Zitat
Original von merguet:
Tag,
Das ist nicht so. Es ist kein zusammenhängender Fall. Der Sinn der Resektion ist die weitere Therapieplanung.
???
:a_augenruppel:
Der Sinn der operativen Entfernung eines Mamma-Carcinom ist die Entfernung vollständig im Gesunden. Ist das während der ersten OP nicht gelungen, wird nachresiziert. In manchen Kliniken gern auch 2,3,4-mal. Ich sehe nicht, dass das jedes Mal eigenständige Behandlungsfälle sind!
Anders gelagert ist der Fall, wenn eine nicht-operabler Tumor verkleinert wird, dann eine Chemo/ Bestrahlung zur Tumor-Verkleinerung zwischengeschaltet ist und dann zweizeitig der Tumor resiziert wird.
Bei einem \"normalen\" Mamma-Ca (d.h. 99% der Fälle) gibt es aber keinen Grund für 2-, 3-zeitiges Vorgehen - weder häufige Nachresektionen, noch z.B. (auch gern als eigenständiger Fall gesplittet) die Entfernung der axillären LK in einen separaten Aufenthalt.
Gemäß den allg. Standards der dt. Gesellschaft für Senologie (und aller derartiger Gesellschaften weltweit) gehört zur erfolgreichen operativen Therapie des Mamma-Ca die vollständige Resektion im Gesunden + LK-Sampling ggf. Axilla-Dissektion. Jeder, der das in lauter Einzelfälle splittet, hat somit schon mal nicht die chirurgischen Qualitätskriterien erfüllt.
Sie würden doch chirurgisch z.B. bei entzündlichen Prozessen, Verbrennungen etc. auch nicht erst mal nur einen Teil entfernen, den Pat. nach Hause schicken, ihn ein paar Tage später wieder aufnehmen, den Rest entfernen und behaupten, es handele sich um zwei eigenständige Krankheitsbilder!
M.E. nach liegt bei dem oben genannten Fall ein unzulässiges Fallsplitting vor - die allg. Abrechnungsregeln sind hier gar nicht anwendbar, da der Fall rein chirurgisch gesehen erst mit Erhalt der Histo und der Bestätigung, dass die operative Therapie auch sachgerecht (d.h. im Gesunden) erfolgte, abgeschlossen sein kann. SAgt die Histo etwas anderes, ist der Fall auch kein abgeschlossener Behandlungsfall!