Beiträge von Kuypers

    Zitat


    Original von IZanga:

    Hallo Hr. Kuypers
    Würde mich sehr interessieren! Was stellen die dann denn auf die Beine? Muß ich mir mal angucken...


    Wirklich? Ich habe da eher andere Erfahrungen. Die Pflegekräfte in meinem Bekanntenkreis sind schon daran interessiert, ihre Leistungen anständig darstellen zu können, fühlen sich aber zum Thema DRGs eher etwas untergebuttert und müssen sich zumeist alle Informationen selbst beschaffen.
    Wann halten Sie denn das nächste Mal vielleicht sogar öffentliche Seminare und Vorträge? Könnte man da mal hinkommen?

    Nette Grüße,
    Iris Zanga :dance2:

    Also, jetzt isst das auch mal geklärt,

    guten Abend FRAUZanga, die Resentiments die ich da verspüre sind eher unterschwellig, da wird wirklich noch viel mit Standesdenken abgetan. Originalzitat von einer meiner Seminare "Also ich weigere mich das anzuerkennen, dass die Pflegeleistungen die DRGs beeinflüssen könnten". Ja das arbeitet man dann alleine auf weiter Flur. Also Dotores, das geht doch besser oder?????

    Öffentlich sind diese Seminare leider noch nicht, die VWA-Würtemberg über die ich das abhalte, sieht noch keine Notwendigkeit, hier würde ich aber sagen, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt.
    Nochmal klar gesagt, für die ganze Gemeinde da draussen, von der Pflege kommen so gut wie keine Resentiments, im Gegenteil, da verspüre ich "Freude" sich plötzlich in einer Reform beachtet zu werden.
    Was die Schweizer uf die Beine stellen erfahren Sie bei ZIM-Fischer.ch, dort gibt es auch massenhaft Links auf Pflegediagnosen.
    Wenn Sie Interesse haben an ein Pflegeseminar, meine Angebote liegen bei dem Bundesverband DBfK, Schwesternschaft RK und sonst noch so n paar.

    Gruss aus Waiblingen:smile:

    Zitat


    Original von IZanga:
    Hallo DRG-Forum,

    im Zuge der DRG-Einführung wird es wohl absolut unerlässlich, die Pflege in die Dokumentation einzubeziehen. Viele Diagnosen dürfen laut der allg. Kodierrichtlinien erst dann kodiert werden, wenn sich daraus beispielsweise ein erhöhter Pflegebedarf ergibt.

    Ich muss allerdings Hr. Kuypers widersprechen, denn ich empfinde den OPS wie den ICD-10 als schlicht ungeeignet, Pflegeleistungen angemessen zu dokumentieren.



    Tach allerseits, Tach Fr/Hr. Zanga,

    Moooooooooment, das habe ich so nicht geschrieben. Wenn es so rübergekommen ist dann tschuldigung. Was ich meinte ist schlicht: Durch die Beschäftigung mit den Auswirkungen der DRGs, wird es zum ersten Mal möglich sein, AUCH die Pflegeleistungen mit darzustellen. Mal ehrlich, hat es bisher auch nur 1 Doktor interessiert ob der Patient 3 mal am Tag das Bett eingefärbt hat. Bei den DRGs ist die Stuhlinkontinenz tatsächlich ein Faktor der vergütet wird. Das Gleiche mit Dysphagie, Demenz, Schwachsinn usw.

    Zitat


    Beispielsweise wird kann ein Dekubitus nicht nach Gradeinteilung oder Lokalisation dokumentiert werden, was allerding bei der Pflege schon Lichtjahre Unterschied bedeuten kann, denn die Behandlung eines Sakraldekubitus 4. Grades ist niemals mit der Brhandlung eines Dekubitus am Ohr 1. Grades zu vergleichen.
    Auch die Lagerungsbehandlung wird im OPS eher stiefmütterlich behandelt.

    Natürlich geht das noch nicht, es behauptet aber auch Niemand, das der ICD/OPS so gut ist, dass alles damit in der Tiefe angegeben werden kann. Es ist allerdings der Anfang gemacht, und wenn Mann/Frau mal schaut, was die Schweizer so in Richtung Pflegediagnosen alles auf die Beine stellen, dann kann man ja hoffen.

    Zitat


    Der Ausweg wäre ein Pflegeschlüssel, der sich wie ICD und OPS-Codes auf den CCL auswirkt. Leider sind jedoch die Ansätze in Deutschland nicht besonders ausgeprägt. Man beschäftigt sich zwar mit Hausschlüsseln, NANDA oder ICNP, aber daß solche Schlüssel praxistauglich, allgemeingültig und gesetzlich bindend werden, dürfte noch Zukunftsmusik sein. Bis dahin wird wohl auch die Pflege nicht um ICD und OPS herumkommen.

    Ich muß leider auch Hr. Sommerhäuser widersprechen, denn die PPR ist zwar ein netter Ansatz zur Berechnung des Pflegeaufwandes, allerdings auch nicht mehr gesetzlich bindend und deckt zudem nur ein kleines Spektrum der pflegerischen Leistung ab.


    Leider muss ich bei meinen Seminare und Vorträge die ich zu dem Thema Pflege und DRGs abhalte, immer wieder feststellen, dass es tatsächlich immer noch viele Resentiments gibt, sich mit dem Thema zu beschäftigen. (das ist Sache der Dres)

    Zitat


    Ich freue mich allerdings sehr darüber, das hier eine Diskussion aus der pflegerischen Sicht entsteht, denn vielleicht kann man so von Häusern erfahren, die an der Weiterentwicklung des ICNP beteiligt sind oder selbst einen Schlüssel entwickeln. Weiß jemand mehr darüber, ob der DBfK sich in diese Thematik einschaltet?

    Liebe Grüße,
    Iris Zanga :dance2:

    [ Dieser Beitrag wurde von IZanga am 26.06.2001 editiert. ]

    [ Dieser Beitrag wurde von Admin am 28.06.2001 aus Gründen der besseren Lesbarkeit rein formal, nicht inhaltlich, editiert. ]

    Hallo an die DRG-Gemeinde,

    wenn ich so die verschiedene Wortbeiträge und die vielen Antworten anschaue, überlege ich immer, ob es nicht möglcih wäre, diese ganze Fragen und Unsicherheiten usw. mal in einem persönlichem Gespräch/Vortrag/Symposium ???????? aufzugreifen. Wenn es Interessierte gibt, dann doch wohl in diesem Forum -Verbessern Sie mich wenn es nicht stimmt, aber ich halte MYDRG für das im Augenblick lebendigste Forum in Sachen DRG-

    Besteht in der Gemeinde da drausen ein Bedarf an einem Treffen??
    Wenn ja, wie sollte so was aussehen?
    Wo?

    Also den Stein habe ich mal ins Wasser geworfen, jetzt können die Anderen die Kreise bewundern.

    Antwort hier posten. Mal sehen was draus wird.

    `n schönen Abend noch

    Kuypers Hügo

    Hallo Hr.? Fr.? Edenhofer,

    Ganz kurz nur (ich habe schliesslich schon Feierabend), wenn Sie die Pflege nicht miteinbeziehen in den Vorbereitungen für die DRGs, haben Sie relativ schlechte Papiere. Schauen Sie sich mal die CCL-Liste an, da sind etliche ICDs und OPS drunter die von der Pflege anzugeben sind oder zu dokumentieren sind. Nur die Pflege ist solange mit dem Patientren beschäftigt, dass sie auch über NBebenerkrankungen "berichten" kann, die Gruppierungsrelevant sind. Ausserdem, haben Sie hier vielleicht zum ersten Mal die Chance, die Pflege mit einzubeziehen in eine "KH-Reform". #Sie sollten die Chance nutzen.

    Gruss Hr. Kuypers

    Zitat


    Original von Selter:
    Willkommen Herr Kuypers,

    Tut mir leid, das ich erst jetzt antworte, mein Mehl-Server war Zeitweise abgeschaltet. ich freue mich, dass Sie sich in die Diskussion einblendet haben.
    Darf ich Sie so verstehen, dass Sie für die QUALITÄT der Daten und nicht für ihre EINGABE verantwortlich sind?

    Ja das ist richtig, ich kontrolliere die Kodierung der Ärzte, allerdings wird im meiner Abteilung schon die Daten eingegeben "glücklicherweise" nicht von mir sondern miener Assistentin.

    Zitat

    Ihre Einschätzung der Motivation der Ärzte bezüglich der Dokumentationsaufgaben (Kodierung und Zunahme des damit verbundenen Aufwandes) kann ich unterstreichen. Auch in meinen Seminaren in ganz Deutschland gab es zu keinem Zeitpunkt Applaus auf offener Szene, als die DRG-immanenten Dokumentationsansprüche verkündet wurden.

    Klar Applaus habe ich höchstens dann bekommen, wenn ich (was ich auch oft genug tue) sehr kritisch mit den DRGs und ihre Auswirkungen ins Gericht gehe. Dennoch, die Tatsache das sie kommen steht gar nicht mehr zur Debatte. Wir sollten es anpacken so lange wir noch selber was beeinflüssen können. Wenn wir wieder zuwarten, wie es damals bei denn FP/SE oder bei der Umstellung ICD-9 auf 10 geschehen ist, dann beissen uns die Krankenkassen wieder und die Krankenhäuser haben das Nachsehen. Deswegen regt mich dieser (kleinkarierter) Widerstand so uff.

    Zitat

    Auch in unseren Kliniken trägt man mich nicht dafür auf Schultern über die Flure. Letztlich sind wir ja auch erst mal nur die Überbringer: Mein Name ist Hiob, ich habe eine Botschaft....

    Gut, bei mir im KH bin ich der Einzige, der sich einigermassen mit der Kodierung auskennt, den Ärzten geht es wirklich "am A vorbei" und so sieht die Kodierung auch aus. (ich grüsse hiermit Fr. Klein, Sie sprechen mir aus dem Herzen was den OÄ anbelangt)

    Zitat


    Nichtsdestotrotz ist die Wichtigkeit der Dokumentationsqualität verstanden worden, die Umsetzung ist der Teil, der den meisten keinen Spaß machen wird. Deswegen muß es Leute geben die die Qualität überprüfen und mit Rat zur Seite stehen (heißt auch regelmäßige Schulungen, hausinterne Kodierrichtlinien, Rückkoppelung, ....). So läuft es bei uns und ich denke, Sie erfüllen eine ähnliche Funktion.
    Bei Ihnen verschlüsseln aber auch die Ärzte oder nicht?

    Über eine kurze Darstellung Ihrer Strukturen würde ich mich freuen.

    KH mit 369 Betten Grund und RegelVers. Bis auf 2 OÄ interessiert die Geschichte mit der Kodierung niemand. (lass mich raus ich will weg!!!!!). Mehrere Chefärzte die noch heute 2001 nicht wissen, dass es möglich ist mit einem bestimmten Schlüssel Diagnosen anzugeben!!!!
    Assis die stöhnen über die Mehrbelastung (selbstverständlich verstehe ich die Ausführungen von Hr. Scholz, aber sie gehen wirklich an der Realität vorbei)

    Zitat


    Mit freundlichen Grüßen
    D.D.Selter

    Da scheint jemand ganz schön an der
    KH-Realität vorbei zu schrammen. Wenn Sie
    behaupten, dass der Arzt im KH heute schon
    richtig kodiert und nur in der Lage versetzt
    werden muss, mit dem richtigen Grouper die
    richtigen Ergebnisse zu erzielen, dann liegen
    Sie hier vollkommen falsch.
    Die Realität sieht nämlich so aus: Seit
    mehreren Jahren arbeite ich als Med.
    Dokumentar (das sind wohl die Leute die Sie
    so verachten) in einem KH. Hier habe ich die
    Einführung der FP/SE erlebt, den Umstieg
    ICD9 auf 10 und V 1.3 auf 2.0. Obwohl geschult
    wurde, Informationsveranstaltungen abgehalten
    wurden. Persönliches Aufklären usw. Resultat,
    die Ärzte wollen über diese Materie nix wissen.
    Ich halte seit mehrere Jahre Seminare ab, die
    sich mit Kodieren, DRGs, Kodierrichtlinien
    usw. befassen. Auch hier habe ich den Eindruck
    das das Thema am liebsten negiert wird.
    Und jetzt kommen Sie daher und appelieren an
    dem guten Willen der Ärzte. Dann wird schon
    alles gut werden. Bei diesem Standpunkt gehen
    die DRGs bestimmt in der Hose.

    Ein sehr erboste Kuypers, Med. Dokumentar
    hkuypers@khwn.de