Beiträge von Bruce

    Guten Morgen

    Wenn der Grund des Aufenthaltes letztendlich die "Erstdiagnose" Lebermetastasen bei bekanntem Primarius im Kolon sind UND keine weitere Diagnostik/Therapie bzgl. des Primärtumors/der Metastasen durchgeführt wurden, kann das Kolon-Ca eigentlich nicht HD sein.

    Ich habe folgende Szenarios:

    Patient kommt mit Bauchschmerzen.

    1. Diagnostik läuft: Erstdiagnose Lebermetastasen; parallel Schmerztherapie

    HD = Lebermetastasen

    ND = Kolon-Ca

    2. Lebermetastasen waren bekannt. Es findet in diesem Aufenthalt gar keine weitere spezifische Diagnostik statt. Nur Schmerztherape

    HD = Schmerz

    ND 1 = Lebermetastasen

    ND 2 = Kolon-Ca

    3. Ausführlichere Diagnostik z.B. mittels CT mit der Frage nach "Staging" oder "Progress des bek. Colo-Ca". Gefunden werden die Lebermetastasen (Erstdiagnose oder im Vergleich zu Vorbefunden hier Progress in der Leber) bezieht sich dann auf die onkologische Erkrankung ansich. Hier greift m.M. nach der Schlichtungsspruch:

    HD = Kolon-Ca

    ND = Lebermetastasen

    So würde ich hier unterscheiden und vorgehen.

    Gruß

    Bruce

    Hallo zusammen

    Da bei dem Patienten als Ursache der Schmerzen Lebermetastasen gefunden wurden, werden die, wie von Findus schon geschrieben, zur Diagnose. Aber sie werden m.E. zur HD, da in der Fallbeschreibung nichts von weiteren Maßnahmen in Bezug zur Tumorbehandlung geschrieben wurde. Der Schlichtungsspruch hier also nicht greift. Da scheinbar Diagnostik erfolgte (?; davon gehe ich jetzt aus), kann der Schmerz auch nicht HD sein nach DKR 1806. Klingt alles spitzfindig? Aber ich finde, dass es auch in der Tumorkodierung erst nach Entlassung deutlich wird ob hier Therapie gelaufen ist und/oder Diagnostik und/oder der Schlichtungsspruch greift. Hier u.U. ein paar Informationen fehlen?

    Gruß

    Bruce

    Hallo Ju

    Es hört sich so an, als wenn dies bei Ihnen Routineuntersuchungen ist bei Aufnahmen auch wegen Alkoholentzug. Wäre da kein weiterer Aufwand außer diese Routineuntersuchung, würde ich F15.- nicht kodieren. Ich finde es vergleichbar, mit unseren routinemäßigen Ultraschalluntersuchungen des Abdomens. Hui, wieviel Gallensteine könnte ich kodieren, die da gefunden werden. Aber wie gesagt: Erst wenn es eine spezifische Untersuchung durchgeführt wird wie z.B. Auftreten von Schmerzen im z.B. rechten Oberbauch während des Aufenthaltes und nachfolgende (spezifische) Untersuchung.

    Hängt aber davon ab, ob es bei Ihnen eine Routineuntersuchung ist. Wie sehen Sie das?

    Gruß

    Bruce

    Hallo noch einmal

    Zu 1) Da war ich nicht vollständig. Was ich meinte ist: Ich kann nach wie vor an eine Sepsis einen SIRS-Kode dranhängen. Auch lt. DKR. Da aber eine Sepsis jetzt immer eine Organkomplikation beinhaltet, fällt R65.0! im Rahmen einer Sepsiskodierung weg. War sehr missverständlich ausgedrückt von mir.

    Zu 2) Das meinte ich damit

    Guten Morgen

    Ich versuche jetzt mal alle Beiträge zusammenzufassen. Nicht, weil ich es kann, sondern eher um es (abschließend?) zu verstehen:

    • Die Deutsche Sepsis Gesellschaft übernimmt die Sepsis-3-Definition
    • Diese Definition erfordert eine Punktezahl >/= 2 des SOFA-Scores
    • Dieser Definition schließt sich auch der ICD-10 an (Siehe Kommentare zur ICD-10-GM Version 2020)
    • Eine SIRS ist damit entkoppelt von einer Sepsis
    • Ich kann dennoch, auch lt. DKR 0103, parallel zur Sepsis eine SIRS infektiöser Genese mit Organkomplikation kodieren
    • Eine SIRS infektiöser Genese ohne Organkomplikationen R65.1! kann es nach der aktuellen Sepsis-Definition (SOFA-Score) gar nicht mehr geben.
    • Um eine Sepsis zu kodieren ist doch dann folgendes zu dokumentieren:
    1. Nachweis einer Infektion(A. Klinisch, Procalcitonin, Mikrobiologie/ B. Eine positive Blutkultur ist nicht zwingend vorgeschrieben (Galt nur lt. Sepsis-Gesellschaft vom 9.8.2010 für eine SIRS)
    2. Sofa-Score-Punktzahl >/= 2
    3. Aufwand/Ressource (A. Antibiotikatherapie/ B. Ggf. Therapie einer bzw. mehrerer Organdysfunktionen)

    Hab ich was vergessen/ falsch verstanden?

    Gruß

    Bruce

    Hallo zusammen und Danke für die beiträge

    Ich selber sehe es genauso wie Sie. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass nur in meiner Klinik zigfach eine "Sepsis" in den Diagnosen steht, die nicht mal annähernd die SIRS-Kriterien oder SOFA-Score erfüllten. Und eben von mir nicht kodiert wird. Und in diesem Zusammenhang habe ich die Information in unserer Update-Veranstaltung eben auch kritisch gesehen, in der gesagt wurde, dass "unter den Bedingungen der Kodierregeln bzw. ICD-10 eine Sepsis dann eine Sepsis ist, wenn es ärztlicherseits dokumentiert wurde (z.B. "nur" anhand das PCT-Wertes). Nach RS mit Kodierern anderer Kliniken werden die Bedingungen zur Kodierung einer Sepsis auch recht unterschiedlich gehandhabt. Ich selber werde mich bei der Kodierung wohl an den SOFA-Score halten. Sonst öffne ich dem MDK ja Tür und Tor. Er wird sie zum Thema "Sepsis" eh aufmachen....

    Gruß

    Grey

    Hallo C-3PO

    Ich kodiere in solchen Fällen das ANV. Der Patient ist deswegen aufgenommen und behandelt worden. Die Ursache des ANV wäre dann Nebendiagnose. Ansonsten könnte man in solchen Fällen auch immer rückdatieren bis zur "Geburt eines Einlings". Die HD Nierenversagen wird auch von der SEG4-Empfehlung des MDK Nr. 66 untermauert.

    Hallo

    Eine Bestrahlung kostet nach meinen Informationen nur äußerst wenig mehr. Außerdem werden durch die Bestrahlung Leukozyten des Spenders getötet, um nicht in einem Körper eines immunsupprimierten Empfänger-Patienten mit Immunabwehr anzufangen, weil ihnen keiner gesagt hat, dass sie schon lange nicht mehr da sind wo sie ursprünglich hingehörten und jetzt vermeintlich umgeben sind von pathogenen Antigenen.

    Also: Nein auch von meiner Seite.

    Gruß

    Grey

    Guten Morgen

    Da frag ich jetzt noch einmal nach: Eine SIRS ist losgelöst von der Sepsis lt ICD-10. Das ist klar. Aber: Wo steht, dass für die Kodierung ein SOFA-Score von >/= 2 dokumentiert worden sein muss. Zum einen finde ich nichts, zum anderen wurde uns auch bei einer Update-Veranstaltung vermittelt, dass genau das fehlt. Dass medizinisch betrachtet der SOFA-Score gilt, ist klar. Aber kodiertechnisch eben nicht. Das wird nirgendwo als Voraussetzung für die Kodierung angegeben. Die klinische Diagnose einer Infektion, die ärztlicherseits als Sepsis bezeichnet wird, müsste kodiertechnisch doch ausreichen?!

    Außerdem: Wenn ich ein wenig mit HD "Lymphom" simuliere, triggert eigentlich nicht die Sepsis sondern der R65.- Kode. Mit PCCL < 4 nur "mit" und mit PCCL = 4 auch "ohne" Organkomplikationen.

    Aber dennoch: Findet jemand einen Hinweis, dass für die Kodierung einer Sepsis ein dokumentierter SOFA-Score >/= 2 nötig ist?

    Gruß

    Grey

    Guten Morgen

    Die Verlegung geschah aus Kapazitätsgründen von einer ITS in KH A zur anderen ITS in KH B. Also zur Weiterbehandlung der Verdachtsdiagnose "Meningitis", die dann später in KH B ausgeschlossen wurde. Bleibt dann nicht nur Die HD "Somnolenz". Sollte eine vaginale Blutung weiter diagnostiziert oder behandelt worden sein, wäre es als ND zu kodieren. ich würde der Meinung des MDK folgen.

    Gruß