. Über 35 % haben als Nebendiagnose einen Infarkt (das ist sogar lustig). Es zeigen sich keine typischen Komplikationen eines Infarktes wie z.B. Linksherzinsuffizienz, ventrikuläre Arrhythmien. In der Prozedurenliste sucht man vergebns nach Defibrillation oder kardialen Reanimation.
    Kein wunder also, dass diese DRG:
    1. Z-DRG ist
    2. ein RG von nur 1,94 bekommen hat

    Weiterhin bin ich überrascht, dass bei den Kosten lediglich 1800 € auf die kardiolog. Diagnostik/Therapie entfallen. Das liegt etwa 2000 € unter dem zur Zeit geltenden Sonderentgelt von 3700 €.

    Wie sehen das die kardiolog. Abteilungen der hier vertretenen Medizincontroller ?? Ich sehe nicht, wie man hier kostendeckend arbeiten soll.

    Es grüßt

    Hallo,
    ein Problem ist, dass ich von leitenden Ärzten in der Inneren immer zu hören bekommen, dass die Krankheitsbilder der Inneren sehr schlecht in pathways abzubilden sind, es also unmöglich ist.
    In der Tat habe bisher ausschließlich Beispiele aus der Chirurgie gesehen.
    Kennt einer internistische Pfade und kann mir einen Tipp geben ?
    Danke !