Beiträge von HBuergstein

    Liebes Forum,

    wie kodieren wir folgenden Fall korrekt?

    Aufnahme wegen periprothetischer distaler Femurfraktur bei liegender Knie-TEP und ossär metastasiertem Prostata-Ca.

    Einzeitige OP=
    Explantation: Resektion des distalen Femur, Ausbau des Tibiaplateaus, beides mit liegender Standard-Oberflächenersatz-Endoprothese.

    Implantation eines zementierten distalen Femurersatzes links (KRI-Femur mit zementiertem Stem 16 x 150 mm, Tibia standard mit zementiertem Stem 15 x 160 mm, Standard PE-Gleitfläche, m-o-m-Koppelung). Beim distalen Femurersatz handelt es sich nach Auskunft der Operateure um eine Sonderprothese.

    Unsere Kodierung:
    5-822.31 und 5-829.d

    Gemäß OP-Bericht erfolgt die Femurresektion wegen der allgemein schlechten Knochenqualität, nicht aber wegen einer nachgewiesenen Osteolyse.

    Wäre der Fall korrekt mit 5-823.26 abgebildet?
    Kann überhaupt ein 5-822-Kode verwendet werden, wenn doch alle Teile der neuen Prothese einen Ersatz der vorbestehenden Implantate darstellen?
    Wie kann man deutlich machen, dass ein Teil des Ersatzes eine (höher zu bewertende) Sonderprothese, der andere Teil ein Standardprodukt darstellt?

    Danke für jede Hilfe

    Dr. Hubertus Bürgstein
    Klinikum Leverkusen

    Liebe Frau Pisolo,

    Ihr Fall dürfte inzwischen erledigt sein. Ich bin aber gerade in eigener Sache auf diese Konstellation aufmerksam geworden und über das Beispiel 8 der D002f gestolpert. Dort wird nämlich die Kodierung einer Thrombose nach Frakturbehandlung mit I80.2 Thrombose, Phlebitis und Thrombophlebitis sonstiger tiefer Gefäße der unteren Extremität gefordert, obwohl es einen Kode I97.8 Kreislaufkomplikationen nach med. Maßnahmen gibt, der den Bezug zu einer Behandlung herstellt.

    In Ihrem Fall gibt aber weder die T85.7 noch die Z41.1 wieder, welche Erkrankung sich aus der medizinischen Behandlung ergeben hat. Eine Mastitis ist nur mit der N61 kodierbar. Wäre es dann nicht abzuleiten, dass N61 unter Berufung auf die D002f Hauptdiagnose sein muss?

    Mit freundlichen Grüßen

    H. Bürgstein
    Leverkusen