Beiträge von Bruce

    Hallo Rokka

    C80.9 ist deswegen m. M. nach falsch, weil dieser Kode zu einem neuroendokrinem Carcinom gehört, dessen Lokalisation nicht bestimmt werden kann. Siehe schon C80.- "...ohne Angabe der Lokalisation". Mit dem obigem Beispiel (Rektum) fällt dieser Kode schon einfach weg. Bei den Hinweisen zum Kapitel II mit den Neubildungen wird auch sehr klar herausgestellt, dass die Lokalisation entscheidet. Im Alphabetischem Verzeichnis wird auch jeder neuroendokriner Tumor dem Organ zugeordnet, wo er gefunden wurde. Die C80.9 taucht nur dann (und auch dann völlig richtig) auf, wenn der Begriff "neuroendokrin" zum Begriff "Carcinom" gehört. Und das "Carcinom" ist eben kein Organ. Und schon wieder mal kann ich den MDK einfach nicht verstehen...

    Gruß

    Kurt

    Guten Morgen

    Mir fehlen hier Informationen. Anders als im oben dargestellten Fall (Pneumonie + septischer Schock) hat hier wohl bei Aufnahme keine Schocksymptomatik mit Intensivpflichtigkeit vorgelegen??? Dann wäre es, wie oben diskutiert, eine Sache des Ressourcenverbrauches (also m.M. nach Sepsis). Aber warum ist der Patient hier lt. Dokumentation gekommen? Wegen typischer Zeichen einer Pneumonie (A48.1) mit resp. Insuffizienz, Fieber usw. oder Zeichen der Sepsis? Ich gebe zu, dass ich mich hier auch schwer tue bei ähnlichen Fällen. Aber gerade um die Kodierung erst einmal korrekt (!!!) UND (!!!) MDK-sicher zu gestalten, eben weil der MDK nachfragt, achte ich hier sehr auf den Text im Brief etc.. Oder wann wurde die BK entnommen? Man nimmt nicht automatisch bei einer gesicherten Pneumonie BK ab. Wann AB gestartet und welche AB , evtl. Monitoring, andere Maßnahmen? Manchmal "verliere" ich und lande in einer schlechteren DRG, kann dann aber begründen. Genauso aber, wenn ich "gewinne"!

    Durch die Immunkomprommittierung entsteht immer hinsichtlich der AB-Wahl Mehraufwand, weil man hier mit AB nicht "sparsam" ist, um den Keim wirklich zu erwischen. Trifft also für die Pneumonie wie für die Sepsis zu. Hilft leider nicht weiter.

    Wenn wirklich eine Situation mit zwei möglichen HD vorliegt, entscheide ich mich entsprechend der Entscheidung des INEK. Denn hier wird das RG nach Ressourcenverbrauch ermittelt. Und wenn ich beide Diagnosen als mögliche HD habe, habe ich auch entsprechend des Fallpauschalenkataloges den höheren Ressourcenverbrauch der besser bewerteten DRG (Da gibt es ein Urteil aus Bayern zu!).

    Gruß

    Bruce

    Ich schätze MOMO v.a. in der Abteilungsansicht. Hier bekomme ich neben den Kodiervorschlägen auch eine gute Übersicht über die VWD etc. Ich finde aber auch, dass man MOMO vorsichtig benutzen muss. Es schlägt viele Diagnosen vor, die keinerlei Anhalt haben. MOMO sieht auch Diagnosen nicht, die kodierbar sind. Ich meine jetzt nicht solche Algorithmusfehler wie den Vorschlag für D90, wenn D70.- schon kodiert ist. Das meldet man und dann "lernt" MOMO. Und dann ist gut.

    Den größten Fehler, den man machen kann, ist der, dass man MOMO das Denken/kodieren überlässt. Es darf v.a. in der Kodieransicht nur eine Hilfe nach erfolgter Kodierung sein. Man schaut noch einmal nach, was MOMO gesehen hat....Bestimmt ganz hilfreich für Anfänger...aber für diese "neuen" Kollegen/innen ebenso gefährlich.

    Hallo noch einmal

    Der Begriff "intensivmedizinisch versorgt" steht ja auch schon in den DKR der Jahre zuvor. Neu ist ja jetzt die Füllung dieses Begriffes mit Inhalt. Aber auch der ist nicht neu. Neu ist ja auch nicht, dass er nie genau definiert worden ist. Es gibt ja andernorts Vorschläge, den TISS28 und/oder den Frühreha-Barthelindex dafür heranzuziehen FOKA 0044). Das Problem ist daher ja nicht neu. Es ging ja primär um die Abgrenzung von heimbeatmeten Patienten und intensivmedizinisch versorgten Patienten. Das ist ja auch korrekt. Schade ist nur, dass immer wieder sinnvolle Abgrenzungen genutzt werden, um bar jeder Sinnhaftigkeit Geld zu fordern oder eben zurückzufordern.

    Bruce

    Guten Morgen

    Nein, Sie sehen das völlig richtig! Es geht hier um eine abschließende Aufrundung der Gesamtbeatmungszeit. Ihr Beispiel ist damit völlig korekt. Da hat sich also jetzt überhaupt nichts geändert.

    Gruß

    Bruce

    Morgen MedFroop

    [Wofür steht das? :)]

    Ein erhöhter Troponin-Wert heißt nicht gleich Infarkt. Kann ja auch eine kurzfristige Ischämie sein oder im Rahmen von tachykarden Rhythmusstörungen als Folge einer kurzfristigen Minderdurchblutung auftreten. Aber ich gehe davon aus, dass nicht von einem Reinfarkt ausgegangen wird (dann wäre I22.- HD)

    Da der 1. Infarkt nicht mehr als 28 Tage zurücklag (und kein neuer Infarkt aufgetreten ist) und garantiert zumindest medikamentös weiter behandelt wird, liegt hier zwar von der Symptomatik her medizinisch betrachtet klassisch eine Postinfarktangina vor. Nach DKR 0901 wird dieser Sachverhalt dann aber mit I21.0 als HD kodiert. Die Angina kann als solche mit I20.0 "Postinfarktangina" auch als ND kodiert werden. Unser KIS würde die Konstellation HD = I20.0 und ND I21.0 gar nicht zulassen wegen der DKR.

    Bei Eurem Patienten wird der eine (Zahlwort!) Infarkt letztendlich weiterbehandelt = HD

    Hab das hier auch mit Kollegen durchdiskutiert. Sind da eigentlich alle einer Meinung.

    Gruß

    Bruce

    Hallo rokka

    Eine Anämie ist außer bei primären Erkrankungen des Knochenmarks bzw. der Erythrozyten als Symptom zu betrachten. Wenn der Patient zur Abklärung der Anämie aufgenommen wurde und die blutenden Hämorrhoiden als Blutungsursache festgestellt wurden, sind die (blutenden) Hämorrhoiden die HD. Dieser Sachverhalt muss/sollte allerdings im Arztbrief genauso festgehalten worden sein. Dass in der Rectoskopie redspots gesehen wurden, beweist nicht alleine, dass sie die Blutungsursache sind. Wenn der Brief nicht entsprechend formuliert wurde, wäre tatsächlich die Anämie die HD, da keine Ursache dafür gefunden worden wäre. Dass man bei Blutungen Eisen verliert, ist ja auch selbsterklärend. Aber woher kommt der Eisenmangel? Evtl, wieder die Blutung? Und damit schließt sich der Kreis.

    Ihre Kodierung bzgl. HD und ND hängen fast ausschließlich von der Qualität des Arztbriefes ab.

    Gruß

    Guten Tag

    Wie habe ich das zu verstehen?

    Wurde der Patient im 1. Fall mit einem akutem Infarkt aufgenommen, dann innerhalb einer Woche entlassen (?????), um im Fall 2 "innerhalb einer Woche" mit AP-Beschwerden wieder aufgenommen zu werden? Hat er da nun einen Re-Infarkt oder "nur" Post-Infarkt-Angina"? Oder verstehe ich da etwas falsch?

    Gruß

    Hallo Dr. Klapos

    Da bei uns die behandelnden Ärzte die Aufnahmediagnose eingeben sollen, haben wir das Problem, dass die Z74.9 eben nicht kodiert wird. Damit haben wir momentan keine Sicherheit über einen eventuell bestehenden PG. Nicht einmal bei fehlender Aufnahmediagnose bei GKV-Patienten. Wenn wir in der Kodierung den Verdacht haben, forschen wir an anderen Stellen.

    Gruß

    Grey