Die spannende Frage ist doch, was aus Ihrem EDV System später an die Krankenkassen über den §301 Datensatz übertragen wird - schon geprüft ?
Aufnahmediagnosen müssen nicht der DRG Definition entsprechen (z.B. Appendicitis -> wird zur stielgedrehten Ovarialzyste, ist aber im KIS erfasst (oder erfassen Sie nicht online ?).
So ist es mit den anderen Diagnosearten auch. Bei uns werden nur die Entlassungsdiagnosen für Diagnosezählungen, DRG Gruppierung etc. verwendet. Alle anderen Diagnosen sind nicht verlässlich.
Aufnahmediagnosen unspezifisch -> durch Diagnostik spezifisch -> Entlassungsdiagnose ist dann spezifisch. Wenn Sie alle Diag berücksichtigen, werden Sie einen zu hohen Anteil an unspezifischen Diagnosen haben, das ist aber nicht die Realität.
Wie differenzieren Sie zwischen Medizinischer Duko und DRG Kodierung ? Haben Sie zwei Systeme ?
In Münster wurde zunächst das Ziel der Quantitätssteigerung verfolgt. Als mehr Nebendiagnosen verfügbar waren, wurde die Qualität der Kodierung geprüft. Dabei spielte insbesondere die spezifische Kodierung aber auch die Frage der Unter- oder Überkodierung eine große Rolle. Um eine realistische Abbildung der Quantität und
der Qualität der Kodierung simulativ unter DRG Echtbedingungen zu vermitteln, werden jetzt nur noch die Entlassungsdiagnosen analysiert. Vor dieser Einschränkung wurden auch Aufnahme- und Arbeitsdiagnosen berücksichtigt. Der Anteil unspezifischer Diagnosen war dabei viel höher als bei selektiver Betrachtung der ntlassungsdiagnosen, was leicht erklärlich ist. Am Anfang der Diagnostik wird zunächst einmal eine unspezifische Aufnahmediagnose stehen, die letztendlich dann durch eine spezifische Diagnose als Ergebnis der Diagnostik ergänzt wird. Dieses Beispiel zeigt gut, dass das wie und wo einer Messung entscheidend für die Ergebnisse ist.
Wesentlich ist aber nicht die Messung, sondern die o.a. Frage nach den vom KIS an den 301 Datensatz weitergegebenen Diagnosen. Welche Diagnosen drucken Sie auf Ihre Rechnung an die KK ?
N.Roeder