Guten Morgen,
ich schalte mich in die Diskussion noch einmal ein, weil die neurologische Komplexbehandlung seit vielen Jahren ein Dauerthema ist.
Der MDK fokussiert sich gerne auf Fälle mit einer Komplexbehandlung von knapp über 72 Stunden. Argument: Patient hätte auch nach z.B. 65 Stunden auf Normalstation verlegt werden können, da der Zustand nach NIH-Punkten deutlich gebessert war. Das ist ein beliebter Streitpunkt.
Wird ein Patient relativ unverzüglich nach den 72 Stunden entlassen, wird das den MDK natürlich (und nachvollziehbar!!) auf den Plan rufen. Fragestellung: "Waren die 72 Stunden wirklich notwendig?" Ich gehe ebenfalls davon aus, dass der Oberarzt mit solchen Argumenten bereits konfrontiert wurde....
Auch ich möchte mich ausdrücklich den Aussagen von GW anschließen. Das System ist ein lernendes. Es muss "uns" (=den erbrachten Leistungen) folgen und nicht umgekehrt. Deshalb auch in unserer Klinik das ständige Credo: "Behandelt die Patienten, wie sie es benötigen und wie Ihr als Ärzte es für richtig haltet und verantwortet". Die Leistungen werden entsprechend kodiert. Bestenfalls gibt es im nächsten oder übernächsten Jahr eine Anpassung der Kataloge.
Viele Grüße und einen angenehmen Tag