Beiträge von hoenninm

    Hallo,

    liegt mit Sicherheit daran, dass sich der Hersteller strikt an den ICD 10 gehalten hat:

    Psychische und Verhaltensstörungen
    (F00-F99)
    Entwicklungsstörungen
    (F80-F89)
    Die in diesem Abschnitt zusammengefaßten Störungen haben folgende Gemeinsamkeiten:

    1. Beginn ausnahmslos im Kleinkindalter oder in der Kindheit;
    2. eine Entwicklungseinschränkung oder -verzögerung von Funktionen, die eng mit der biologischen Reifung des Zentralnervensystems verknüpft sind;
    3. stetiger Verlauf ohne Remissionen und Rezidive.

    und bis zum abgeschlossenen 1. Lebensjahr sind's definitionsgemäß Säuglinge


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    Michael Hönninger
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    Schönen Guten Morgen,

    da auch in unserem Hause seit dem 01.01.2003 das vergnügliche Nebeneinander zweier Abrechnungssysteme vorhanden ist, gehen wir, u.E. gesetzes- und verordnungskonform (es hat sich zumindest noch niemand beschwert) so vor:

    bei Verlegung aus dem DRG-Bereich erfolgt eine ganz normale (administrative) Entlassung mit dem Entlassungsgrund nach DÜV zum 301

    17 interne Verlegung mit Wechsel zwischen den Geltungsbereichen der BPflV und des KHEntgG

    mit Entlassmitteilung und Rechnung an die Kasse. Für die Psychiatrie erfolgt eine ganz normale Neuaufnahme mit

    01 Krankenhausbehandlung, vollstationär
    oder
    03 Krankenhausbehandlung, teilstationär

    je nachdem was vorher abgesprochen wurde


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    Michael Hönninger
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    HD: Z41.1 Andere plastische Chirurgie aus kosmetischen Gründen
    ND: E65 Lokalisierte Adipositas
    OPS: 5-546.2
    =
    DRG: J11Z Andere Eingriffe an Haut, Unterhaut und Mamma
    RG: 0,739


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    Michael Hönninger
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    Hallo Herr Zierold,

    Einwand akzeptiert und gespeichert, bei den Patienten die über TK beschnauft werden werde ich's beim nächsten mal probieren, schaun wir mal ob's wieder Unruhen verursacht.
    Ansonsten, dass ich die Maskenbeatmung meinte fiel leider dem Hitzegott zum Opfer, sehe ich da wenig Möglichkeiten, weil zumindest bei unserem Klientel die Masse (klingt gut, aber wenn es 10 pro Jahr sind sind es viele) "nur noch" mit Maske versorgt ist. Das gute alte Tracheostoma ist anscheinend nicht mehr so in, aber das ist ein anderes Thema ...


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    Michael Hönninger
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    Dass die Intensivmedizin im diesjährigen System schlecht abgebildet ist, darüber haben viele Andere an vielen anderen Stellen schon gesprochen und geschrieben ....

    Deshalb meine (bisherige) Meinung:
    mit der unberücksichtigten Beatmung < 96 Std. müssen wir halt erst Mal leben, ohne das Hintertürchen der Z99.1 . Diese habe ich bislang immer genutzt, um den Aufwand bei Patienten mit Beatmungsmaschine auf Normalstation (von zu Hause mitgebracht, z.B. bei resp. Insuff. bei GB, AML o.ä.) bei Behandlung anderer Krankheiten wenigstens ein bißchen abbilden zu können, da die OPS Beatmungsdauer ja nur für Intensiv gilt. Begründet habe ich das für mich, Beatmung auf Intensiv = Therapie, (Dauer-)Heimbeatmung = Abhängigkeit

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    Michael Hönninger
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    Welche Schiedsstelle? Ich kenne nur für Streitigkeiten bei den Budgetverhandlungen eine solche. Habe ich da was überlesen?

    Da die Kasse nach Ablauf des Erörterungsverfahrens zwischen KH und MDK das Gutachten nicht wieder an den MDK zurück geben müssen, ist bei Streitigkeiten mit der Kasse direkt Vorsicht geboten, weil Sie da ja u.U. Patientendaten für Ihre Argumentation heranziehen müssten und ein solcher Verstoss gegen den Datenschutz macht sich in einem späteren Prozess nicht unbedingt gut.

    Wenn also die Kasse entweder das Gutachten nicht wieder an den MDK zurück gibt bzw. zwischen MDK und KH keine Einigung zu erzielen ist und die Kasse auf der Grundlage des Gutachtens die Rechnung kürzt, so ist der Gang vor das Sozialgericht zu empfehlen.
    Hierbei ist allerdings eine gute Strategie und ein im KH-Bereich erfahrener Anwalt zu empfehlen (wir haben da anfänglich mangels letzterem auch bitter Lehrgeld bezahlt). Denn für den Richter ist das MDK-Gutachten zunächst einmal ein neutrales(!) Gutachten, da der MDK qua Gesetz neutral ist. Dieses neutrale Gutachten gilt es dann erst einmal zu erschüttern. Z.B. mit dem Hinweis der Verkennung der tatsächlichen Umstände, unter Vorlage der Dokumentation der Krankenakte und exakter Berechnung der Kosten aus der Dauer des Konsils, dem Stundensatz des beteiligten Arztes, den Kosten zusätzlicher Untersuchungen, den Kosten der Medikation, Kosten der Verlängerung des Aufenthaltes etc. etc. und Verweis auf die entsprechenden Maßgaben der Deutschen Kodierrichtlinien. In Abhängigkeit von der Argumentation und zwingender Absprache mit dem Anwalt könnte man ggf. auch eine Neutralitätspflichtverletzung seitens des MDK zum Vorwurf machen.

    Schlussendlich auch noch einmal der Hinweis auf diverse BSG-Urteile mit den entsprechenden Verweisungen auf einzuhaltende Fristen, denn u.U. kann eine Überprüfung der einzelnen abgelaufenen Fristen ganz hilfreich sein.
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    Michael Hönninger
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    Definition des im deutschsprachigen Raum durchweg anerkannten Psychrembel:

    Wund|heilung: (engl.) wound healing; physiol. Vorgänge zur Regeneration zerstörten Gewebes, die insbes. durch Neubildung von Bindegewebe u. Kapillaren den Verschluss einer Wunde* bewirken; [mark=red]primäre W. (Sanatio per primam intentionem, Abk. p. p.) mit raschem u. [/mark][mark=yellow]komplikationslosem[/mark][mark=red] Verschluss u. weitgehender Restitutio ad integrum inf. minimaler Bindegewebeneubildung zw. gut durchbluteten u. ggf. adaptierten Wundrändern einer sauberen Wunde.[/mark] Bei einer Wunde mit weit auseinander liegenden (gequetschten od. nekrotischen) Wundrändern bzw. Wundinfektion* erfolgt eine verzögerte sekundäre W. (Sanatio per secundam intentionem, Abk. p. s.), bei der es inf. (a)bakterieller Entz. zur Auffüllung des Gewebedefekts mit Granulationsgewebe* u. ausgedehnter Narbenbildung kommt. Die Epithelisierung* vom Rand her beendet die Wundheilung. .....

    Copyright ©2001 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG

    Entsprechend gibt es eigentlich nichts weiter zu diskutieren.
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    Michael Hönninger
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    Guten Morgen allerseits,

    die T88.7 fände ich akzeptabel, bei der R94.5 hätte ich so meine Bedenken, denn ein richtiger Leberfunktionstest wurde ja nicht durchgeführt (fällt mir nur ein Vit.-K-Test, Bromsulfaleintetst und der Galaktosetoleranztest), insbesondere da ja eigentlich postoperative Nachbeatmungen bis 24 Std. überhaupt nicht kodierrelevant sind und der MDK deshalb bei diesem Hintertürchen sicher sehr rigide sein dürfte.
    Deshalb wäre mein Vorschlag
    R09.2 Atemstillstand
    Y57.9! Komplikationen durch Arzneimittel oder Drogen
    Vom Bauch her und mit den bisher mit den MDK-Inhouse-Prüfungen gemachten Erfahrungen würde ich sagen, dass er's so am ehesten akzeptieren würde.


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    Michael Hönninger
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    Hallo,

    - Wann stellt die BEL ein Geburtshindernis dar?

    Immer, weil
    DKR D003b: ... Sofern eine Begleitkrankheit das Standardvorgehen für eine spezielle Prozedur beeinflusst, wird diese Krankheit (als Nebendiagnose - Klammer nur in diesem Fall und von mir) kodiert.

    - Wie kodiere ich die Sectio bei BEL?

    Wenn die Entscheidung zur Sectio unter der Geburt fällt
    HD: O64.1
    ND: O82 - O32.1 - Z37.0 - evtl. O63.0 oder .1

    Wenn die BEL bekannt ist und eine Geburt per vias naturales garnicht versucht werden soll, wird die O82 zur HD und die O64.1 zur ND, weil die Aufnahme zur von vorneherein geplanten Sectio erfolgte.


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    Michael Hönninger
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    Guten Morgen allerseits, auch dem Herrn ToDo,

    Zitat


    Sie sind der Gute und ich bin der Schlechte …
    … mich von seinen pauschalen Vorwürfen ausdrücklich ausgenommen hat


    Weil ich Sie der Fraktion zurechne, die genau das tut weshalb wir den anderen gegenüber die das nicht tun auf Kampflinie fahren, nämlich mit Fairness und Respekt mit ihrem Gegenüber umgehen.

    Zitat


    Das lässt mich ja so aufbrausen


    Eben und mich auch, nur in die andere Richtung. Gleiches Recht für alle.
    Womit wir beim Thema wären,

    Zitat


    Ihnen hat der böse Mann von der Krankenkasse ein Förmchen geklaut und Sie haben noch heute an diesem Trauma zu knabbern...


    ´s war kein Förmchen, sondern ´ne große Form und auf der stand Recht und Gesetz, Fairness, Respekt und noch so´n paar Vokabeln.
    Nicht nur knabbern sondern richtig zu beißen, weil es nämlich schon ein wenig meine „Weltordnung“ erschüttert hat. Ich bin kein Don Quichotte oder Michael Kohlhaas, aber mindestens genauso frustriert wie die beiden.
    Oder wie soll man sich/ich mich fühlen, wenn eine Flut von Anfragen etc. über einen hereinbricht (bei uns hat sich die Zahl in diesem Jahr gegenüber dem letzten mehr als verdoppelt – dass es auch anderen so geht, siehe Posts in diesem und anderen Threads, v. a. das Eingangsposting), in netten Briefen mit völlig irrelevanten Paragraphen gewunken wird (z.B. § 100 SGB ? – X oder XI, das weiß ich zu nachtschlafender Zeit nicht mehr so genau), summa summarum uns gegenüber Rechte eingefordert bzw. wir in die Pflicht genommen werden sollen.
    Auf der andern Seite aber dann mengenweise Rechnungen einfach nicht bezahlt werden, teilweise ganz ohne dass wir etwas hören, teilweise kommt Monate nach Rechnungslegung ein Schreiben: “Wir haben den MDK mit der Prüfung Ihrer Rechnung beauftragt ….“, oder „Wir sind der Meinung, dass Ihre Rechnungslegung falsch ist. Bitte überprüfen Sie diese und übersenden uns eine korrigierte Rechnung“ – wenn eine Begründung warum die Rechnung falsch sein soll dabei steht, dann sind wir schon richtig froh, etc. etc.. Trotz bestehender Gesetze, Verträgen und höchstrichterlicher Rechtssprechung werden hiermit Kassenpflichten bzw. unsere Rechte im zigsten Wiederholungsfalle ignoriert.
    Hossa, jucheee, trallala oder wie ?
    Das ganze ist derartig heftig, dass wir inzwischen eine gute dreistellige Zahl an Klagen beim Sozialgericht anhängig haben. Ich sage WIR und bin damit beim nächsten Thema

    Zitat


    mir müssen Sie jedenfalls nicht beweisen, was für ein toller Freiheitskämpfer für deutsche Krankenhäuser Sie sind


    weiß ich, ich muss niemand nix beweisen, dazu habe ich ausreichend Selbstbewusstsein, aber ich bin’s ja auch nicht alleine. Der Leiter Rechnungswesen liefert die Offene-Posten-Liste, die Klageschriften müssen beim Verwaltungsdirektor vorbereitet werden und die Prozessvollmacht muss vom Trägervertreter unterschrieben werden, um nur ein paar beteiligte zu erwähnen. Sprich es ist gar nicht alleine meine Meinung.

    Ich will das ganze jetzt nicht zu meinem Privatforum umfunktionieren (weil ich noch ein paar Seiten weitermachen könnte), aber zu zwei Dingen habe ich doch noch etwas zu sagen.

    Zitat


    ich wünsche Ihnen ein Super-Job-Angebot einer Kasse und möchte die Entwicklung Ihrer Rechtsauffassung, Ihrer Ansichten und Ihrer Argumentation gern begleiten


    Das hat mit Geld überhaupt nichts zu tun. Nur mit dem was für mich Maßstab ist und woran ich glaube (klingt fürchterlich pathetisch aber mir fällt nix besseres ein) Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass Sie vielleicht ganz zufrieden wären, andererseits bin ich mir sicher, dass ich bei der einen oder anderen Kasse die Probezeit nicht überleben würde.
    Und damit bin ich bei meinem (eigentlich nicht) letzten Punkt. Wenn Sie meine Posts in den diversen Threads gelesen haben, sollten Sie eigentlich festgestellt haben, dass es mir und uns sehr wohl bewusst ist, dass es nicht der einzelne „kleine“ Kassenmitarbeiter ist, sondern dass solche Strategien von weit höher kommen und er sich deshalb logischerweise auch nach seiner Decke strecken muss und nicht nach unserer. Deshalb gibt es sehr wohl einige Kassenmitarbeiter die mit mir/uns und ich/wir mit denen reden. Allerdings nur bei Kassen, deren generelle Linie es ist mit dem Gegenüber fair und partnerschaftlich umzugehen.

    --
    Michael Hönninger
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    Guten Morgen allerseits,
    Hallo Herr Salomé,

    Zitat


    Ich scheine Sie irgendwie beleidigt oder zumindest mächtig geärgert zu haben


    Mitnichten. Eher verzweifelt und/oder entsetzt

    Zitat


    Das war keineswegs meine Absicht!


    Warum nicht. Das ist doch das schöne an diesem Forum, dass jeder frei seine Meinung äußern kann - auch mal eine provokante - (wenn's denn sein muss ggf. sogar anonym), so eben auch ich die meine.

    Zitat


    unverhofft


    Sicher nicht. Ich weiß, dass es einige Häuser gibt, die sich nach wie vor auf solche Deals mit den Kassen einlassen.

    Obwohl sie es garnicht nötig hätten. Das ist das was mich immer wieder entsetzt. Was ich aber auch nicht verstehe. Wie kann man es zulassen, dass die Kasen ihre eindeutig rechtswidrigen Spielchen mit uns (allen) treiben, unsere so schon knappe Liquidität durch Zahlungs-
    verzögerungen/-verweigerungen noch mehr beschneiden, indem man seine einem zustehenden Rechte einfach aufgibt. Noch unverständlicher wird es für mich, wenn die Mitarbeiter aus Häusern (durch diverse Seminare in jüngster Vergangenheit konnte ich mit einer Anzahl solcher sprechen), die sich bislang so verhalten haben, im Gespräch dann zugeben (müssen), dass sie eigentlich netto bislang keine wirklichen Vorteile aus ihrem Verhalten gezogen haben.

    Verzweifelt bin ich, weil solches Verhalten die Kassen immer wieder ermutigt ihr Tun fortzusetzen und somit jenen Häusern, die nicht mehr willfährig alles mit sich machen lassen sondern sich zur Wehr setzen (mit den legalen Mitteln, die ihnen zur verfügung stehen) das Leben (unnötig) schwer gemacht wird.
    Schließlich reden auch wir (gelegentlich noch ;D ) mit unseren Kassengegenübern und da wird "entre nous" solches (Zermürbungstaktik) ganz offen zugegeben.


    --
    Michael Hönninger
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