Beiträge von RoederN

    Frühpostoperativ bedeutet , dass der Patienet direkt aus der Herzchirurgie (z.B. 6. post-OP Tag) zur Ausbehandlung z.B. in eine externe Kardiologie/Innere verlegt wird.
    Letztendlich handelt es sich doch um eine arbeitsteilige Behandlung der selben Erkrankung (KHK buw. Herzklappenvitium). Einige Herzchirurgien behandeln aus, andere behandeln arbeitsteilig. Analog ist das bei der Hüft-TEP zu sehen.

    N. Roeder

    Ich meine, mein Vorschlag synchronisiert das Ergebnis, das war das Zeil. Dass dabei auch mal falsch exkludiert werden kann, ist richtig. Der Vorteil ist aber, dass das Ergebnis immer reproduzierbar ist. Vielleicht fällt ja noch jemand eine bessere Lösung ein.

    Norbert Roeder

    Das Problem ist nicht neu. Im derzeitigen G-DRG-Gruppierungsalgorithmus erfolgt zunächst eine Bewertung der Nebendiagnosen im Kontext zur getroffenen Basis-DRG unter Berücksichtigung der CCL-Matrix. Anschließend werden im Rahmen der sogenannten rekursiven Exklusion Mehrfachbewertungen derselben Erkrankung oder nicht sinnvolle Bewertungen von Nebendiagnosen in Verbindung mit der Hauptdiagnose auf Null zurückgesetzt. Dabei orientiert sich der Gruppierungsalgorithmus an der Reihenfolge der kodierten Nebendiagnosen. Das Beispiel im Anhang zeigt, dass durch eine Verdrehung der Reihenfolge der kodierten Nebendiagnosen der PCCL und damit das Gruppierungsergebnis beeinflusst werden können.

    Die Problematik des Einflusses der Reihenfolge der Kodierung auf den resultierenden PCCL-Wert kann an verschiedensten Beispielen nachgewiesen werden. Es ist daher zu empfehlen, den Gruppierungsalgorithmus wie folgt abzuändern:

    1. Bewertung der Nebendiagnosen mit CC-Werten

    2. Sortierung der Nebendiagnosen absteigend nach ICD-10-Kode
    (Das wäre die eigentliche Änderung)

    3. Durchführung der rekursiven Exklusion
    4. Berechung des PCCL-Wertes

    Hierdurch wird erreicht, dass unabhängig von der Reihenfolge der Kodierung der Nebendiagnosen eine reproduzierbare PCCL-Berechnung erreicht wird.


    Norbert Roeder

    Zitat


    Original von bschoeffend:
    Also wir haben diese Überlegungen und Diskussionen in ein Abrechnungs-oder Vidier-Konzept(in Anlehnung an unseren KIS-Anbieter) gegossen.
    D.h. Jeder Arzt sieht am Ende seiner Kodierung nach Festlegung der Hauptentlass-Diagnose CW, PCCL und Preis für die "verursachte" DRG.
    In einem Feld darunter Simulation genannt, zeigen sich die Veränderungen, die passieren, wenn ich an den Diagnosen etwas verändere oder relevante Nebendiagnosen eintrage.
    Dies ist auch ausdrücklich von uns so gewünscht.


    In diesem hier diskutierten Kontext shenen wir dann auch diesen Beitrag:

    Zitat


    Guten morgen !
    Einer unserer Kodierer hat durch ein Downcoding einen Erlösgewinn erzielt !
    Einer unserer Patienten landete in der E02A (RG 1,275). Nach Überprüfung und Korrektur der Diagnosen (es waren nicht alle DKR berücksichtigt) ergab sich E02B. Interessanter Weise mit einem höheren Erlös. Was war passsiert . Es lag eine Überschreitung der OGV vor (VW 30 d). Durch die höhere Relation/d für die E02B ergab sich ein höherer Zuschlag als die Differenz der ursprünglichen Relativgewichte und damit in der Summe ein höheres eff.RG.

    Ich habe jetzt noch nicht geprüft, ob es weitere DRGs gibt mit ähnlichen Phänomenen.

    Aber im Umkehrschluß heißt das doch bei Überschreitung der OGV prüfen ob es nicht sinnvoll eventuell ND zu vergessen, um ein höheres
    RG zu bekommen. Kann das Sinn des Systems sein ?????


    Norbert Roeder

    Zitat


    Original von Guenter_Konzelmann:
    Hallo Frau Jäger,

    der Terminus "Juvenil" bezieht sich hier m.E. nicht auf das aktuelle Alter der Person, sondern auf die Entstehungszeit der Krankheit oder Fehlbildung. Die sogenannte Kienböck-Krankheit tritt allerdings meist in der dritten Lebensdekade auf (siehe Pschyrembel).

    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    Die Rheumatologen begrenzen bei 15 Jahren

    Norbert Roeder

    Roeder:
    Gerade weil stragetisch unser Mißachtung jeglicher Berücksichtigung der medizinischen Zusammenhänge (ist sicher etwas übertrieben) CMI-optimierend kodiert wird, sinkt der PCCL:

    "Bei Z-DRGs brauchen wir keine Nebendiagosen, bringt ja eh nichts" -> PCCL geht runter

    Wobei wissen die Kolleginnen und Kollegen, wie das G-DRG System 2.0 aussieht ? Sind die heute gültigen Z-DRGs noch da ? Sind die heute gültigen ABC-Splitts noch da ?

    Ich kenne das nächste System auch nicht , aber ich bin sicher, dass sich Gruppen verändern werden (müssen). Mit dem neuen Grouper werden dann die "erlösoptimierten" Daten 2003 gruppiert, um das Fallmengengerüst 2004 festzulegen - hoffentlich passt es !
    Die Kostengewichte werden sich teilweise erheblich ändern, ebenso wie die Fallgruppen, da die Kalkulationsstichprobe

    - anders zusammengesetzt sein wird (Unikliniken)
    - die Verrechnung besser wird

    Dies sollte in der Diskussion berücksichtigt werden. Jeder ist seines Glückes Schmied, wir schmieden ohne CMI. Der CMI mißt mit Sicherheit nicht die Kodierqualität (siehe Beispiel Z-DRG), der PCCL aber schon. Weitere inhaltliche Analysen zu den verwendeten Diagnosen und Prozeduren sind natürlich nötig.

    Norbert Roeder

    Zitat


    Original von Nichtraucher:
    Aber eine Frage hätte ich noch:

    im Vergleich mit Vordaten habe ich bemerkt, daß in einigen Bereichen der durchschnittliche-PCCL gestiegen, der CMI aber gleichzeitig gefallen ist. Das kam auch umgekehrt vor.
    Jetzt grüble ich darüber nach, wie man das den Kollegen verklickern soll, die man monatelang damit genervt hat, daß nur eine umfassende Dokumentation schweregradsteigernder Nebendiagnosen der Weg zum Glück sei!

    Hypothese: da wurden eben mehr leichtere (bzw. schwerere) DRGs gemacht als im Vergleichszeitraum. Diese Hypothese erklärt aber nicht alles.
    Vielleicht gibt es noch andere erleuchtende Hinweise...

    Der CMI ist doch nur das Ergebnis eines in vielen Bereichen nicht die deutsche Behandlungswirklichkeit abbbildenden Kataloges 2003. Über 200 medizinische DRG enthalten operierte Fälle ! Bei 48 DRGs ist die geometrische Verweildauer > der arithmetischen (geht mathematisch gar nicht). Die Liste der "Probleme" dieses ersten G-DRG-Kataloges läßt sich seitenweise fortsetzen. Er kann lediglich eine grobe Orientierung bieten, mehr nicht !!

    Daher kann und soll der CMI doch derzeit gar keine Orientierungsgösse sein. Bedeutung als Kennzahl für die Kodierqualität hat nur der PKKS (derzeit) und die richtige Wahl der Hauptdiagnose (größtes Fehlerpotential). In unserer Klinik enthalten die Berichte keinen CMI, sondern klinische Profile die zeigen, was sich innerhalb einer DRG abspielt. Anhand dieser Profile kann der Kliniker prüfen, ob er seine Fälle auch sachgerecht wiederfindet.
    Den CMI werden wir erst benutzen, wenn die Bewertungsrelationen 2004 verfügbar sind.
    Norbert Roeder

    1.2 Fälle mit fehlerhaften Diagnose- und insbesondere OPS-Kodes wurden vor der Durchführung der Kalkulation Erstellung der klinischen Profile nicht entfernt


    Es lohnt sich, z.B. die DRG H64B mit dem Browser von Herrn Borchelt (http://www.bag-geriatrie.de/Dokumente/Gemi…r/drgSelect.php)

    anzuschauen (Proceduren) und auf die roten Kreuzchen zu achten. Das gleiche gilt für viele DRGs.

    Der Browser ist ein Super-Teil Herr Borchelt - da kann man nur ehrfürchtig Anerkennung zollen.


    N. Roeder

    ich finde den Projektbericht zur Erstkalkulation wirklich extrem nützlich. Schöne Beispiele für Schulungen, man sieht: "Wie kodiert Deutschland?", in Zukunft werden mE sowohl der MDK als auch wir fleißig mit diesen Daten argumentieren, um zu belegen, was wo hineinkalkuliert ist und was nicht


    1 Verwendbarkeit der klinischen Profile für den Vergleich mit eigenen Daten

    Die im 3M Bericht veröffentlichten klinischen Profile sind aufgrund der nachfolgende geschilderten Einschränkungen kaum für den Vergleich mit eigenen Daten geeignet:

    1.1 Doppelte Diagnosen wurden vor Erstellung der Profile nicht herausgefiltert
    Diagnosen, die identisch mehrfach im Datensatz vorkamen, wurden nicht bereinigt (siehe z.B. Karpaltunnel-DRG). Dadurch sind die Prozentangaben bei den Nebendiagnosen praktisch kaum verwertbar, da sie nicht den Anteil der Fälle mit der jeweiligen Nebendiagnose ausweisen, sondern den Anteil der auftauchenden Nebendiagnosen darstellen. Wurde bei einem Fall drei mal die gleiche Nebendiagnose kodiert, geht er auch mit der gleichen Diagnose drei mal in die Berechnung ein. Unsere Meinung nach muss vor der Darstellung eine Eliminierung der mehrfach vorkommenden Diagnosen erfolgen, so wie es im Gruppierungsprozess auch vorgeschrieben ist.

    1.2 Fälle mit fehlerhaften Diagnose- und insbesondere OPS-Kodes wurden vor der Durchführung der Kalkulation Erstellung der klinischen Profile nicht entfernt
    Es wurden von einem Teil der an der Stichprobe beteiligten Krankenhäuser offensichtlich im Erhebungszeitraum nicht mehr gültige OPS Kodes kodiert. In der Regel wurde die Differenzierung an der 6. Stelle weggelassen. Aus diesem Grund wurden viele operative Fälle in nichtoperative medizinische DRG’s gruppiert. Sie haben dort das klinische Profil verfälscht, aber auch die Kostenkalkulationsergebnisse und die daraus resultierenden Bewertungsrelationen. Dies ist eine nicht unwesentliche Ursache für den Kompressionseffekt.


    Damit ist die Vergleichbarkeit eigener Daten mit den Berichtsdaten nur sehr kritisch vorzunehmen, damit keine Fehlinterpretationen resultieren.

    N. Roeder