Beiträge von Rosinchen

    Hallo Frau Weihs,

    warum sollte das denn gesetzlich geregelt sein?
    Jeder Niedergelassene hat doch sogar die Pflicht, den Patienten auf die Leistungen (oder eben nicht-Leistungen) der Kasse hinzuweisen.
    Da die Kassen in einem allg. Wettbewerb stehen und einige Leistungen von der einen Kasse gestrichen und von der anderen gezahlt werden, ist es doch legitim, wenn der Versicherte erfährt, was seine Kasse zahlt und was nicht.
    Jeder Privat-Patient muss sich ständig mit Rechnungs-Beanstandungen seitens der Kasse herumschlagen...
    Wenn es sich um eine korrekte Kürzung handelte (z.B. weil das KH falsch kodierte), wird es doch auch keine Probleme geben.

    Zitat


    Original von GenS:
    Im Übrigen ist eine Sepsis immer eine Sepsis, auch bei Kindern gibt es sowohl SIRS-Kriterien, als auch die Organkomplikationen. Vgl. bspw. \"International pediatric sepsis consensus conference: Definitions for sepsis and organ dysfunction in pediatrics\", Pediatr Crit Care Med 2005 Vol. 6, No. 1. Dort steht unter anderem, welcher Thrombozytenabfall relevant ist bzw. für eine Organkomplikation gehalten wird.

    Hallo GenS

    Unbestritten - wenn es um ältere Säuglinge + Kinder geht.
    Es geht hier aber um Sepsis beim Neugeborenen!
    Trotz Ihrem Literatur-Hinweis (der sich allg. auf Kinder bezieht) ist in ca. 99% der Fälle die NG-SEpsis eben KEIN Vollbild der definierten Sepsis, sondern eine Kombination von reduziertem AZ, ansteigenden Entzündungswerten und pos. Keimnachweis in Abstrichen/ Blutkulturen. Es ist ja gerade Sinn der neonatologischen Therapie, die Sepsis bereits vor dem klinischen \"Vollbild\" durch entsprechende Therapien abzufangen.

    Eine schwere Sepsis mit Organkompl. beim NG (!!!) habe ich in der Klinik derart selten erlebt (und dann mit entsprechend infauster Prognose), dass ich im Eingangsthread nur die \"übliche\" NG-Sepsis-KOdierung erkennen konnte.

    Ich gehe davon aus, dass der Thread-Steller erwähnt hätte, wenn es sich um eine schwere Sepsis mit Organkomplikationen gehandelt hätte - und ich gehe davon aus, dass der MDK dann auch entsprechende Unterlagen eingesehen und die Sachlage korrekt bewertet hätte...

    Aber - nur zur Wiederholung - die Formulierung \"der MDK streicht dann gerne\" impliziert im Prinzip schon, dass es sich um eine häufige Kodierung mit entsprechend fehlender Relevanz handelt :d_zwinker:

    Zitat


    Original von merguet:

    Ein spezifischer Mehraufwand hat doch trotzdem stattgefunden. Die Aufwandshöhe sollte dabei nach meiner Einschätzung unerheblich sein.


    Ich vermute, der Hintergrund dieser Empfehlung ist, dass manche Kliniken ZUSÄTZLICH zum OPS-Code für HLM noch den Code für \"Hämofiltration\" kodieren. Den Mehraufwand haben Sie aber ja durch den HLM-Code schon ausreichend abgebildet...
    Mal ganz davon abgesehen, dass dieser Hämofiltrations-Code aus dem Kapitel \"8-853\" klar eine Dialyse beschreibt, wie dem Hinweis: \"(...)beginnt ein Zyklus mit Anschluss an die Dialysemaschine...\" zu entnehmen ist, hat also mit der Hämofiltration der HLM gar nichts zu tun!!

    Zitat


    Original von merguet:
    Tag,

    Das ist nicht so. Es ist kein zusammenhängender Fall. Der Sinn der Resektion ist die weitere Therapieplanung.


    ???
    :a_augenruppel:

    Der Sinn der operativen Entfernung eines Mamma-Carcinom ist die Entfernung vollständig im Gesunden. Ist das während der ersten OP nicht gelungen, wird nachresiziert. In manchen Kliniken gern auch 2,3,4-mal. Ich sehe nicht, dass das jedes Mal eigenständige Behandlungsfälle sind!

    Anders gelagert ist der Fall, wenn eine nicht-operabler Tumor verkleinert wird, dann eine Chemo/ Bestrahlung zur Tumor-Verkleinerung zwischengeschaltet ist und dann zweizeitig der Tumor resiziert wird.
    Bei einem \"normalen\" Mamma-Ca (d.h. 99% der Fälle) gibt es aber keinen Grund für 2-, 3-zeitiges Vorgehen - weder häufige Nachresektionen, noch z.B. (auch gern als eigenständiger Fall gesplittet) die Entfernung der axillären LK in einen separaten Aufenthalt.

    Gemäß den allg. Standards der dt. Gesellschaft für Senologie (und aller derartiger Gesellschaften weltweit) gehört zur erfolgreichen operativen Therapie des Mamma-Ca die vollständige Resektion im Gesunden + LK-Sampling ggf. Axilla-Dissektion. Jeder, der das in lauter Einzelfälle splittet, hat somit schon mal nicht die chirurgischen Qualitätskriterien erfüllt.

    Sie würden doch chirurgisch z.B. bei entzündlichen Prozessen, Verbrennungen etc. auch nicht erst mal nur einen Teil entfernen, den Pat. nach Hause schicken, ihn ein paar Tage später wieder aufnehmen, den Rest entfernen und behaupten, es handele sich um zwei eigenständige Krankheitsbilder!

    M.E. nach liegt bei dem oben genannten Fall ein unzulässiges Fallsplitting vor - die allg. Abrechnungsregeln sind hier gar nicht anwendbar, da der Fall rein chirurgisch gesehen erst mit Erhalt der Histo und der Bestätigung, dass die operative Therapie auch sachgerecht (d.h. im Gesunden) erfolgte, abgeschlossen sein kann. SAgt die Histo etwas anderes, ist der Fall auch kein abgeschlossener Behandlungsfall!

    Hallo GenS,

    Sie wenden gerade die Sepsis-Kriterien einer schweren Sepsis bei Erwachsenen an, hier handelt es sich aber um ein Neugeborenes, d.h. hier müsste erst einmal geklärt werden, um welche Art Thrombozytopenie es sich handelt, wie relevant der Abfall ist etc., bevor Sie daraus eine \"Organkomplikation\" machen können!
    Aus dem Eingangsthread geht das nicht hervor... Hier wird (im Gegenteil) suggeriert, dass die Thrombozytopenie seitens der Klinik recht gern verschlüsselt und dann vom MDK gestrichen wird und nicht, dass es sich um einen Einzelfall mit einer schweren Sepsis handelt.
    Ich gehe mal davon aus, dass die Klinik im Falle der schweren Sepsis und relevanten Thrombozytopenie diese auch behandelt hätte!!

    Hallo Hug,

    interessante Argumentation!
    Rein inhaltlich hat der MDK natürlich recht: es handelt sich um einen zusammenhängenden Behandlungsfall, da beim 1. Mal offensichtlich nicht ausreichend resiziert wurde. Abrechnung als 2 einzelne Behandlungsfälle halte ich daher für recht fragwürdig, da es sich um dieselbe Erkrankung und eine nicht abgeschlossene operative Therapie handelt...

    Zitat


    Original von A_Christaras:
    Ich gebe ihn grundsätzlich Recht, widerspreche aber vehement ihrer Fokussierung auf Therapie. Eine Thrombozytopenie kann auch anderweitig Aufwand verusachen, insbesondere bei Kindern (Bewegungsminimierung wegen Minimierung Verletzungsgefahr).

    Guten Morgen!

    Dass wir uns hier nicht missverstehen: ich beziehe mich bei meiner Aussage ausschließlich auf die (rel. häufig auftretende) transitorische Thrombozytopenie bei NEUGEBORENEN, dabei ist es aus meiner Sicht auch egal, ob im Rahmen einer Sepsis oder \"einfach so\". Der Aufwand der Klinik ist dabei in fast allen Fällen die Beobachtung/ Kontrolle von Laborwerten und das reicht zur Kodierung gemäß DKR nicht aus.

    Hallo Dr. P

    das verstehe ich nicht ganz: sie würden ein Neugeborenes mit NB-Sepsis nur dann stationär aufnehmen , wenn es gleichzeitig eine Thrombozytopenie hat??

    Prinzipiell zum leidigen Thema der Thrombozytopenie bei Ngb:
    kommt recht häufig vor, v.a. bei Frühgeborenen, ist dann aber spontan nach ein paar Tagen ohne Therapie wieder weg. Und gemäß DKR können Diagnosen, die reine pathol. Laborwerte sind, nur nach entsprechender Therapie kodiert werden...